
während die Gamants'sich der Sprache der Felasha oder
Juden bedienen. Durch Gesichtszüge oder andere körperliche
Eigenthümlichkeiten unterscheiden sich die Waitos
gleichfalls nicht von den übrigen Abyssiniern. Die Hauptbeschäftigung
derselben ist der Fischfang und die Hippo-
potamus-Jagd. Auf der letzteren suchen sie die Thiere mit
hölzernen Lanzen zu verwunden, deren Spitzen mit einem
vegetabilischen Gift bestrichen sind, durch welches jene
gewöhnlich nach zwölf Stunden sterben. Das Fleisch derselben
trocknen sie grossentheils, um es aufzubewahren;
aus der Haut verfertigen sie kleine Reitpeitschen.
Die südlich von Bada liegende Gegend, welche die
Provinz Fogara bildet, besteht, aus einer vollkommen wag-
rechten Ebene. Die Bodendecke derselben ist eine fette
schwarze E rd e, zweifelsohne ein Geschenk der beiden
Ströme R ib und G um a ri, welche von den östlich gelegenen
Gebirgen von Begemder herabfliessen, und vermittelst
ihrer Niederschläge im Verlauf von Jahrtausenden
nach und nach diese ganze Fläche dem Zana-See abgedrungen
haben. Man findet auf derselben überall in Brunnengruben
von etwa fünf Fuss Tiefe reichliches Trinkwasser;
jene beiden Ströme durchschlängeln sie gleichsam als
stagnirende Wasser mit senkrecht abschüssigen Ufern und
einem Wasserspiegel, welcher ebenfalls in der Regel fünf
Fuss unterhalb der Bodenfläche liegt. An mehreren Stellen
der Ebene gewahrt man untrügliche Spuren von früheren '
Kanälen, welche zum Behuf der künstlichen i Bewässerun©g
der ganzen Fläche während der trockenen Jahreszeit, gleich
de tous les autres langages usités en Abyssinie.” Die Sache bèdarf
also einer sorgfältigeren Untersuchung durch spätere wissenschaftliche
Reisende.
der heut zu Tage in ändern vom Nil durchströmten Provinzen
Statt findenden, angelegt waren. Von diesem ehemaligen,
durch solche Arbeiten geförderten Ackerbau selbst,
istkeine Spur mehr zu sehen; kaum werden noch unmittelbar
an den Ufern der Ströme einige Grundstücke zum Anbau von
Lupinen und Wicken benutzt; fast alles übrige so herrliche
Erdreich dieser schönen, fruchtbaren Provinz ist jetzt wildwucherndem
Graswuchse überlassen, und dient nur zahlreichen
Viehherden zur Weide. Die Eigenthümer der Letzteren
wohnen in kleinen zerstreut liegenden Gruppen von
bienenkorbförmigen Strohhütten, mit welchen in dieser
Jahreszeit die Landschaft angefüllt ist. Während der R egenzeit,
in welcher die ganze Fläche in eine Art von Morast
sich umwandelt, ziehen diese nomadischen Hirten an den
Fuss der längs den Provinzen Ifat und Derida liegenden
Hügel. Gebüsche und Bäume sind in der ganzen Fläche nicht
zu sehen, mit alleiniger Ausnahme mehrerer schönen Baumgruppen,
welche um einige Kirchen ^ngepflanzt sind. Uebri-
gens schien mir diese Landschaft wohl bevölkert zu seyn.
Auf dem Markte von Bada erhielt jener Gudjamer Handelsmann,
welcher es übernommen hatte, mich unter seinem
Schutze sicher nach der Brücke Deldei zu geleiten, so ungünstige
Nachrichten über den Zustand der dortigen Gegend,
dass er mir offen erklärte, sein Versprechen nicht
halten zu können. Ob die Verhältnisse wirklich sich vorübergehend
so ungünstig gestaltet hatten, oder ob nicht
vielmehr jener Mann, der die ausbedungene Belohnung von
fdnfSpecies bereits im Voraus empfangen hatte, jetzt keine
1 Lust mehr fühlte, sich um mich zu bekümmern, weiss ich
nicht; genug, er brach, ohne mir weiter ein Wort zu sagen,
auf einmal auf, und reiste, mich meinem Schicksal überlassend,
ab. Man rieth mir nun, direct nach der Stadt Kiratza