
schreibt: „II n’est pas aisé de la mesurer (la cataracte)
au juste; mais je crus trouver à peu près quarante pieds
(de chute). Le Nil, considérablement grossi par les pluies *),
formait en tombant une nappe d’un pied d’epaisseur au
moins, sur plus d’un demi mille de large.“ Ich hatte bei
meinem Besuche der Deldei-Brücke die Beschreibung des
Schotten nicht bei mir, und glaubte daher damals in den
herrlichen schäumenden Wasserstürzen der unmittelbaren
Umgegend der Brückejenen grossen Wasserfall zu erkennen.
Bei der Brücke fand ich sehr viele Menschen versam-
melt, grossentheils Händler, welche eine Art von Karavane
bildeten, und die Märkte der Provinzen Gudjam und Da-
mot zu besuchen gedachten. Eine Abtheilung Soldaten
erhob von ihnen für Rechnung des Ras Ali einen Zoll.
Die meisten dieser Leute beabsichtigten nach der Stadt
Ibaba zu gehen, welche einen halben Tagmarsch westnordwestlich
von Deldei liegt. Der Hauptort der Provinz
Gudjam, in welcher Djeaz Matantu zu wohnen pflegt, -
heisst Buré, und ist vier Tagmärsche südwestlich von hier
entfernt. Katama **), der beträchtlichste Ort in Damot, ist
die Residenz des jetzigen Befehlshabers dieser Provinz,
Djeaz Hailu Confu, und liegt acht Tagemärsche süd-südwestlich
von Deldei. Zwischen Gudjam und Damot erhebt
sich eine hohe Gebirgskette, welche mit den Namen Kosober
und Amedamit bezeichnet wird, und deren höhere
Theile zuweilen mit Schnee bedeckt sind. Ungefähr zwei
Tagemärsche südöstlich von Deldei trug der Nil ehemals
*) Bruce war am 21. Mai daselbst; er gibt die Entfernung von der
Brücke bis zu dem Wasserfall auf eine halbe (englische) Meile an. (pag. 482.)
**) Das Wort Katama heisst eigentlich im Amharischen nichts weiter
als grosse Ansiedelung.
eine zweite steinerne Brücke, welche nach einem auf dem
östlichen Flussufer gelegenen O rteSam ata genannt wurde,
und nahe dabei liegt in der Provinz Gudjam der grosse
Marktflecken Mota. Von Deldei bis zum Flusse Gidda sind
fünf starke Tagreisen in südöstlicher Richtung. Dieser
Fluss, welcher die natürliche Grenze zwischen den Provinzen
Begemder und Amhara bildet, kommt direct von
Osten her aus der jetzt von Edjou Galla-Stämmen in Besitz
genommenen Provinz Daunt. Der grosse Fluss Bas-
helo, welcher dem Abai an Mächtigkeit vollkommen gleich
steht, ergiesst sich drei ■ Tagemärsche südlich vom Einflüsse
des Gidda in denselben. Zwischen diesen beiden
Strömen liegt die Provinz Amhara, welche ebenfalls grossentheils
von den Galla-Stämmen erobert ist. Der Bashelo entspringt
im Gebirge (Amba) Gesehen, welches auch den
Namen Ambasal führt. Oestlich von Begemder nach Lasta
zu liegt die Provinz Giogioho-Ber, und südlich von letzterer
die Districte Uolo und Uadela, welche von den, jetzt
von des Amedi Cholasi Nachfolgern beherrschten Edjou-
Galla bewohnt werden. Südlich vom Gebirge Gesehen beginnt
das Reich Shoa, welches westlich durch die Provinz
Gouderu vom Nilstrom getrennt wird. Von einem Reich Ifat,
welches auf unsern Karten als eine Hauptabtheilung von
Shoa prangt, habe ich nie die geringste Notiz erhalten
können. Angober, die Hauptstadt von Shoa, liegt acht Tagemärsche
südöstlich von Amba Gesehen und ist eilf Tagemärsche
von der Südgrenze von Lasta entfernt. Tegulet,
die ehemalige Hauptstadt von ganz Abyssinien, liegt nur
zwei Tagemärsche westsüdwestlich von Angober, und das
berühmte Kloster Debra Libanos drei Tagemärsche westlich
von Tegulet. In dieser früheren Hauptstadt befinden
sich, nach der mir sehr zuverlässig scheinenden Versiehe