
runo des Abba Gabreoahet *), ansehnliche, denen zu Axura
vergleichbare Ruinen von grossen behauenen Steinen; an
denselben war nichts von Inschriften diesem Manne erinnerlich.
Von Angober fuhren zwei Tagemärsche zum nächsten
Ufer des Auash, des grössten Stromes von Shoa, der
in nordöstlicher Richtung fliesst. Das ganze Land Shoa
ist eine fruchtbare Hochebene ohne irgend einen ausgezeichneten
Gebirgszug **). Wenn man vorstehende Notizen
mit der Karte vergleicht, welche die Herren Com-
bes und Tamisier der Beschreibung ihrer Reise nach Shoa
beigegeben haben, so ist ersichtlich, dass der Fluss, welcher
mir Bashelo benannt wurde, bei ihnen Ovarichet heisst,
und dass dagegen das oben unter dem Namen Gidda angeführte
Gewässer von ihnen Bachilo genannt wird. Es ist
übrigens dabei nicht zu übersehen, dass diese*Herren, in
Bezug auf beide Flüsse, eigentlich nur die vor fünf und
*) Siehe S. 125.
**) Ein mahommetaniseher Handelsmann, welcher zum Behuf des
Einkaufs von Sklaven mehrmals bis an die Nordgrenze von Kaffa gereist
war, machte mir über diesen Weg folgende Angaben:
von Deldei nach Matemit 1 „ Matemit nach Tagmarsch, Dambasha 2 99
99 Mushakal 1 99
99 Basso 1 99
99 Abinat 1 99 an die Passage des Abai 'A 99 nach Gouderu .2 99
99 Djuma 2 99
99 Ninnu 3 99
99 Guma 5 99 ?
Zu Guma beginnt das Reich Kaffa; im Westen von Ninnu liegt
Amuro und im Osten Gurage. Gouderu ist sehr bergig. Alle christlichen
Einwohner von Kaffa, Narea und Gurage heissen Sidama. Aus
allen diesen Ländern wird kein Gold als Ergebniss des eigenen Bodens,
wohl aber eine Menge schöner Sklaven ausgeführt.
zwanzig Jahren nach Hörensagen entworfene Salt’sche Karte
copirt haben; obgleich ich selbst weit davon entfernt bin,
auf jene mir gesprächsweise mitgetheilten geographischen
Notizen ein sonderliches Gewicht zu legen, und durch viele
Erfahrung nur all zu gut weiss, dass jede wirkliche Reisebeobachtung
eines Europäers, wenn sie unverfälscht überliefert
wird, allen Angaben eines Eingebornen vorzuziehen ist.
Da ich auf dem nämlichen Wege, den ich gekommen
war, von Deldei nach Kiratza zurückkehrte, so habe ich
über diese Reise nichts besonders Bemerkenswerthes mit-
zutheilen. Die geringe Bevölkerung der schönen und fruchtbaren
Gegend um beide Orte ist Ursache, dass sich in derselben
sehr viel Wild angesammelt hat. Besonders häufig
begegneten wir Rudeln von grossen Affen (Cynocephalus
babuinus), sowie wilde Schweine, deren es hier nach der
Versicherung der Eingebornen, zwei Arten gibt, nämlich
das in ganz Abyssinien gewöhnliche Warzenschwein (Phas-
cochöres Aeliani) und eine andere A rtr von welcher ein
Individuum zu erlegen mir nicht glückte, und die von den
Eingebornen Assama benannt wird *). Gar manche, früher
von mir in Abyssinien nicht wahrgenommene Vögel belebten
die buschigen Ufer des Nilstromes und die vielen
Gruppen schöner Bäume, die ich mich ebenfalls nicht erinnerte
anderwärts gesehen zu haben. Es scheint, dass in das
enge abgeschlossene Thal, welches jener Fluss durchströmt,
sich ausnahmsweise die Thier- und Pflanzenschöpfung einer
mehr südlich gelegenen Gegend verbreitet hat; und jeder
Naturforscher, der unter günstigeren Verhältnissen als ich
hierher kömmt, wird daselbst eine in jeder Beziehung reiche
Ausbeute finden.
*) Ist dieses vielleicht Sus africanus, oder Sus larvatus, oder Orycteropus
Capensis?