
(zwischen Ambasal und Shoa gelegen) gegen den Djeaz
Josufe machte und diesen besiegte.
Im Jahr 7284 bekriegten der Edjou-Galla-Häuptling
Alule und sein Bruder Gugsa', dessen bereits früher gedacht
ward, ihren Oheim, den Ras Aligas. Sie drängten
ihn bis nach Ambasal zurück, und brachten ihm am Rande
eines Abgrundes bei nebeligem Wetter eine grosse Niederlage
bei, in Folge deren er, ganz verlassen und fast
allein, nach Gogora (in dem Lande der Edjou’s) entfloh
*). Bis dorthin verfolgt, schloss er Friede mit seinen
beiden Neffen, unter den bei den Galla-Völkerschaften
gebräuchlichen Ceremonien **) , worauf Aligas nach Ge-
regera in Begemder zurückkehrte. — Ein Galla-Häuptling,
Namens Gefi (wenn ich nicht irre, ein Sohn von Aligas),
machte im Jahre 7284 einen Raubzug gegen Gondar, auf
dem er Alles verheerte und tödtete, und welcher den
Kaiser Hesekias und die Bewohner der Residenz in den
grössten Schrecken setzte. Die Geistlichen riefen alle
Christen auf, standhaft gegen die Heiden zu kämpfen; man
vertheidigte sich auch hartnäckig, allein nachdem Gefi
von seinem Bruder Gobase Verstärkung erhalten hatte,
ward Gondar erstürmt, die Stadt geplündert und ihre Einwohnerschaft
schrecklich misshandelt***) ; der Kaiser selbst,
*) Gr. Ch. v. K. pag. 492 b.
**) Schade, dass der Chronikschreiber nichts über diese Ceremonien
mittheilt! Djeaz Hailu, unter dessen Aufsicht die grosse Chronik von
Kiratza abgefasst wurde, war bei den Truppen des Alule und Gugsa,
und berichtet unter Anderem, dass er in diesem Feldzug an den gros-
sen See Hajig gezogen sey, um das dortige, ganz von Heiden umgebene
Kloster, wohin seit Grangne’s Zeiten keine Christen mehr kamen,
zu besuchen. Dieses Kloster ist vermuthlich dasjenige, welches auf
Salt’s Karte St. Stcfanus benannt ist.
***) Gr. Ch. v. K. pag. 493 b.
der Abuna und der Etscheghe schlossen sich zusammen in
die heilig geachteten Gebäude der Residenz ein. Befreier
der Stadt war Djeaz Oeled Gabriel, ein Bruder, Neffe
oder anderweitiger Verwandter des Ras Bogatu von Lasta.
Dieser schlug nämlich den Gobase, nahm ihn gefangen,
und vertrieb auch Aligas von Begemder, worauf der Letztere
in das Land der -Edjou-Galla’s floh. Djeaz Oeled
Gabriel behielt die zuletzt genannte Provinz für sich und
überliess Lasta seinem Vetter Wend Bowesan Hailu. Er
setzte auch den seit dritthalb Jahren zu Mekina gefangen
gehaltenen Kaiser Teqela Georgis in Freiheit, der sich
hierauf nach Lalibela zurückzog. Aligas aber brach, durch
neue Truppen seiner Landsleute verstärkt, nach der beendigten
Regenzeit, wieder gegen Djeaz Oeled Gabriel
auf, und schlug ihn am 22. Maskarem7285 zu Tschotscheho
in Begemder *). Teqela Georgis hatte sich unterdessen
von Lalibela nach Uadela zu dem Djeaz Josufe begeben,
und es war ihm gelungen , diesen und den mit ihm verbündeten
Galla-Häuptling Amedi Qolasi zu einem Kriegszug
gegen Djeaz Alule aufzureizen; allein beide wurden
von Alule in einer Schlacht besiegt, und Josufe selbst
kam dabei ums Leben. Teqela Georgis floh hierauf zum
Djeaz Oeled Gabriel nach Lasta und von da zum Ras
Gabire- nach Simen; den Amedi Qolasi aber liess Aligas,
welcher nun den Befehlshaber von Lasta, Wend Bowesan
Hailu, befehdete, in Ketten legen.
Angeblich um die Ansprüche des Teqela Georgis zu
unterstützen, rückt Ras Gabire nach Woggera vor, und
veranlasst dadurch den Kaiser Hesekias aus der Residenz
zu fliehen, und sich nach Denghelber am Dembea-See zu