sam ein AA'asserreservoir, AA-elclies sich fü llt bei nassem AYctter, um dann für
eine meh r oder minder längere Zeit die F ru ch tk ö rp e r mit AA'asser zu versorgen,
wenn die Niederschlägc aus der Atmosphäre u n d damit neue Z u fu h r an F eu ch tigkeit
ausbleiben. Die gallertig stark g eq u o llen en , auffällig u n d mächtig gewordenen
F ru ch tk ö rp e r tro ck n en in der Zeit an h a lten d e r D ü rre zu einem Alini-
innm von Substanz ein, welches man oft k aum noch sieht, Avelches ah e r bei neu
eintretendem Ecgen, einem ScliAA-amme gleich, zur alten Alächtigkeit ansclnvillt
u n d so schnell AA’ieder zur möglichst auffälligen E rscheinung gleichsam h c ran -
Avächst. Dies so zu sagen AvechselAveise A'erscliAA’inden u n d AA'iedererscheiuen derselben
Eru ch tk ö rp e r durch Austrocknen xmd AnscliAvellen an denselben. Stellen
lässt sich lange Zeit, oft den ganzen AA'inter h in d u rch , verfolgen. Das langsame
Eintrocknen der F ru ch tk ö rp e r sch rän k t n atü rlich au ch deren FortcntAA’ick lu n g
allmählich e in , ohne aber liierd u rch eine Aveitere Schädigung herb eizu fü h ren ,
als die eines vorübergehenden relativen Stillstandes. Sobald n u r erneute Niederschläge
e in tre ten , setzt sich die EntAvicklung und die Sporenbildung ungestört
fort, so lange, bis im Laufe der Zeit eine allmähliche Erschöpfung n n d endlich
ein vollständiges A b b lü h en d e r E ru c h tk ö rp e r ein g etreten ist. Ich h ab e b ei den
verschiedenen Eormen der T remellin een , d eren E ru c h tk ö rp e r in den Alonaten
des AA'inters schon AA-iederholt eingetrockne t n n d AA'ieder aufgcAveicht Avaren, noch
im Beginn des F rü h jah re s die F o rtd au e r der Basidien- u n d Sporenhildung con-
s ta th en können. In dieser grossen AA'iderstandsfähigkeit gegen die äusseren Ein -
ilüsse sind die E ru c h tk ö rp e r ih ren n atü rlich en Lebensverhältnissen vortrefflich
angepasst. Dazu ertrag en sie die strengste K ä lte bis 15® 11. ohne allen Schaden.
Sie scliAvellen mit aufthanendem Schnee sogleicli Avieder zur a lten H e rrlich k e it
an n n d setzen b ei sehr g eringer AA'ärme ih re EntAAucklnng fort. Is t es n u n aber
im Allgemeinen auch zutreffend, dass der AA’in te r die vorzugsAveise Zeit der E n tAvicklung
der Zitterpilze is t, Aveil sie b e i n ied eren T emp eratu ren fortvcgetiren
k ö n n en und sich nm so län g er frisch e rh alten , je g eringer die A'erdunstung und
je häufiger der Regen is t, Avas vorzugsAveise für den AA'inter zutrift't, so ist es
doch n ic h t richtig hieraus zu schliessen, dass sie n u r allein im AA'inter Vorkommen.
Ich h ab e gerade die Eormen der Z itte rp ilze , Avelche man n u r im
AVinter allA'erbreitet fin d e t, in je d e r Jahreszeit g e funden, als ich n u r besonders
darnach suchte u n d gleich nach genügend starkem Regen die Standorte musterte.
Im Sommer 1882 beispielsAveise, avo es in der sonst heissen Zeit des J u li und
August fast andauernd reg n e te , Avaren alle Holzgelände voll von E x id ia- und
Tremella-Eormen; frcilicli tro ck n eten sie immer schnell Avieder ein, u n d n u r
selten fand ich noch deutliche Spuren Aviecler, Avenn es zAvei Tage h in d u rch getro
c k n e t h a tte . — N a t ü r l i c h h a b e n d ie g a l l e r t i g e n F r u c h t k ö r p e r d e r
Z i t t e r p i l z e n u r h e i R e g e uA v e tte r o d e r g l e i c h n a c h d em R e g e n , a lso
im a n g e s c liA Y o lle n e n Z u s t a n d e , i h r n o rm a l e s A n s e h e n u n d d i e n o r m
a l e F a r b e . AA'enn sic einzutrocknen an fan g en , v erän d e rn sich die Formumrisse
u n d auch die F a rb e der F ru ch tk ö rp e r zunehmend, u n d diese A-Trände-
ru n g cn schreiten bis zur U n k en n tlich k e it fo rt, je m eh r sie dem Zustande der
vollständigen Trockniss sich n ähe rn. D u rch AA’iederholtes E in tro ck n en u n d AVieder-
anschAvellen v erän d e rt sicli natürlich a u c h , im A'erein mit dem zunehmenden
Alter n n d der damit fortlaufenden En twicklung, das ganze Ansehen der F ru c h tkörper.
E in ju n g e r E ru c h tk ö rp e r sielit ganz anders aus u n d h a t eine ganz
andere F a rb e Avie ein ä lte re r, der schon mehrfach eingetrocknet u n d AA'ieder-
aufgeAveicht ist. Es e rh e llt h ie rau s , Avie misslich es is t, die Charaktere der
Formen n ach dem jeAveiligen zufälligen Befunde ih re r F ru ch tk ö rp e r zu
nehmen, u n d Avie es le ich t möglich Avird, verschiedene Zustände derselben Form
nach ihrem Avechselnden Aussehen für verschiedene Formen zn nehmen. Aber
selbst im normal gequollenen Zustande b ie ten die F ru ch tk ö rp e r d e r meisten
Formen ausreichende Charaktere zur Üntersch eid n n g kaum d a r; es kommen
anch dann noch zum A'eiAvechseln äh n lich e Formumrisse u n d F a rh en tö n e bei
ganz verschiedenen G attu n g en zu S tan d e , die jed e Unterscheidung nnmöghcli
machen. H ie rd u rch AA'ird es allein e rk lä rlic h , Aveshalb von den bisherigen
G attungen der Tremellineen kaum eine sch arf u n te rsch ied en n n d zuverlässig beg
ründet is t, Aveshalb die d u rchschlagenden Alerkmale in den Diagnosen fehlen,
die fast allein nach den F ru ch tk ö rp c rn genommen sind. D ie F r u c h t k ö r p e r
f ü r s i c h g e b e n g a n z u n g e n ü g e n d e I l ü l f s m i t t e l a b f ü r d i e B e g r ü n d
u n g v o n G a t t u n g e n , sie h ab en selbst fü r den en g em Rahmen der Arten
n u r einen relativen, vorsichtig einzusetzenden AA'erth.
Sclion vor der Zeit, avo ich d u rch lan g fortgesetzte Beobachtungen zu
dieser Ueherzeugung langsam gekommen AA'ar, h a tte ich d ie C u l t u r d e r S p o r e n
cinzuleiten b eg o n n en , um durch s ie . also d u rch die EntAvicklungsgeschichte.
neue Ilü lfsm itte l für die Kenntniss n n d Unterscheidung der Eorm en zu geAvinnen.
Meine V ermuthung, dass die VeTsnche erfolgreich sein AVürden, h a t mich nicht