mag die Form Conidiobolus minor heissen. — FjS scheint mir nach der n u r
gelegentUchon Beobachtung d e r beiden Formen n ic h t nnwalirschchilich, dass bei
ein er mctbodischcn Suche noch manclie yerwaudte Formen in den grossen F ru ch tk
ö rp e rn der Basidiomyceten gefunden worden können.
\'o n Completoria complens L. sind die (h n id ie ii und Dauersporen jü n g s t
Yon Leitgeb') genauer beoba chtet worden. D er A n to r beschreibt die Bildung der
Conidien u n d deren De c ap ita tio n , welche im M'esentlichcn m it meinen Beoba
chtungen au Conidiobolus utriculosus übereinstiimnoii nnd durch diese einige
Eroitiizungeii erfahren. Die E n tsteh u n g der Dauersporen n n d ih re Keimung
k o n n te n ach I.age der Umstände, Untersuclmng des P a rasiten in den F arnproth
a llien , n ich t sicher b eo b a ch tet w’erd en , ebensowenig alle Einzelheiten in der
vegetativen E n twick ln u g ; es is t möglich, dass auch h ie r die künstliche Cultur
des Pilzes, die mm versucht werden muss, den gewünschten Aufsohlnss ergibt.
Ueber die G attu n g en Em p u sa , Lamia n n d Entomo p lith o ra findet sich in
d e r Botanischen Ze itung eine vorläufige M itth eiln n g von Nowukou'skiJ) Die
G a ttu n g en sind wohl u n te rsch ied en n ach den th n id ien lag e rn , und von einzelnen
Formen sind die Dauersporen u n d deren Keimung m it d e r Bildung eines Conidienträgers
beschrieben. Die Dauersporen entstehen in manchen F ä llen durch
( 'opulation, in ande ren ohne eine solche, wo rau f ic h schon frü h e r u n d namentlich
auch in me iner le tzten A h h an d lu n g ”) hingew’iesen habe . Bei m eh reren Arten
von E n tomophthora u n d hei Empusa Grylli h a t Nmvahnoski eine Colnmella am
Conidienträger beobachtet. F.r h ä lt n ach der Bildung der Dauersporen durch
eine Copulation die Entomo p h th o re en fü r eine Eamilie d e r Zygomyceten.
Noch mögen h ie r e i n ig e N o t i z e n a u s m e in e n B e o b a c h tu n g e n ü b e r
E m p u s a M u s c a e eine kurze Erw äh n u n g finden. — Seit meiner ersten L n te r-
suchung ü b e r diesen Pilz,*) also seit I 2 .lahren, h abe ich e rn eu te Beobachtungen
fast in jedem J ah re gemacht n n d n am en tlich nach den Dauersporen des Pilzes
gesucht. Indess alle meine Bemühungen sind bis je tz t resultatlos geblieben. Sobald
der Pilz sich u n te r den Stubenfliegen zeigte, h abe ich die vom Pilz e ge-
tö d teten Fliegen bis zum n atü rlich en Erlöschen der Pilz eindemie mit e in tre ten dem
W in te r, wenn die Fliegen eingehen, fo rt und fo rt u n te rsu ch t mid in ihrem
Leitgeb, 1. C. der Ab h . über Completoria complens.
2 Noicahoivsld, 1. c. über die Entomophthoreen,
3; Schimmelpilze, H e ft IV , p. 107.
*, Bre feld. 1. C. meiner Untersuchungen über die Entwicklung der Empusa Muscae.
Ecibe niemals etwas anderes als die Conidienfriictification angetroffen, in deren
allohnger Ausbildung sich stets der Pilz erschöpfte. Ausser den sjiontan im
Freien e rk ran k ten un d mitersuchten Fliegen habe icli dann zu verschiedenen
iMiüeu lange llcih cn in fo ctio n en k ü n stlich nach der frü h e r von mir beschriebenen
Infectionsmethode'i bis tie f in den W in te r, d. li. so lan g e , als icli Fliegen zur
liifection bekommen k o n n te , u n te rh alten . Naeli den E rfa linm g cn , welche ich
über das A u ftreten der Dauersporen bei der F.iitomopthora radicans am Ende des
Herbstes'*) gemacht h a tte , schien cs mir nämlich n ic h t unwahrscheinlicli zu sein,
dass es gelingen k ö n n te in diesem Weg e die Anshildung der Dauersporen aucli
bei dem Fliegenpilze gleichsam kü n stlich herbciziiftthreii, indem ja in der N atu r
die Fliegen zur F ortentwicklung des Pilzes im H e rb s t v ielleicht clier eingehen
mögen, als es nocli zur Bildung von Dauersporen gekoiiimen ist. — Aber auch
alle diese langen u n d mühevollen Versuche ergaben k ein Resultat. Es bildete
sich noch in d e r zweiten H älfte des AVinters, zu Anfang Feb ru ar keine andere
Fruchtforni an den inficirten Fliegen ans, als die b ek an n ten CKonidienlager, die
sich n u r hei der abnehnienden l'e in p e ra tu r langsamer cntwidvclten als im Anfänge
des IIe rh s te s .3 H e r P ilz Avurde mir n achgerade zu einem Räthscl. Ich
konnte n ich t e in seh en , aa'o er und in AA-elciior A rt er sich im AA iiiter in der
Natur erhält, AA'cnn er k eine Hanersporen aushildet, um in jed em J aiire mit der
P ü n k tlich k eit der Zugvögel Aviederznkchren und im H e rb st eine neue Pilzepidemie
von so allgemeiner A’e rb re itu n g h e rvorzurufen.'.
InzAvischen Avurde ich Avährend meiner lan g en A u g en k ran k h e it für zAVci
AA’in ter nach Ita lie n vcrsclüagen. li ie r h a tte ich endlicli (Tclegenheit, neue F r-
fahrungen über die n atü rlich e Fortexistenz des Pilzes im AVinter zu sammeln,
Avudche geeignet sind, sein AAhedererscheinen und \ erscliAvinden in jä h rlid ie n
Perioden auch bei uns zu erklären.
I
p . 2 8 meiner citirten Abhandlung über Empusa Muscae.
I
2) Schimmelpilze, H e ft IV, p . 100.
3) Diese lben B eobachtungen habe ich schon b e i meiner ersten Untersuchung gemacht und
p. 42 meiner Abhandlung über Empusa Muscae m itgetlieilt.
3 p . 4 3 meiner ersten Abhandlung habe ich die Verrautlumg ausgesprochen, dass der Pilz
das ganze Jahr unter den F lieg en fovtlehe und im W in te r auf die Ueberwinterungsorte der I'liegen
mit diesen zurüelcgehc. Be i der minimalen Zahl der überwinternden F liegen hat die ‘Vermuthung
f ü r u n s e r k a l t e s K l im a w en ig W ah rscheinlichkeit, nachträgliche Beobachtungen au den betreffenden
Orten, wo die I'lieg en b e i uns überwintern, ergaben in keinem Falle die Anwesenlieit
der Krankheit in der Zeit des W in ter s.