Eiitwic.khingsgiuig' des Pilzes eingcschliigeii, wie er sieh in der Natur au f dem
n a tü rlich en Substrate , den l''ru eh tk ö rp cm der 'rrem c llin c n , ahwickcln dürfte.
Die Conidien sehwellcn h ei der K e im u n g in N ä lu 'lö s u iig , die auch h ie r auf
der Stelle e in tritt, etwas an, daun tre ten an mohrc rii, oft an vielen Stellen dicke
Keimschläuche ans, die rap id e wachsen u n d hoi re ich e r \ erzwcigniig bald die
Uimensionen von ACycclien ciTcie.hcn 'l'af. TTI, Fig. I n. 2 . Nach der Beschaffenheit
d e r Nährlösung u n d n aeh ih re r C'oncentration, also dem llcieh tlm m
an Nälirstoffen in ih r, ric h te t sicli die (irösse der Atycclicn, die sicli ü b e r den
ganzen Ciiltnrtropfeii ausdchncn können. Ab er n ic h t hloss a u f die (irösse der
Aiycclion, sondern auch au f ih re Formaiishildiiiig ü b t die Beschaffenheit der
Nährlösung einen n ic h t g eringen Einfluss ans. Dies dürfte aus einem ohcrfläcli-
lich en Vergleiche der Eig. I ii. 2 schon ohne AVeiteres einleiichten. Die K e imungen
lind k le in en Alycelien der Eigiir I sind in s tark vcrdiiiiiitom Alist-
decoct gezogen, worin die Eintwickliing des Pilzes eine weniger ü p p ig e wird als
in den meh r zusagenden Nälirlösiingen, worin z. B. das grössere Atyccl von Kig. 2
gewachsen ist. Es sind n a tü rlich zur Darstellu n g immer n u r licscheidene Bilder
ansgewählt, da der Baum eine grössere Darstellu n g n ic h t wohl ziilässt. Die
ju n g e n Alycelien ans Alistdccoct, die sp äte rh in wolil die vielfache Grösse von c
e rreich en , h ab en an n äh ern d dieselbe E ad en d ick e , wie das Aiycel in Irig. 2 , sic
sind auch an grösseren Verzweigungen n ic h t a rm ; dagegen sind die k u rzen Aussackungen,
gleichsam kurze Soitenzweige, in der Eig. 1 n u r einzeln vorhanden,
womit die Eädcn der Eig, 2 d ich t b ed e ck t sind. V e rd ü n n t man die zusagenden
Nährlösungen liedeiitend, so tre ten auch h ie r die k u rzen Aiissackimgen zurück,
ohne abe r zu verschwinden. AVir dürfen darum , zumal sie sich schon gleich
h in te r den fortwachsenden Spitzen bilden, wohl annehmen, dass sie eine ch a rak teristische
Bildung an den vegetativen Zuständen unseres Pilzes sind.
•Te n ach d e r AA'ärme der .Tahreszeit u n d der Beschaffenheit der Näh rlösung
b re iten sich die Alycelien 1 bis 2 'l’ago liindiirch im ( ä iltu rtro p fen vegeta
tiv ans, bis d ie E r n c t i f i c a t i o n beginnt. E in e E r s c h ö p fu n g der Näliriösnngcn
is t wohl n ich t allein bestimmend fü r den Beginn der Ernctification, diese sind noch
lange n ic h t erschöpft, wenn sie schon anheht. Bis zu diesem Ahsclmitte lassen
die Alycelien keine oder vie lle icht mal eine vereinzelte Scheidewand erkennen.
D ie v e g e t a t i v e n Z u s t ä n d e nnsoTCS P i l z e s w ü r d e n d cm n a c li d e n c iii-
s c h l ä n c h ig e n A ly c e lie n d e r P h y c o m y c e t e n e n t s p r e c h e n ; auch die AA'cite der
Eädcn, der d ich te, von Vacuolcn vcrciiizclt durciisctzte In h a lt mit vielen Zellkernen
stimmt mit den ijckannton Bildungen so mancher l'liycMmycctcn überein.
D ie A iiz o ic .lie n b e g i n n e n d e r F r u c t i f i c a t i o n zeigen sich zuerst in
einem Xadilasseii des Spitzcnwadistluimes der E äd cn ; diese liöreii au f sicli zu
verlängern. In der Zeit, wo man dies iicmorkt, v e r ä n d e r n d ie k u r z e n A u s -
s a id c u n g o n , m it welchen die Eäden rcicli licdeckt sind, il ir c E o rm , s ic
s c hw c llo ii a n u n d w a c h s e n a u s z u S c h l ä u c h e n , d ie n a c h o b e n s t r e b e n
u n d s p ä t e r zu E r u c h t t r ä g e r n w e r d e n Eig. 2 d ii. Eig. 3 ii. 4 6 . .le mehr
Anssackiingeii an den Eädcn u rsprünglich angelegt sind, um so meh r Eruclit-
träger werden aiisgetriobcn. AVcnii man s ieh t, wie diese m it dem AVaehsthum
der Alycelien angelegten so cha rakteristischen Aiissackiiugcn iiachträglich zu
Ernchtträgc rn aiiswnchsen, so möchte man glau h cii, dass sie n atü rlich e A'cr-
zwcigungeii der Alycelien seien, die in d e r En twicklung zunächst znrückgcblichcn
sind; in der Zeit d e r vegetativen Eintwicklung würde dann n u r ein 'i'licil dieser
Anlagen, soweit er die A'crzweigungeii d e r Alycelien liildc t, g efördert werden, der
andere grössere, zur Fructification bestimmte käme erst späte r zur Emtwicklung.
lä s s t man diese D eu tu n g g e lten , so k ö n n te man weiter sagen, dass die F ru clit-
anlagcii sehr früh an den Alycelien in die Erschcinniig tre te n , dass sie gleich
h in te r der fortwaelisemicii Spitze der Eäden ange legt werden, abe r erst nacli-
träglich zur Aiishildniig gelangen Eig. I— 4 .
K a u m i s t d i e A 'e r ä iid o n in g d e r A f y c c lf ä d e ii d u r c h .A n s ti'e ib o n
d e r F r i i c h t a n l a g e n c i n g e t r e t e n , so v e r l i e r t a u c h d ie G e s am m tm a s s e
d e r A ly c e lf ä d e n i h r e f r ü h e r e n i 'm r i s s f o r n i c i i . Die Fäd en vcrschiehon sich
gegen einander, cs zeigen si<4i in ihrem Verlaufe Em k iiick iin g cn , welche l)is zum
Zerfallen derselben in einzelne Stücke fovtgehon, die sich aiifrcnncn und in dem
('u ltu rtro p fen verbreiten. A'erfolgt man die sonderbare Erscliciiiung au f ih re
ersten Anfiüigc sorgfältig zurück, so gewalirt man u n s ihw c r, dass eine n ii r e g e l -
m ä s s ig e A n la g e v o n S c h e id e w ä n d e n in den F äden, die vorher n ich t gesehen
werden ko n n ten , dieselbe cinlcitct. An den S cheidewänden erfolgt eine Aufwölhimg,
wobei sich die AA'ändc von aussen n ach innen in zwei l.aniclleii spalten, bis die Abtrennung
dicAiittc ciTciclit und ein Yollständigcs Z erfallen der F äd en an den Scheidewänden
h c rh c ifah rt ..Fig. 2c'. Die Anlage der Scheidewände in nnregclmässigen
Abständen von ein an d er fü h rt es von seihst mit sicli, dass die B r n c l i s tn e k e ,
in w e l c h e d ie F ä d e n z e r f a l l e n Fig. 2<i;, von ganz v erschiedener (jrösse sind.
lii-B l'e ld , Üotan. Uiitorsuobuugen. VI.