Basidiensporcn gezogen w u rd e n , deren Abbildung ich d e sh a lb , u n te r Hinweis
a u f die F ig u r 9, unterlassen habe. Alit der weiteren Ausbreitung der Alycelien
111 der Nährlösung beginnt n u n Aviedenim nach 2—4 Tagen die Anlage neue r
Conidienträger und Bündel von diesen. Sie sind absolut identisch mit den frülier
aus Sporen gezogenen u n d tre ten eh e r massenhafter u n d üpp ig e r auf, als vorh
er. Auch die Alycelien ü berwuchern n ie d e r den ganzen Objec tträgc r u n d enden,
wenn man keine neue Nähiiösuiig zusetzt, mit der Bildung dichter weisser Lu it-
mycclien. die vielfach die Form von Hypheiisträiigeii annehinen.
D i e C o n id i e n d e r z w e i t e n G e n e r a t i o n k e im t e n a b e rm a l s , iv ie
d i e d e r e r s t e n , u n m i t t e l b a r a u s . um neue Alycelien mit n eu en Conidien-
trä'^oru zu bilden. Ich h ab e die Culturen eine Reihe von Generationen hin d u rch
fortgesetzt, ohne dass es jemals zur Anlage von F ru ch tk ö rp e rn kam. Die Bildung
der Conidien war immer gleich massenhaft und liess erst mit dem Ersch ein en
d e r re ich en Luftmycelien nach. — Gleich steril, d .h . ohne Bildung von I r u c h t -
köriiern. endeten au ch A l a s s e i i c u l t u r e i i a u f B r o d , welches mit der Nährlösung
d u rch trä iik t war. D e r anfänglich reich en Bildung von Conidienträgern folgte
eine mächtige vegetative E n tiv ic k lu n g , an ivelcher k eine Conidien meh r zu
flndeii Avareii, u n d nach langer Zeit endete mit der Erschöpfung des reich en
Substrats die aussichtsreiche vegetative Entwicklung wiederum steril; auch A er-
g allertungeii der Alembranen, wie sie mit d e r Bildung der E ru c h tk ö rp e r zu b e obachten
sind, Avaren nirgends zu finden.
N a c h d e n g eA v o iin e n e n R e s u l t a t e n g e h ö r e n a lso C o n id i e n -
b i l d u n g e i i b e s t im m t e r A r t in d e n E n tA v i c k lu n g s g a n g v o n A u r i c u l a r i a
h in e in . D ie C o n id i e n A 'e rm e h r e n s i c h in G e n e r a t i o n e n f o r t u n d f o r t
g a n z so , Avie es f ü r d ie C o n id i e n d e s F i l a c r e e rm i t t e l t Avurde, u n d
Avie es f ü r b e l i e b i g e E o rm e n v o n A s c o m y c e t e n g i l t . D ie C o n i d i e n t
r ä g e r s in d im A 'e r g l e i c h z u d e n B a s id i e n e i n f a c h g e b a u t u n d z e ic h n e n
s i c h , g l e i c h d e n e n v o n F i l a c r e , d a d u r c h v o n d e n B a s id i e n a u s , d a s s s ie
b e i m a n g e l n d e r b e s t im m t e r G l i e d e r u n g e in e u n b e s t im m t e A n z a h l
v o n S p o r e n e r z e u g e n , E s i s t d e n C o n id i e n u n d ih r e n T r ä g e r n e i g e n ,
d a s s s ie u n t e r F l ü s s i g k e i t , a l s o s u b m e r s g e b i l d e t Av erd en , Avie e s f ü r
F i l a c r e n u r a u s n a hm sA v e is e g e f u n d e n Avurde.
A u r i c u l a r i a m e s e n t e r i c a Dicks. Das frische Alaterial dieses Pilzes
verdanke ich den Aviederholten Zusendungen des H e rrn Prof. Linhart in (nngar..)
Vltenbm-g. D i e g r o s s e n F r u c h t k ö r p e r d e s P i l z e s bed e ck ten weite Flächen
eines Eschenstammes, sie waren bis 5 mm dick n n d 12 cm Ineit und wohl
wahrscheinlich aus dem Zusammenwaclisen von m eh reren einzelnen entstanden.
Sie zeigten vielfacli muscliel- oder ohrförraige A usbuchtungen an ilirem Tliallus,
der am llaiide gelappt und unregelmässig gefaltet ersclüen Fig. 1 h,. ln eingc-
trocknetem Zustande erinnerte der Pilz eliev an Formen von Stereum, als an einen
Zitterpilz; fast k ru sten a rtig (hlattfiechtenälinlich; überzogen seine ausgebreiteten
Massen das Substrat, welcliem sie nacli der Mitte zu au melireren Stellen angehe
fte t waren. Die freien L ap p en des Umfanges zeigten eine ausgeprägte Bila-
te ralität, die noch schärfer sich markirte, wemi sich die Lappen, wie es einzeln
ncschali, liorizontal consolenartig vom Snhstrat abstellten n n d nacli u n te n wölbten.
H ie r war die ganze A u s s e n s e i t e dich t b eh a art, fast filzig; n n d die graub
raunen. langen, wenig sep tirten rmd kaum verzweigten H a a re zeigten vom Rande
aus deutliche h ellere u n d du n k le re Zonen (Pig. 2ii). Die I n n e n s e i t e ist gla tt
und vom Hymenium überzogen. An den jü n g e ren R än d e rn ist dieses dnrcli-
sclieinend fast grau, an dem in n e ren älteim The ile wird es dun k le r bis branri-
violett, tro ck en fast blau, aderig-gefaltet wie ein Mesenterium ;Fig. 1 h . Die
Substanz des F ru ch tk ö rp e rs ist weit weniger gallertig wie b ei A. sambucina,
mit welcher die äussere Aehnliclikeit keine grosse ist. Dagegen zeigt die
mikroskopische Untersu ch u n g des Hymeniums die vollste Uebereinstimmung
beider Pilze. Die Basidien b eid er sind nach ih re r Grösse u n d Formausbildrmg
niclit zu rmtersclieuleii, u n d auch die Sporen h ab en nugefälir dieselbe Gestalt
nnd Grösse (Pig. 10) = 0,02 mm Länge u u d 0,007 mm Breite.
Die frischen F ru ch tk ö rp e r werfen sehr reichlicli Sporen ab von demselben
Ausselien, wie die dev A. sambnoina. Sie verhielten sich au ch in der Zeit der
Auskeimnng n n d in den K e i i n u i r g s e r s c h e i n u n g e n selbst diesen völhg
gleich. In blossem 4Vasser b ildeten sie, namentlich am Rande des Tropfens au f
einem k u rz en Keimfortsatze eine Secuiidärspore in Im ft i.Fig. 10,, u n te rg etau ch t
tlieilten sie sich du rch 1 - 3 M’ände u u d b ildeten dann genan dieselben Conidien
bis zur Eiitleern n g des Inlialtes (Fig. 11, 1 - 3 ) . In Nährlösungen, die nic lh zu
co n c en trirt w aren, kamen dickere K eiin sch läu ch e , die reichliclier Conidien
bildeten, n n d in reich e rn äh rte r Cultur wurden grosse Mycelien getrieben, genau
so fein u n d scliiiallenlos, wie die frü h e ren der A. sambncina u n d n ic h t minder
reich in der P roduction von Conidien an einzelnen, oder reich verzweigten und
i 'h i [