D ie h e m i a i ig io c a r p e n F o rm e n iverdcn seit lange in die natü rlich en
Familien der
S'. H y d n e e 11 ,
9. A g a r i c i n e n und
10. P o l y p o r e e n
eingetheilt.
F ü r d i e r e i n g y m n o c a r p e n F o rm e n d e r A u t o b a s i d i o m y c e t e n ist
der n atü rlich e Anschluss au die gleich geb au ten Protobasidiomyeeten von selbst
gegeben und zwar u n te r diesen, nach der Formau sh ü d u n g der Basidien, vorläufig
allein an die Familie der Tremellineen. — D i e r e i n a n g i o c a r p e n A u t o b a s i d
i o m y c e t e n schliessen s ich , unab h än g ig von diesen, an die angiocarpen P ro to -
basidiomyceten, also an die Pila c re en an. — D ie h e m i a n g i o c a r p e n T y p e n
h ab en dagegen keine natürliche Verb in d u n g in den bis je tz t b ek an n ten Formen
der Protobasidiomyeeten, sie sind, so weit sich zur Zeit u rth e ilcn lässt, am natürlichsten
als a b g e l e i t e t e F o rm e n anzuschen, welche in n e rh alb der Classe
am wahrscheinlichsten b ei den angiocarpen Formen aufgetreten sin d '). — Diese
g etren n te A b leitu n g der höh eren Formen, der Autobasidiomyceten, aus den niederen,
den Protobasidiomyeeten. findet ein Analogon b ei den Gefässkryptogamen,
b ei w elch en die heterosporischen n n d h ö h e r differenzirten Formen der llh izo -
c a rp e en von den isosporischen Filicinen, die heterosporischen Isoeteen u n d Selagi-
n elle en hingegen, g e tren n t fü r sich, von den Lycopodiaceen n atü rlich sich ablei-
tc n lassen.
AVir b e g i n n e n m i t d e n g y m n o c a r p e n F o rm e n , u n te r welchen
wieder die Dacryomyceten die einfachsten Typen sein dürften.
Dacryomyceten.
D ie F o rm e n d e r D a c r y o m y c e t e n s in d d u r c h i h r e l a n g k e u l e n f
ö rm i g e n B a s id i e n a u s g e z e i c h n e t , w e l c h e s ic h n a c h o b e n g l e i c h s a m
in zw e i A rm e s p a l t e n , in d i e zw e i l a n g e n , u n t e n d i c k e n S t e r i g m e n , die
in a l lm ä h l i c h e r V e r j ü n g u n g a n i h r e r S p i t z e d ie a i r f f a l l e n d g r o s s e n
B a s i d i e n s p o r e n e r z e u g e n . In der G e s t a l t d e r F r u c h t k ö r p e r und deren
Beschaffenheit ist die grosse A eh n lich k e it m it den Formen der Tremellineen u n te r
Vergl. Bre fe ld, Schimmelpilze, H e ft III, Basidiomyceten, Schlussbetraehtung.
den Protobasidiomyeeten auffälUg. Viele von den zugehörigen Formen, namentlich
die V e rtre te r der G attung Dacryomyces, h ab e n gleich diesen g a lle rtig -z ittrige
F n ic h tk ö rp e r, ein zufälliger Umstand, der es mit sich b ra ch te , dass die
Dacryomyceten der a lten Familie der ïrem e llin e e n , welche ja an bestimmten
morphologischen Charakteren ehensogrossen Mangel h a tte wie Ueberfluss au
zweifelhaften Formen, als in teg iiren d e Glied er zuge thcilt waren. Die den i r e -
mellineen äh n lich en Formen mit einfachen F ru ch tk ö rp e rn gehen in der Gattung
Calocera zu gegliederten F ru c litk ö rp e rn ü b e r, welche wieder in der Formausbilclung
der nächstfolgenden Familie der ClaYariecn äusserlicli sehr nahe kommen.
D a s H y m e n iu m m i t d e n c h a r a k t e r i s t i s c h e n B a s id i e n überzieht
entweder die ganze Oberfläche der F ru ch tk ö rp e r pvie h ei Dacryomyces';, oder n u r
deren obere Seite (wie b ei Guepinia), oder n u r eine bestimmte sch a rf markirte
Kegion an dieser (wie b ei Dacryomitra), oder n u r die oberen En d en (wie bei
Calocera).
Die grossen Sporen der Dacryomyceten th e ilen sich b ei der Keimung und
erzeugen dann an den Theilzellen kle ine, länglich ru n d e C o n id i e n s p o r e n ,
welche Tulasne h ei der Sporenkeimung von Dacryomyces deliquesccns zuerst gesehen
hat. Diese Conidien werden b ei Sporenkoimungeii in Nährlösungen an
feinfädigen schnallenlosen Mycelien in un g lau b lic lien Massen in Köpfchenform
ohne F ru eh tträg e r au f kaum u n te rsch eid b aren Sterigmen gebildet (die Fig u ren
der Tafeln IX , X u. XI). Sie stellen e in e f ü r d ie F o rm e n d e r F a m i l i e
c h a r a k t e r i s t i s c h e N e h e n f r u c h t f o rm dai', während eine andere Frn ch tfo riu
in F ru c h tk ö rp e r-ä h n lic h e n Bilduiigoii bis je tz t n u r b e i einer A rt d e r Gattung
Dacryomyces u n d zwar b e i D. deliquescens mit Sich e rh eit nachgewieseii is t ;die
F ig u ren d e r Taf. IX).
Soweit die gegenwärtige Keniitiiiss der Fo rmen re ic h t, sind in der F a milie
der Dacryomyceten 4 G a t t u n g e n unte rscheidbar. D ie G a t t u n g D a c ry o -
iiiy c e s mit den einfachst geh an ten F ru c litk ö rp e rn , welche das Hymenium allseitig
au sh ild en ; d ie G a t t u n g G u e p i n i a mit P eziza-älmliclicn bilate ralen
F ru c litk ö rp e rn , welche das Hymenium n u r oberseitig trag en ; d ie G a t t u n g
D a c r y o m i t r a mit unverzweigtcn, gestielten F ru ch tk ö rp c rn u n d Hymenium tra gendem
Koi>fe nnd endlich d i e G a t t u n g C a l o c e r a mit cinfaclien oder verzweigten
F ru c litk ö rp e rn , welche eine Gliederung in Stiel n n d K o p f u n d also auch
eine scharfe Abgrenzung der hymenialen Kegion n ich t erkennen lassen. — Die