und bei der clmrakteristischcii Form der Sporen nahezu ausgeschlossen. Die sehr
kleinen Sporen, die in der Grösse höchstens zwischen 0 ,0045—0,005 mm Dicke
nnd 0,0055— 0,007 mm Länge schwanken u n d eine eiförmige, u n ten nach dor
frü h eren Ansatzstelle am Sterigma etwas zugespitzte Gestalt besitzen, keimten
bei dom Mangel von g eßirbten nnd v e rk o rk ten Membranen le ich t nnd uiimittol-
h a r aus. Sclion nacli 24 Stunden war keine Spore meh r ungekeimt. Im AVasser
und in feuchter L u ft tritt d i e K e im u n g d e r S p o r e n auch ein , ab e r selir
langsam, am langsamsten, wenn die Sporen untergotaiioht sind; natürlieli geht
liier die Entwicklung n ich t weiter, als bis die Nährstoffe aus der kle inen Spore
erschöpft sind. Die Sporen schwellen b ei d e r Keimung wenig an, n ic h t melir als
in den einzelnen Stadien der F ig u r S, 3 g ezeichnet ist, liöchstens an f die doppelte
G rösse; sie b eh a lten dabei ih re Form u n d namentlich auch das kleine Spitzchen
bei. Ein e bestimmte Keimstelle ist an der Spore n ic h t v o rh an d en , u u d das
Austreiben eines Keimschlauches k ann an je d e r Stelle des Umfanges, am seltensten
ahe r wohl an dem Spitzchen erfolgen. Ebenso ist auch das A u ftreten von
mehreren Keimschläuchen an verschiedenen Stellen einer Spore eine Seltenheit.
Dafür verzweigt sich ab e r der einzige Keimsclilauch, der immer d ünner ist, als
die angeschwollene Keimspore, meist sehr früh und n ah e an der Spore (F’ig. 9, 1 u. 3).
Die Neigung Lnftfäden zu bilden äussert sich schon an den ersten Keimfäden,
die gewöhnlich in die L u ft gehen u n d h ie r ohne Verzweigung lang austreiben.
Bei dem bevorzugten Längenwachsthum dieser ersten Fäd en hlc ihen die früh
angelegten Seitenverzweigungen zunächst k u rz u n d unentwickelt. Sie sind so
fein u n d dünn, dass es oft schwer h ä lt, sie in d e r ganzen T.änge au f die K e im spore
siche r zurückzuverfolgen. Dies erste zarte Stadium des Keimlinges d au e rt
aber n ich t lange. Allmählich ersta rken die Eäd en zu grösserer Dicke, n n d die
A’erzweigungen kommen zur Entfaltung. Die Hyp h en d ick e n immt mit dor
Grösse der M y c e l i e n noch stetig zu, bis nach 8— 10 Tagen aus dem centralen
Hyphengeflecht Ausläufer von solcher Stärk e in die Umgebung austreiben, dass
man sie n ich t für wirkliche Bildungen des Mycels von Heterobasidion halten
würde, wenn man sie n ich t direct an den feinen F äd en entspringen sähe und
von diesen aus die enorme E rs ta rk u n g bis zu dicken Trieben von so ganz verände
rtem Ansehen in allen Uebergängen verfolgen könnte. D er In h a lt der F’äden
ist, wie der der Keimsporen, h e ll-lich tb rech en d und feinkörnig, selten sch aum ig ;
n u r vereinzelte Scheidewände, die niemals Schnallen bekommen, dnrclisetzcn die
Fäden. D io d i c k e n A u s l ä u f e r , die fortschreitend zahlreicher au ftreten und
in die Umgebung wachsen, sind sehr arm an Scheidewänden, sie bekommen
ab e r sackartig erweiterte Stellen , an welchen sich A n a s to m o s e n mit anderen
bonachharton F’äden herstelien. Diese Anastomosen worden weiterhin allgemoin.
Die von den schon an sich dicken, n u n fusionirten F’äden austreibendcn Seitenäste
erreichen eine ganz besondere Dicke. Sic füllen sich dich t mit Protoplasma,
welches h ie r einen deutlich gelblichen F’arbenton annimmt. Flndlich kommen
die dicken Enden ü h e r den Culturtropfen hinaus, wo sie in weiteren Verzweigungen
dio Conidienträger anlegcn.
I n den F’iguren I I , 1—3 ist d a s A u f t r e t e n d e r C o n i d i e n t r ä g e r an
einzelnen dicken Ausläufern, welche den Hand des Culturtropfens erreich t haben,
h ei schwacher Vergrösserung gezeichnet. Sie stehen h ie r in Büscheln zusammen,
wäh ren d sic in den F’iguren 13— 15 einzeln angelegt sind. Die Anscliwellnug
der F äd en b ei dem Uebergange in die Träg er ist geradezu enorm. Die an sich
schon stark en F äd en der Ausläufer nehm en fast plötzlich um das 5 —10 fache an
Dicke zu ; darauf verjüngen sich die ju n g en T räg e r wieder etwas, bis sie mit
stillstehendem Längenwachsthum a n d o r S p i t z e k o p f f ö rm i g a n s c h w e l l e n .
Sowie die Anscliwellnug ih re volle Grösse erre ich t h at, tre ten au f ih re r ganzen
Fläch e gleichzeitig u n d dich t neben einander d ie ä u s s e r s t z a r t e n S t e r i g m e n
a u f, d i e o h e n , ganz wie an den Basidien, z u r S p o r e a n s c h w e l l e n
(Fig. 13 u. 15).
M it wachsendem Erstau n en h a tte ich den A’erlau f der Culturen verfolgt,
ab e r auch mit wachsendem Misstrau en , ob die neuen Conidienträger, die mir
aus frü h e re r Zeit von anderweiten Mistciilturen n ic h t ganz u n b ek an n t erschienen,
auch wirklich die natü rlich en Entwicklungsglieder von dem Heterobasidion, und
n ic lit etwa Eindringlinge eines fremden Schimmels, sein möchten. F’reilicli waren
die Culturen von so reinem Alateriale g em ach t, von so wenigen Sporen einge-
Icitet n u d m it einer solchen Sorgfalt schrittweise von mir in den einzelnen Phasen
ihres Fortschrittes verfolgt, dass n u r die e i n e Mögliclikeit des Irrth um e s denkb
a r war, — es k ö n n ten die Sporen der Aussaat ü b e rh au p t n ic h t dio Basidiensporen
des Heterobasidion, sondern die Conidiensporen eines Schimmelpilzes an
diesem gewesen sein, der ziiiallig ganz dieselben Sporen h at. Es waren 24 ein-
zolue Culturen in diesem ersten Gange zugleich angestellt, und alle 24 zeigten
iu derselben Zeit dieselben C onidienträger, welche n ach weiteren 8 Tagen ein