eine riclitige ist. Es wollte aber n ich t gelingen, diese Frage sicher zu entscheiden.
Die Zellkerne sind nämlich zu k le in b ei dem schon an sich seh r klc in-
sporigcn Pilze und lassen sich darum n ich t mit voller Siche rheit nacliAveiscn,
auch in den günstigsten P räp a ra ten n ich t, an Avclchen nach erfolgter EinAvirkung
des Lichte s die Anlage des Sporangiums u n d die Entmischung des Protoplasmas
im Träger eben eingetreten ist. Die Entscheidung der Frage muss also bis
zur Auffindung besserer und siche rer Reagenticn au f Ze llke rne verschoben
Avcrdeii.
D i e f ü r d ie n o rm a l e A u s b i l d u n g d e r E r u c h t t r ä g e r a l l e i n
A v irk s am e n L i c h t f o r n i e n s i n d d i e b l a u e n u n d A T o le tte n , a l s o d ie
s t a r k b r e c h b a r e n S t r a h l e n . Im g e l b e n L i c h t e v e r g e i l e n d i e E r u c h t t
r ä g e r wie im Einstern, aber — s i e z e i g e n h i e r e i n e n s t a r k e n , p o s i t i v e n
H e l i o t r o p i s m u s , ln F ig u r 5 h ab e ich einen Eru ch tträg e r im gelben Lichte
in fortsch reiten d e r Vergeilung g ez eich n e t, Avie er b ei täglicher Umdrehung der
Cultur zickzackformige beliotropische K rümmungen erfahrt. Die F ru clitträg er
Avachsen nämlich n u r an der Spitze, an den h in te ren , ä lteren T h e ilen schon n ich t
mehr, sie neigen sich also in dem täglich zuwachsenden Abschnitte der stä rk e r beleuchteten
Seite zu, welche mit jedem Tage gewechselt AVurde. —
In F ig u r 9 ist d e r n e u a u f g e f u n d e i i e C o p r i n u s s t e r c o r a r i u s
abgebildet, der zum Unterschiede von der frü h e r u n te rsu ch ten nnd im I I I . Hefte
au f Tafel I—V H I abgebildeten Form niemals Sclerotien ausbildet.
Es wurden von dem Pilze au f ausgekochtem Pferdemist eine grosse Anzahl
von Culturen au sg e fü h rt, in av eich en , so lange sie u n b e leu ch te t blieben,
n u r ganz vereinzelte Eru ch tk ö rp e r zur Anlage k am en , welche im Laufe von
W o ch en u n te r steter Verlän g e ru n g des Stieles einen unentAvickclten, verkümmerte
n H u t b eh ie lten , ganz wie in den Fig u ren 9 u n d 10 au f Ta fel V H I im
UI. Hefte. Sobald keine weiteren Veränderungen an den Culturen im Einstern
mehr wahrgenommen werden konnten, wurden diese dem Lich te ausgesetzt. Hier
AA’a ren sie schon n ach 10— 12 Tagen mit normalen E ru ch tk ö rp e rn förmlich bedeckt,
welche Avochenlang bis zur Erschöpfung der Mycelien n eu gebildet Avurden,
u n d b ei der normalen, frü h e r beschriebenen Eormaushildung alle zur Sporenreife
gelangten. Die F ru ch tk ö rp e r erreich ten zum T h e il riesige Dimensionen,
namentlich die ersten Anlagen, Avclche bald nach eingetretenor Beleuchtung geb
ild et Avurden, wie z. B. die Figur 9 a u f T a fel X I I dieses Heftes zeigt.
Ganz besonders auffällig Avurdc der Einfluss des lAchtes bei einer A n -
z a h l v o n C u l t u r e n , d i e , g l e i c h z e i t i g a n g e s e t z t , z u r e i n e n H ä l f t e im
E i n s t e r n g e h a l t e n , z u r a n d e r e n d em L i c h t e a u s g e s e t z t w u r d e n .
H ie r fanden sich a u f d e n n i c h t b e l e u c h t e t e n C u l t u r e n nach 3 Wo ch en
noch gar k e i n e E r u c h t a n l a g e n v o r, Avährcnd d ie im L i c h t e s t e h e n d e n
C u l t u r e n v o n e in em r e i c h e n F l o r n o rm a l e r E r u c h t k ö r p e r d i c h t b e d
e c k t w a r e n . Nach weiteren 3 "Wochen waren diese Culturen d u rch dio
fortgesetzte Bildung von n eu en Eru ch tk ö rp e rn erschöpft. An den im Einstern
geha ltenen Culturen fanden sich je tz t ganz vereinzelte vergeilte Fru ch tan lag en
vor, die ab e r auch au f den grössten Culturen selten meh r als 15— 20 betrugen.
Dann wurden auch diese Cu ltu ren dem Lichte ausgesetzt u n d ZAvar immer die
eine n ach der anderen in Zwischenräumen von 14 Tagen. In jedem Falle Avarcn
dann auch diese Culturen in der angegebenen Zeit von 10 Tagen mit F ru ch tk
ö rp e rn dicht bedeckt, die alle zur u nmitte lbaren Sporenreife gelangten. —
A u f f ä l l i g e r n o c h als h ie r bei den sclerotienloscn Formen des Cojniiius
stercorarius ä u s s e r t e s i c h d i e W i r k u n g d e s L i c h t s bei ZAvei anderen
F ormen der a rten reich en G attung Coprinus, AA'elche ich au f ausgelegtera Pferd emist
au ffan d , b e i d em C o p r . n y c t h e m e r u s [Yai ll.) u n d b e i d em C o p r.
p l i c a t i l i s [Cu r t i s ) , deren F ru ch tk ö rp e r ich bereits au f Seite 38 beschrieben
habe.
Z u r A u f f i n d u n g d i e s e r F o rm e n ging ich ganz methodisch zu W e rk e .
Es Avurde Pferdemist, aus verschiedenen Stallungen entnommen, zur Pilzbildimg
Ainter Glasglocken ausgelegt. Die im Fin stern g eh a lten en Glocken Avurden
n ach A b lau f von 14 Tagen von den zuerst aufgetretenen Schimmelbildungen,
zumeist Mucorinen, vorsichtig gereinigt und dann Avieder in den finstern Schrank
g este llt, h l welchem sic noch durch aufgestülpte P ap p d eck el gegen jed en
Lichteinfiuss einzeln nnd besonders geschützt Avaren. Nach einem abermaligen
A u fen th alte von etAva sechs Wo ch en im finstern Schranke wurden die Culturen
besehen. Ich fand au f mehreren von diesen vereinzelte F ru ch tk ö rp e r eines
Hutpilzes vor, den ich in F ig u r 12 gezeichnet habe. A u f den la n g en , fadenförmigen
Stielen Avar n u r die Andeu tu n g einer llu tan lag e zu unterscheiden.
Ucberzcugt, dass schon in dieser g efundenen, vcrgcilten Form eines Basidiomyceten
ein lich tb ed ü rftig er Pilz v o rlieg e , setzte ich n u n die (.’u ltu ren dem
Lichte aus.