Tlu'ilung- (Ue Sporen, die T’oehter/.eUon, wie bei ande ren Jblzen oder Algen bilden.
k an n also h ie r g a r n ich t die Rede sein. Das Sclicinplasniodiuiu is t ja n u r
eine colonienartige Vereinigung von Anioebon, die bis zur Sporenbildung indi-
N-idualisirt geblieben sind, um dann einzeln zu Sporen zu werden. E i n S p o r
a n g i u m c x i s t i r t b i e r a lso n i c l i t , e i n e S p o r a n g i e n m c m b r a n w i r d n i e
g e b i l d e t ; a b e r d i e A m o e b e n , s t e t s n u r ä u s s e r l i c l i v e r b u n d e n , b l e ib e n
a u c l i z u l e t z t n o c h d u r c h d ie / iw i s c h o i i s u b s t a i i z lo s e v e r e i n t , w e n n s ic
z u S p o r e n w e r d e n Fig. 24).
ln einem trockenen Raume tro c k n e t auch die S])oreniiiasso au f dem
Gipfel des Stieles langsam au s, sie schrumpft dabei erheblich e in ; im feuchten
Raume n immt dagegen die IMassc der Zwischcnsubstaiiz zu , das Sclicinsporaii-
giiun wird zu einem immer weicheren Trö p fch en , u n d seine Masse hiesst mitu
n te r als dicke Flüssigkeit vom Stiele ab. — B rin g t man tro ck en oder feucht
gehaltene T räg e r m it iliren Scheinsporangicn in Wa sser, so verb reiten sich die
Sporen in u n g eh eu re r Masse in dem Tro p fen , u n d tre n n en sich vollständig ohne
Rest von dem oberen Ende des Trägers ab Fig. 25, 27 n. 28). Seine Spitze
ersclicint fre i u n d scliliesst mit den v erbundenen /iellcn der Stielamoeben stumpf
ab. — ITitersucht man die Länge des Stieles von oben n ach u n te n , so findet
man, dass e r n ach oben langsam d ünner wird, dass also die Zahl der Ze llen in
seinem Querschnitte bis zur Spitze abnimmt. W e n n der optisclic Durchscliiiitt
u n ten 5— 6 Zellen erk en n en lässt, so sind oben oft n u r 3— 4 oder noch weniger
vorhanden.
Die eben gereiften Sporen eines L ru cb tk ö rp e rs sind sofort, keimfähig.
B e i i h r e r K e im u n g e r f o l g t z u n ä c h s t w i e d e r e i n e ■W a s s e r a u fn a hm c
u n d n a c h d e r K e im u n g e i n e b e d e u t e n d e A’e r g r ö s s e r u i i g d e r a u s g e k
e im t e n A m o e h e n (Taf. 1, Lig. 1— 5 \ Bei der K eim u n g , der ‘Wiedcrbil-
dung der Amoeben ans den Sporen, findet also gerade d e r entgegengesetzte
Vorgang s ta tt, der sich zur Bildung der Sporen aus den Amoeben vorher vollzogen
h a t: h ie r wurde NVasser ausgeschieden, do rt wird es wieder aufgenommen.
Die zarten ISlembranen der Sporen bestehen wie die Membranen der Stielzellen aus
(.'cllulosc.
D e r dargelegte Gang der Lntwicklung, den wir b ei ro ly sp h o n d y lim n viola-
cenm von d e r Sporenkeimung bis zur NVicderbildimg der Sporen am fertigen
L ru ch tk ö rp e r lückenlos verfolgt haben, trifft aber zunächst n u r fü r die lla u p taxc
dieses Sehleimiiü/.es zn und ebenso fü r das frülici' lioseliricbcne Dietyostc-
ihnn mnenroidcs. Unser Filz wciclit imii aber darin von Dietyostelium ab, dass
eine S e i t e n zw o i g b i l d n n p a u d e r I l a u p t a x e , w ie s le b ic mul da mal als
ein Ausualimcfall au Dictyostelium gcsclicu w u rd e, liier als Regel a iiftritt und
in der wirtcligcii A nordnung der >Sciteiizwoigc um die Ila u p tax e einen bestimmt
ausgeprägten morpliologisclicii Charakter angciioiiimen hat. Es b ed a rf also die Darstellung
von d e r I .cbeiisgcseliiclitc unseres Filzes, nm Yollstäiidig zn sein, iioeli
der n ad iträg lic lic ii Ergänzung betreffs der A n l a g e u n d A u s b i l d u n g d i e s e r
S c i t c i i z w e i g e .
Bis zu den Stadien der F n iclitb ildmig , wie sic in Eig. 14 e rre ich t und
abgcbildct sind, lassen sich k ein e rle i Anzeichen zur Bildung von Seitcuzweigeii
wahrnchmoii. D e r Stiel h a t h ie r seine volle Länge noch n ich t erre ich t u n d ist
an seinem ohereii En d e in leb h a fte r A'erlängemng hcgriffen. East die Hälfte
seiner Uingo is t m it der langansgezogeneii Masse der Amochen b ed e ck t, welche
in gleichmässiger Dicke um ih n v e ib rc ite t sind u n d nach oben streben. Diese
Strebsamkeit h ö rt zuerst au f eine allgemeine zu hlcihen, wenn die Anlage der
Sciteiizweigc beginnt. Von u n te n n ach oben tren n en sich einzelne Abschnitte
des Scheiiiplasmodinms von der Masse a h , indem sie dem Zuge des Ganzen
nicht meh r folgen. Es zeigen sich anfangs Eiiischnilrnngen, d ie ,sc h n e ll tiefer
werden inid scliliesslich zu ein er vollständigen Ab tren n u n g fü h ren . Diese würde
natürlich, da der S tie l n ic h t in te rc a la r wächst, unmögiicli sein, wenn n ic h t jede
zur A htrenm mg bestimmte F a rtie in sicli ein neues Attractionscciitrnm aus-
hildotc, um welches sich in verticaler R ich tu n g die Thcilmasse zur Kugclform
ziisammeiizicht lEig. 15 . K aum ist sie e rre ich t, so fiiidon a.iif ih r n eue E rhebungen
s ta tt u n d zwar in h orizontaler Rich tu n g ehonsovielc, als Scitonzweigo im
W irte l angelegt werden (Eig. 1 6 « u. Fig. iS). Diese Erhchimgcii werden
gi-össer und lassen dann in ih re r Masse, die wieder n u r ans Amochen bestellt,
also ein T h e il des u rsp rü n g lich en Selieiuplasinodimiis gehliehcii is t, dieselbe
Differenzirung der Stielamoeben e rk en n en , wie sie im Anfänge gesehen wurde,
•ledo Erliohniig b ild e t ih re n eigenen Träg er aus, der wiederum jo einen T h e il der
Amoeben m it sicli zieht Fig. 16 u. 18). Afit der zniiclimendon lälnge der vcr-
scliicdeiicii, in ein e r Hölie um die H au p tax e angelegtoii Scitcnträger ist die
Trciiniing der Amoehenmasse in einzelne The ile nnvcrmcidlich. Sie erfolgt
an der 1 ianiitaxc, also in d e r Mitte, und iiiiii wandert um je d en Scitcnträger die