’¿uv Oberfläclie reichen. F ig u r 23 stellt in schräger Ansicht ein Stückchen eines
solchen Hymeniums dar, mit noch vorhandenen einzeln stehenden Conidienträgern.
Späterhin werden die Basidien zahlreicher, die Conidienträger fehlen ganz, und
damit tre ten die subhymenialen Fäd en au ch meh r und meh r zurück. Die Bildung
dev Basidien daue rt lange fort und mit ih n en resp. mit den Basidiensporen
erschöpft sich das Hymenium der F ru ch tk ö rp e r, die Finde December schon nich t
mehr zu finden waren. D i e B a s i d i e n s p o r e n (Fig. 26, i) h ab en eine etwas
schiefe längliche Form, sie sind dicker wie die Conidiensporen und länglicher als
diese {— 0,018 — 0,02 mm Länge und 0,0 0 8— 0,01 mm Breite). Sie keimen in
‘Wasser vereinzelt aus zu k u rz en dicken K e im sch läu ch en , welche in L u ft mit
der Bildung einer Secundärspore enden (Fig. 26, 2). In Nährlösung jeglicher
A rt u n d Verdünnung blieben die Sporen u n d ebenso die Conidien u n v erän d e rt
liegen, sie sind zu k ein er En twicklung zu bewegen. Wah rsch e in lich sind sie
in der Zeit der Keimung angepasst und müssen erst eine Ruhepe riode d u rch machen,
v ielleicht den W in te r und Sommer h in d u rch liegen, bis sie im folgenden
Flerbst austreiben, Avas dem ausschliesslichen Vorkommen der F ru ch tk ö rp e r
im H e rb st entspre chen Avürde.
Die Gattung Tremella.
D e r B e s t a n d d e r f r ü h e r e n a l t e n G a t t u n g T r e m e l l a O ist schon
d u rch die bisher un te rsu ch ten F o rmen re ih en der G attu n g en Exidia, ITocoUa,
Craterocolla bedeutend gelichtet Avorden. Eine Anzahl von Formen, wie Tremella
A’iolacea und Tr. albida, g ehörten der G a ttu n g Exidia an , Tremella cerasi bildete
das neue Genus » Cratero co lla« u n d ebenso wurde Tremella foliácea zur
n euen G attu n g »Ulocolla« erhoben. D e r Rest, der ü b rig bleibt, n achdem diese
Eormen ausgeschieden sind, verbleibt der gleichsam n eu b egründeten, Avenigstens
n eu cha rakterisirten G attung Tremella. Die alte G attu n g würde g a r nich t
existenzfähig bleiben, Avenn n ich t neue u n d andere Charaktere h in zu träten , als
die bisherigen, Avelche n ach der einen Seite u n g e fäh r substanzlos waren, nach
der ände rn Seite zur grenzenlosen V e rb reiteru n g ausarteten. So schied n u r allein
der Mangel von höchst ZAveifelhaften u n d systematisch werthlosen Bildungen im
Hymenium, d e r Mangel an Fapillen, die G attu n g Tremella von Exidia, und erstere
vereinigte hinAviederum so u n g e iah r Alles in sich, Avas von ausgeprägten Zitte r-
9 Fries, Hymenomycetes europaei 1 8 7 4 , p. 6 8 9— 6 9 8 .
pilzen existirt u n d 4 tlieilig e transversal getlieilte Basidien besitzt, gleichviel
welciie Nebeufruclitformen ausser den Basidienträgcrn existirten, wenigstens in
Tremella mesenterica u n d Tr. cerasi n eb en diesen bereits beschrieben waren.
D ie n ä h e r e n U n t e r s u c h u n g e n im 4V e g e d e r C u l t u r in k ü n s t l
i c h e n N ä h r l ö s u n g e n h aben nun e rgeben, dass nacli Abzug der Formen
von Exidia, Ulocolla und Craterocolla ein Rest von Formen der alten G attnng
Tremella ü b rig b le ib t, welcher gleich diesen G a ttu n g en durch eigenartige und
gemeinsame Charaktere, namentlich d u r c h e i n e s c h a r f c h a r a k t e r i s i r t e
C o n id i e n f o rm a u s g e z e i c h n e t ist, welche ih re V ereinigung zu einer G attung
nöthig macht. D ie s e j e t z i g e G a t t u n g soll den alten Namen »Tremella« behalten.
Sie vereint a b e r, ausser den alten Gliedern der Gattung, auch die
frülier von ih r ausgescliiedene Eormenreihe der G attung Naematelia in sich. Diese
von Fries') aufgestellte Gattu n g , deren reale Existenz schon Tulasne^) bezweifelte,
ist du rch nichts als d u rch rn n d lich e Basidien cliarakterisirt, welche allen Formen
der Familie der Tremellineen eigenthümlich sind. Die ru n d en Sporen der
NaemateUa sind gerade für meine neue G attu n g Tremella ch a rak te ristis ch ; zudem
h at Fries') nachträglich seihst angeführt, dass liier Basidien für Sporen genommen
seien. Die etwas festere Beschaffenheit der gallertigen Fru c litk ö rp e r, welche Fries')
in seinem le tzten Bu ch e b eto n t, ist als Gattungscliarakter u n b rau ch b a r u n d an
sich ein relativer werthloser Begriff. Die Cultur der Formen, welclie als A rten
der G attu n g Naematelia anfgeführt sind, zeigt übereinstimmend, dass sie neben
den rn n d en Sporen der G attung Tremella uocli dieselben run d lich en Coni-
dienfoimen besitzen wie diese, welche auch die Eigenthflmliclikeit h ab en sich in
hefena rtige r Sprossung direct und stark zu vermehren, ehe sie zu Fäden und
‘Mycelien ausAA-achscii.
D ie F r u c h t k ö r p e r d e r n e u u m g r e i i z t e i i G a t t u n g T r e m e l l a sind
meist stark gallertig, zum The il von ausnehmender Grösse wie Tremella frondosa,
zum T h e il von m ittle re r Dimension wie Tremella mesenterica. Tr. liitesceiis. Tr.
encephala u n d Tr. alabastrina, n n d gelien endlich au f geringe krustenförmige Bildungen
zurück, welche in Tremella geiiistae und Tr. viresccns vorliegen. M it der
9 Fries, Syst. mycol. II, p. 2 2 7 .
2] Tulasne, Arm. sc. nat. 3 . Série, Tome XIX. p . 2 0 3 u . 2 0 4 ,
3) Fries, Hymenomycetes europ. 1 8 7 4 , p. 696.
9 Fries, 1. C. der Hymenomycetes europaei.