lösuni»cn. Ich h ab e sie mehrfach constatirt, abe r freilich n ich t mehr aufiintleii
können, wenn die Basidienbildung gehörig im Gange war; es k an n auch möglich
sein, dass die Conidien als Vorläufer der Basidien n ich t immer auftreten. Jed en falls
sind die Basidien die zuletzt auftretendc und h ö h e re Fru ch tfo rm im V ergleich
zu den Conidien und au f den Nährpfianzen in ih re r Bildung bevorzugt,
wenn auch niclit so ganz ausschliesslich, wie es die Conidien in den N äh rlösungen
sind.
Die Gattung Corticium
umfasst d ie h ö c h s t e n tA v i c k e it e n F o rm e n d e r T o i n e n t e l l e e n . D ie F ilz e
s in d m e i s t e i n j ä h r i g u n d b i l d e n h a u t f ö rm i g e b is l e d e r a r t i g e S c h i c h te
n o d e r K r u s t e n au f den verschiedensten S u b stra te n , z u m e i s t a n f H o l z
u n d K in d e a b g e s t o r b e n e r P f l a n z e n . Die Sporen keimen le ich t u n d bilden
grosse, re ich verzAveigte M y c e l i e n , deren Fäd en d u r c h S c h n a l l e n f u s i o n e n
a u s g e z e i c h n e t sind, die fast an k ein er Scheidewand ausbleiben. Die Mycelien
von Corticium centrifugum erzeugen dichte sclerotienartige Verkn äu elu n g en , die
Wassertropfen abscheiden n n d eine dunkle Corticalschicht aushilden, Avic Sclerotien
es th u n . Andere F ü rn ien , z. B. Corticium uvidum, bilden u n g eh eu re
Massen von Luftmycel in der Dichtigkeit eines Filzes mit losen Hypheiiverbän-
den in Strängen.
E s s in d 10 v e r s c h i e d e n e E o rm e n län g er Avie einen Monat zum The il
au f Ob jec tträg e rn , zum The il au f festem Substrate c u l t i v i r t , Avelche alle in
den sclmalieiircicheii Alycelien übercinstimmten u n d k e i n e s e c u n d ä r e n E r u c h t -
f o rm e n , auch n ich t in den grössten vegetativen Bildungen, herv o rb rach tcn . Die
zahlreichen Culturen jed e r cultivirten Eorm sind mit grosscm Zeitaufwande Avochen-
lang gemustert, ohne dass sie eine Spur von Fructification in Conidien von der
ersten Keimung der Sporen bis zur Ausbildung der riesigen Mycelien aufgewiesen
h ä tten . Die A n n ahm e , dass die Corticien k eine secundären Fru ch tfo rm en besitzen,
Avird in dem Aveiteren Befunde b estä rkt, dass z. B. b ei Corticium violaceo-
lividum vollständige F r u c h t l a g e r v o n B a s i d i e n d i r e c t a u f d em O b j c c t t
r ä g e r gezogen Averden konnten ohne jed e andere Fru ch tb ild u n g .
A'on den u n te rsu ch ten F o rmen sollen n u r einige n äh e r berücksiclitigt
Averden, zunächst
C o r t i c i n m c e n t r i f u g u m [Weinm.), Avelchcs Avohl dieselbe Form ist, die
Tulasne Hypochnus centrifugus benannt hat. Die von Tulasne beschriebenen
S c l e r o t i e n h ab e ich ans den Sporen des Pilzes gezogen, ah e r n ich t anders zum
Keimen g eb ra c h t, als dass dieselben wieder zu fadigcn Mycelien auswuchsen.
Die Mycelien entspra chen in ih ren schnaUenreiclien dicliten Hyphenmassen dem
allgemeinen Typus der Mycelien ¥on Corticium. A u f Brod übertragen, erfolgte
eine überaus üppige Pintwicklung mit Sclerotienhildung m P'orm von dicken
K ru s te n , welclie in den äusseren Sclücliten mit stark e r AVasscrahscheidiing in
Tro p fen eine violett-scliwarze I ’arbe annahnien. —
C o r t i c i u m u v i d u m (Fries) ä l i n e l t in s e i n e n w c i t a n s g e b r e i t e to n
d ü n n e n U e b e r z ü g e n a u f B u c h e n ä s t e n ä u s s e r l i c l i d e r E x i d i o p s i s e f f
u s a n n t e r d e n T r e m e l l i n e e n ') . Das E ru ch tlag e r ist g la tt und k ah l, weiss-
gelblicli mit einem Stich ins rötliliche, der abe r später verscliwindet. Die grossen
S p o r e n h ab en ganz die längliche eingekrümmte Gestalt der Spore von E x id ia ”).
Sie werden aber au f u n g e th e ilten , ziemlich kle inen u n d weit hervorragenden
B a s i d i e n gebildet, die kleine u n d feine Sterigmen hahcn. Ebenso ist auch die
Keim u n g weit ahweiclicnci von der der Exidia-Sporoii. Niemals erfolgt mit dor
K eimung eine The ilu n g der Sporen, noch auch eine Secundärsporciibildimg oder
das Austeeihen einer secundären Eru ch tfo rm, wie es von E x id ia nnd anderen
Tremellineen b ek a n n t ist. Es werden n u r allein sterile feinfadige Mycelien gebildet,
welche sieh in im ft zu losen Strängen vereinigen und in der Eängc der
Zeit 'ZU einem dichten Eilze gestalten, der d au cm d u n fru ch tb a r bleibt. —
C o r t i c i u m v i o l a c e o - l i v i d u m (Fries) b i l d e t a u f l l i n d c v o n P a p p
e l n u n d W e i d e n r ö t h l i c h - v i o l e t t e K r u s t e n , die ziemlich h a rt und
massig ausgebreitet sind. Die Oberfläche, etwas runzlich uud weiss b ereift, wird
durch lle ib e n b lu tro th . Die B a s i d i e n sind k le in nnd h ervorragend, wie die
von C. uvidum, die etwas iäiigliclien, kaum gekrümmten S p o r e n viel kle iner
wie dort. Der weisse veifartige Anflug au f der Gberilächc dos Pilzes wird von
sterilen d ünnen Luftfdden gebildet.
Die le iclit keimenden Sporen bilden diclit vorflocbtcne A ly c c U e n aus
sclmallenreichon H y p h e n , w e l c h o s i c h s c h o n n a c h e i n i g e n W o c h e n
g a n z m i t B a s i d i e n b e d e c k e n . Das so an f Objec tträge ru gezogene E n ich t-
lag cr ist in niclits verscliieden von dem frei in der Natur vorkommondcn Pilze.
'} Brefeld, AutobasidiomycctRn, Hel'L VTI. Taf. V . Fig. 2 0 .
2) 1. C. Hoft VII. Tafel V.