M em b r a i i a b s c h e id u n g a n d e n b o r o i t s p o ly e d i i s c l i v o r b u i id e i i e n S t i e l z
e l l e n d e r F r i i c b t t r ä g c r v o n F o ly s p h o n d y l iu m u n d v o n D ic ty o s t e l i u m
e i n t r i t t , d a s s d ie S t i e l z e l l e n f o lg l i c h n i c h t d u r c h n a c h t r i i g l i e h e s
AVa chstlmm n a c h b e r e i t s e r f o l g t e r M o m b r a n b i ld i in g u n t e r g e g e n s
e i t ig em D r u c k e p o l y e d r i s c h w e r d e n .
AN'cil n u n ab e r bei störenden Fiingriffen in die F ru ch tan lag c die Memb
ran en d e r Stielzellen oder Amochen an der Airsseniläelie ih re r säulcnartigen
Anordnung im Scheinplasmodinm in Form ein er Scheide, als eine scheinbar con-
tiiuiirlicho lla iit, eine Zeitlang sichtbar hlcihen, so muss man entweder annchmen,
dass die Ahseheidimg der M embranen in der zum Stiele v erhundene ii Masse der
Stielzellen von Aussen n ach In n en erfolge u n d fo rtsch ro itc, dass also die äusseren
Zellen schon Membranen haben, wenn die in n e ren noch momhraiilos sind,
oder dass die noch sehr za rten Mcmbrananlagen d e r m ittleren oder inn e ren
Stielzellen durch deren A n fquellnng h ei AVasseraufnahme u n d Ansdehmmg nach
dem oberen offenen En d e des Stieles ganz ze rstö rt w erd en , wälircnd von den
randlings gestellten eine h au ta rtig e Verbindung in Form ein er Scheide zunächst
noch bestehen bleibt. A'ielleicht trifft liier beides zu u n d beide Momente führen
zur v o rübergehenden Firscheiiiung eines Gebildes, der Scheide, welche niclits ist
wie ein zufälliges Ku n stp ro d iic t ein er gewaltsamen Störung mit dem äusseren Scheine
ein er n atü rlich en morphologischen Bildung. JedcnfaUs erscheint die Membran
um die Stielzellen anfangs als ein äusserst zartes H äu tch en . E rs t wenn es stärk
e r geworden ist, b le ib t es b ei gewaltsamen Eingriffen, nam en tlich b ei AVasser-
aufiiahme durch die Stielzellen um lUcso erlialteii. Soweit als dies goschiolit,
zeigt sich die Aiasse d e r Stielzellen als eine zusammenhängende, gewcheartig verbundene.
H ie r ist dann der Stiel fertig; über diese Stellen liiiians wird die
n atü rlich e A'erbindimg d e r StielzcUen b ei Anfimhme von AVasscr zerstört und
OS tritt, wenn die za rth äu tig en Stielzellen sich ab rn n d en u n d vergehen, die Ans-
sen h an t der perip h erisch en Stielzellen vorübergehend in d e r Continuitä t einer
TIant in S ich t').
Nach den ange stcllten A'ersuchen u n d Bcohachtnngen b le ib t mm in dem
S chon nach verhältnissmässig k u iz c i Zeit ist auch an Präparaten, welche in Wasser
lie g e n , d ie Scheide nich t mehr zn seh en . S ie vergeht wahrscheinlich durch Ä n ilö su n g der sehr
zarten Memljran ebenso w ie die S tie lz e llen , w e le l.e sich von dev Stielanlage ablöaen und blasig
abnmden, vollständig.
Gamie der n iftb rru z irn u g der Stielzellm, aus der Alassc der undiffcreuzirten
Amoibcn des Selioinplasmodimns und in <ler Aiisliildung des Stieles aus den
ieweb cartig v erbundenen Stielzelle,t ein d u n k le r F u n k t n ich t mehr l.cstehen.
Die A n la g i des Stieles zum Aufbau de» b ruci.tkörpers ist k la rg estellt; es Itcda.'f
nur noch der crgänzcmicn Besclircilmng, w ie d e r S t i e l s i c l i n a c h e r f o l g t e r
■VnlaiiC v e r l ä n g e r t u n d f o r tb a u t .
'A l i t d e r A u s s c h e id u n g d e r A lcm h r a n c n um d ie S tie lam o c h e ii
w ird d e r S t i e l zu e i n e m f e s t e n G e r ü s t e , a n w c lc l.em d a s S c h c i i ip l a s -
m o d inm s i c h c r h o l tt. Au der Basis verbinden die Mcmliriincn den Stiel mit
dom Substrate, au f welchem der l.'ru ch tk ö rp c r angelegt wird, zicmlieli fe st; cs
sind h ie r liäufig raelir Stielzellen in der A rt eines Fusscs .Taf. I, Fig. 12 angelegt.
als in den n ä ch st h oliercu J’articn. Die Breite des ru n d en säulcnartigen
Stieles ist in jedem Fa lle versohicdcn, sie ric h te t sich nacli der (irössc des Selicin-
plasmodiums, also n ach d e r Zalil der zusammoiigetrctcncii Amoehen. Bei grossen
F ru ch tk ö rp c rn untc rsc lieidet man im optischen I.ängssclmitte des Trägers ins zu
« Stielzellen .Taf. I I , Fig. 2 i;. ih re Zahl s in k t b ei k le in en F ru ch tk ö rp c rn auf
Olijcctträgcrculturoii bis a u f 2 zurück Fig. 311 33 .
Sobald der Stie l in fortsch reiten d e r Anlage die sicli ahruiidendo Amoclien-
masse de.s Scheinplasmodiums liis zur Oberfläche durchsetzt, f i n d e t d ie f e r n e r e
D i f f e r c n z i r u n g d c r A m o e h e n in S t i e l z e l l e n u n d i n a n d e r e , d ie a n d c r l i i l -
d u n g d e s S t i e l s e i n e n A n th e i l n i c h t n e h m e n , in d e r A r t s t a t t , d a s s im m e r
d ie o b e r s t e n A m o e b e n , s o w e it s ie m i t d om H i n a u f s t e i g cn dos S c l i c n ip l a s -
m o d ium s am T r ä g e r in d ie A 'c r l ä n g e r u n g 'd c s S t i e l e s k o m m e n , z u S t i e l z
e l l e n u m g e b i l d c t w e r d e n die Spitze des F ru clitk ö rp ers von Fig. 12 . Hier
im Gipfel des Ganzen findet der F o rtb au dos Stieles statt. Die zur Sticliiildmig
bostiiimiten Amoeben ordnen sieb in derselben A rt. wie cs zu Anfang in Alittc
des Sehcinplasmocliums geschah, u n d erfah ren von n n tc n nach oben genau dieselbe
Differenzirung, wie sic im Anfänge bcschiiebeii wurde. Die jeweils u n te ren
und ä lteren sclieiden Atcmbranon ab, sowie sic ausgewachsen sind, u n d erhöltcn
das mcclianisclie Gerüste des Stieles, in d em cs sicli oben v e rlän g e rt, wird von
u nten die Amoebonmasse nachgezogcii, sic wandert niii den Stiel in die Höhe
zimäclist wie eine breiige Aiasse lang aiisgczogen. D a rau f tre n n t sic sich von
der Basis des Stieles ab, der n u n in seinem u n te ren T h e ile fre i wird l i g . 12 .
Im A'orlaiif von 12— l.ö Stunden n a rli dem ersten Zusammentreten der Amoelieu
livdCoUI, Butiin. Hnlorsucliuiigon. VI.