g r ü n e n R e ih e z u r ü c k g e h e n , i s t es d a g e g e n n m g e k e l i r t , h i e r e r l i s c h t
m i t (len h ö h e r e n P i l z e n d ie b e i d e n n i e d e r e n n o c h v o r h a n d e n e S e x u a l
i t ä t m i t i h r e n F r u c h t f o rm e n , u n d d i e u n g e s c h l e c h t l i c h e F r u c t i f i c a t
i o n a l l e i n s t e i g t u n t e r m a n c h e r l e i S p a l t u n g e n in m e h r e r e F r u c h t f
o rm e n z u m e i s t in e i n e r e i n z ig e n u n t e r d i e s e n zu e i n e r w u n d e r b a r e n
H ö h e d e r D i f f e r e n z i r u n g n n d F o rm a u s b i l d u n g a n u n d e n d e t in 2 v e r s
c h i e d e n e n R i c h t u n g e n , v o n A v e lch en d ie e in e u n d n i e d e r e , A v en ig s te n s
in e i n e r F r u c h t f o rm , n o c h d ie z u A s c e n f o r t g e s c h r i t t e n e n S p o r a n g i e n
t r ä g t , d ie a n d e r e h ö h e r e n u r n o c h z u C o n id i e n r e d u c i r t e g l e i c h s am
e i n s p o r i g e S p o r a n g i e n b e s i t z t , d ie w i e d e r u m in e i n e r e i n z ig e n , d u r c h
G r ö s s e u n d F o rm a u s b i l d u n g d e n A s c u s f r ü c h t e n g l e i c h b e v o r z u g t e n
F r u c h t f o rm d ie z u B a s id i e n f o r t g e s c h r i t t e n e n C o n i d i e n t r ä g e r a u s b
i l d e t . — In den n eu en l'h a tsa ch en u n d den neuen A u fk lä ru n g en ') ist übrigens
nichts wesentlich anderes g eg eb en , Avie die Bestätigung u n d die Aveitere E n tAvicklung
der morphologischen Vergleichspunkte, au f Avelche ich als die G ru n d lage
der Systematik der Pilze in den letzten u n d vornehmlicli im IV. Hefte
dieses "Werkes stets hingeAA’iesen habe. —
H ie rm it Avill ich n u n au f die eingehende K ritik einlenken, die der H e rr
de B a ry meiner rich tig en B eu rth eilu n g der Basidiomyceten an den verschiedenen
Stellen h a t angedeilien lassen, n n d fü r Avelche er in seinen Beiträgen, IV. Reihe
p. 133 u. 134, den Pilacre als Demonstrationsmaterial so zu sagen ad oculos
der Leser verwendet hat. Ich verwende n u n denselben P ila c re , um die K ritik
zu kritisiren u n d d arzulegen, dass sie sachlich gehaltlos n n d in allen Einzelh
eiten u n rich tig ist. De B a ry sagt: »die Conidien bildenden ZAveigenden von
Pila cre (er meint hie rmit die Basidien b ild en d en , die Conidien bildenden
Avaren ihm ja unbekannt) sind den eigenthümlichen Basidien von Tulostoma
1 Es is t nicht ohne Interesse mit die sen, neuen Thatsachen und ihren Aufldävungen den
diametral entgegengesetzten Standpunkt zu vergleichen, den Sachs vor 12 Jahren in seiner Geschichte
der Botanik p. 2 3 0 , auf de B a ry 's thatsächlichen Ergebnissen fassend, folgender Art kennzeichn
e t : »Als e ine s der bedeutendsten Ergebnisse der algologischen und mycologischen F orschung aber
darf s c h o n j e t z t das genannt werden, dass d ie beiden bisher streng g eschiedenen Classen der
Algen und P ilz e offenbar mit einander ver e inigt werden müssen und dass eine ganz neue Classification
aufzustellen i s t , in welcher A lg en und P ilz e als blosse Habitusformen in verschiedenen
morphologisch begründeten Abtheilungen wiederkehren, vergl, .S'ac/^s, Lehrbuch der Botanik, 4 . A u flage
1 8 7 1 , p . 245.«
allerdings äh n lic li, doch haben diese au f den Namen typischer 4 sporigor Basidien
allen A n sp ru ch , während sicli die ahschiiUreiiden Enden von Pilacre nach
Gestalt u n d iiiiregeliiiässiger Zalil u n d A nordnung der Sporen n u r von Eeriio
mit solclien vergleiclien lassen — n ich t meh r u u d nich t minder, wie jedes andere
simultan iiielirere Sporen abschuüreiide Ilyplieiieiide.« Ein Hinweis au f meine
erscliöpfciiden U n tersuchungen von I’ilacre g en ü g t, um eiiizuselien, dass diese
Bciirtlieüiiiigeii des Autors Linie für Linie willkürliclie u n d re in snhjective sind,
sie sind griiiidfalscli, weil sio gerade das Gegentheil aussagen von dem, was der
objective Tliatbestand b ei Pila cre sicher erweist. Es ist der k le in en kittlie wertli,
das U rth e il de Burg’s in morphologischen Dingen h ie r mit dem meiuigeii zu
vergleichen, AYälirend ich vor 10 J a h re n , im Zusammenhänge mit weiteren
morpliologischen A’e rg leiclisp u n k ten , aus der Eornigestaltung von Pilacre nacli
den Zeichnungen von Tulasne für die Systematik der Basidiomyceten riclitige
Schlüsse zog, leitete de Barg aus derselben Quelle seine falschen Urtlieile ah ').
Geh en wir nun ahe r den weitläufig entwickelten Auffassungen des Autors
weiter nach. »Mit dieser Uebereinstimmnng, — so folgt der nächste Gang
uiid etwa der Gesaniintgestalt des sporcnbildenden Körpers ist die Aehiiliohkeit
zwischen Pila cre und Tulostoma zu Ende, dieses h a t reich e Lyco-
p erdac ceii-Stiuc tur u n d Differenzirung, je n e r den einfachen Bau büschelig vereinigter
Conidienträger, etwa der Penicilliuin-Corcmiuni Eo rm , eine Peridie ist
niclit vorhanden, sondern n u r eine filzige Oberfläclieiischiclit bestehend aus den
über die Sporen Iniiaiis verlängerten Eiidverzweiguiigen der das Bündel bildenden
Hyphen.» AViederum Linie um Linie un rich tig e Beu rtlie iliin g en ; in AVirklichkeit
liegt die Sache gerade entgegengesetzt. M it der Uehereinstimmnng in den
hasidienhildenden Eäden, die in den iiocli vorhandenen The ilungen der Basidien
geradeso von Tulostoma ahweich en , wie ich es vor 10 J a h re n aussagte ”) , in
i; D ie Ze ichnaagen von Tulasne , ï l f . 1 2 , F ig . 5 n. 6 1. C. der Ann. sc. n it . 5 , Série,
t5 . Band) lassen , sow eit sie die Basidien des Filacre betreffen, an D eu tlich k eit nicht vie l zu wünschen
übrig. In F ig . G sind d ie t sp o iig c n Basidien überall zu sehen, anch in einzelnen Figuren die Seheidewilnde
in die sen. Ich habe b ei meiner früheren Vergleichstellimg zwischen Ptyohogaster, Pilacre und
Tnlostoma nur Pilaote u nd Tulostoma nach den Bildern von Tulasne 1. c. nnd Schröter (Beiträge
zur Biologie v on Coh n , 2 . Bd. I. Heft) allein im Sinne gehabt; wenn ich den Ptyehogaster mit
namhaft machte, so geschah dies nach der ausdrücklichen Angabe Tulasne's, dass beide !■ ormen nicht
weiter vou einander verschieden se ien , wie Arten einer Gattung.
”) Bre feld, 1. C. der Schimmelpilze III, p. 1 9 1 . und die beige fügte Tafel.