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k ö rp e r in iillcn Stadien der En twicklung begriffen waren, ln der Eigur 17
h ab e icli den scliönston dieser von einem Schleimpilze scheinbar parasitiscli be-
fallcnon vergcilten F ru clitk ö rp er von dem Copr. jilicatilis gezeichnet. —
Es erührigt je tz t, nachdem die Versuche nnd Beobachtungen m it dom
Copr. plicatilis mitgetheilt sind, den V e r l a u f d e r C u l t u r e n v o n d em C o p r.
n y c t h e m e r u s anzuschliessen, die ich schon p. 278 angefülirt h ab e , u n d die
gleiclizeitig mit dem gemeinsam aufgefnndencn Copr. plicatilis angesetzt wurden.
AVie bereits erwähnt ist, b l i e b e n d ie C n l t n r e n , im Laufe von mehreren
Monaten im f i n s t e r n S c h r a n k e aufgestellt, ganz o h n e a l l e E r n c h t -
k ö r p o r a n l a g o n ; n u r das Substrat, der ausgekochte Pferdemist, war dicht diircli-
wu ch crt von den Mycclicn des Pilzes, welche liier u n d da eine dichtere An häufung
in Form von einem losem Filze oder von weissen Flöckchen erk en n en liessen.
Von den Cnltnren wurden n un drei d em TA ch te a n s g c s e t z t , während
die übrigen, iiocli melir als lü , im F’inste rn verblieben. Es vergingen n u r 6 Tage,
bis au f den b e leu ch te ten Culturen ganz genau dasselbe Schanspiel sieh wiederh
o lte , welches ich oben fü r die gleiclien Cnltnren von dem Copr. pUcatilis he-
schriebcn habe. D i e g a n z e , f r e i e F l ä c h e d e r C u l t u r e r s c h i e n s c h o n
n a c h d i e s e r k u r z e n Z e i t v o l l s t ä n d i g b e d e c k t m i t d e r M a s s e d e r
E r u c h t a n l a g e n . Die F ru ch tk ö rp e r des Copr. nycthemerus sind an sich etwas
k le in er wie die des Copr. plicatilis, wie schon der blosse A'ergleich der F ig u r 11
mit den F ig u ren 19 und 20 ergibt. AVas ih n e n aber einzeln an Grösse abgeht, das
ersetzten sie h ie r durch die grössere Zahl der Anlagen. In den F ig u ren 10, 1—3
sind ein P a a r bescheidene G ru p p en mühsam von mir n ach g eb ild e t, welche ich
von der wenigst üppigen Cultur entnommen habe. H u n d e rte von Anlagen
sassen, krustenförmig zusammengedrückt in der Enge des llaum e s, so dich t zusammen,
dass man die einzelnen kaum unte rscheiden k onnte , und dass noch die
späte r entwickelten H ü te wie eingetriebene Cylinder die Ein d rü ck e der Bedräng-
niss zeigten, u n te r welcher sie anfgewachsen waren.
Ganz ivie frü h er, stellte ich von den drei Culturen zwei in den finstern
Schrank zurück, elie noch einer der so massenhaft angelegten E rn c h tk ö rp e r anf
ih n en zur vollen Entfaltung gekommen war. A u f d e n w i e d e r v e r d u n k e l t e n
C u l t u r e n k a m e n n u n a l l e d e u t l i c h m i t i h r e n H ü t e n e r k e n n b a r e n
F 'r u c h t k ö r p e r a u c h n a c h t r ä g l i c h im E i n s t e r n z u r F i n tw i c k lu n g ; sie
warfen so viel Sporen a b , dass die ganze Oberiläelie dnnkelsciiwarz erscliieii.
Dies vollzog' sich im Laufe von 8 Tag en , dann kam kein F ru ch tk ö rp e r mehr
zum Vorschein, die Culturen waren in den jiassiven Zustand zurückgegangen,
den sie vorher im Fin stern gezeigt hatten. Die eine im Lichte verbliebene
Cultur hin g egen förderte nach dem Abblühen der zuerst angelegten Fru ch tk ö riier.
Avälirend der Dau er von 4 "Wochen, immer neue zu Tag e , die an Zahl und an
Grössc freilich langsam ab n ah n ien , bis nach dieser Zeit der eingetrctcnc Stillstand
die Erschöpfung der Cnltur anzeigte. Diese nachträgliche Entwicklung von
E ru ch tk ö rp ern war noch so gross, dass mit aller Siclicrheit angenommen werden
konnte, in den beiden, nach 8 tägiger Exposition im Lichte wieder verfinsterten
Culturen seien die Mycelien noch n ich t erschöpft. Sie wurden also n ach Abla
u f von 6 Wo ch en wieder dem Lichte ausgesetzt. Und wiederum nach 6 Tagen
k amen aus der schon sclnvarz au flag e rn d cn Sporendecke aus der ersten F ru ch treife
von Neuem die F ru clitk ö rp cran lag en zur Erscheinung. Sie waren noch sehr
zahlreich u n d standen dicht zusammen. Noch einmal wurde eine von den beiden
Culturen verfinstert, die andere im Lichte belassen. Es wiederholte sich, was vorh
erzusehen war. Die im Lich te verbliebene Cultur erschöpfte sich im Laufe
von 4— 5 Woc lien in Eru ch tk ö rp eran lag en , die alle zur En twick lu n g kamen und
ih re Sporen abwarfen. Die in den d u nklen Schrank zurückgesetzte Cultur
b ra ch te die angelegten E ru ch tk ö rp e r im Einstern zur Entwicklung, um damit
abermals in U n th ä tig k e it znrückzusinkcn. Sie k o n n te d a n n , nach 6 "Wochen
noch einmal dem Lich te ausgesetzt, zu einer dritten Anlag'e von Eru ch tk ö rp e rn
g eb rach t werden, die freilich spärlicher auftraten, abe r doch noch 4 Wo ch en lang
b eo b a ch te t werden k o n n ten , in welcher Zeit die totale Erschöpfung des Substrates
e rre ich t Avar.
ZAvei Av eitere C u l t u r e n , Avclche d em g e l b e n u n d d em b l a u e n
L i c h t e in den doppelwandigen Glocken a u s g e s e t z t AVurdcn, z e i g t e n k e i n
a n d e r e s V e r h a l t e n Avie d i e f r ü h e r e n , h e im C o p r. p l i c a t i l i s schon ausfü
h rlich beschriebenen. Im gelben Lichte v erh ie lt sich die C n ltu r Avie in der
Einsterniss, es kam k ein e Eru ch tan lag e zum Vorschein; im blauen Lich te h in gegen
Avar die EntAvicklung eine üppige. Sechs Wo ch en lang Avurdcn fort und
fo rt neue E ru ch tk ö rp er an g e leg t, bis das Su b strat endlich erschöpft Avar. Dass
dann dio im gelben Lich te u n th ä tig gebliebene Cultur nachträglicli auch in die
blaue Glocke geb rach t und h ie r sofort zur reich en Anlage von Eru ch tk ö rp e rn
g efördert Avurde, mag k u rz angedcutet sein. — D er lie s t der (Tilturen AVurde