artig aus der aufgerisseiieii lliiide h e rv o r, wie in Fig. 1 a gezeichnet ist. Sie
sind dann k le in er u n d zu mehreren zusaininengestellt. In ände rn F ällen werden
sie grösser und stehen einzeln, weithin leu ch ten d durch ih re brennende Farbe.
Die ausschliessliche Bildung der Conidien kann lange an h a lten , ich habe sic
vereinzelt melirere Monate h in d u rc h verfolgt. Das Auftreten der Basidien und
das Zu rü ck treten der Conidienbildung wird äusserlieh d u rch eine Anschwellung
der F ru ch tk ö rp e r bemerkbar. Die kle inen v erk n itte rten Falten werden verb
re ite rt und gehoben und damit die k ru sten a rtig vereinigten Conidienmasscn
aufgerissen. H ierd u rch werden die T h ä le r v ertieft und die Falten schärfer
markirt. IMau sielit je tz t erst, dass die b ren n en d orange gelbe F arb e vorzugsweise
von den Massen der Conidien v eru rsach t aaRxI, sie tritt in den Spalten
der Th ä le r zurück und conc entrirt sich au f dem llü ck en der F a lte n , der die
Conidienmassen trägt. Dieser Zustand, in dem grösseren F ru ch tk ö rp e r der
F ig u r 1 dargestellt, g eh t daun mit allmählich fortsch reiten d e r Basidienbildung
und damit v erbundene r stark e r "N'ergallertung der Fäd en langsam in den Zustand
des u n te ren Bildes der Fig. 2 ü b e r , der schon ein glasig gallertiges Ansehen
und eine gelbe F a rb e besitzt, welche von orangenen We llen lin ien überzogen
ist, die immer dem Rü ck en der F a lten entsprechen. N ach träg lich steigert sich
die gallertige Eru p tio n gewöhnlich von der Mitte aus b e träch tlich , h ie r haben
die mächtigen F a lten des ausschliesshcheii Basidienlagers n u n eine re in gelbe
Fa rb e und ein durchsichtiges krystalliniscbes Ansehen, u n d n u r an der seitlichen
Berandung mit ih ren k le in eren F a lten (Eig. 2 d) d au e rt der orangene Earbeton
fort, so lange noch Conidien kleb en bleiben, was noch zu Ausgang des AVinters
zu linden ist. Lediglich von der anfänglichen Grösse des Conidienlagers hän g t
die spätere M ächtigkeit der gallertigen E ru p tio n der Basidienffucht ab. Aus
kle inen Conidienlagern entwickeln sich au ch n u r geringe Basidienfrüchte, sie
werden aber sehr mächtig b ei ursprünglich umfangreichen Eruchtlage rn. H ie r
erreichen sie die H ö h e von meh r als 2 Zoll u n d die 2 bis 3 fache Ausdehnung
in die Breite. J e grösser der E ru c h tk ö rp e r w ird , um so h e lle r und
krystallinischer erscheint e r, oft n u r eine kaum unterscheidbare gelbe Farbe
au f der H ö h e der Ea lten zeigend u n d an allen Stellen frei von Conidien. Er
ist dann äusserst gallertig und weich, die oft sehr h o h e n , wellig geAvuiidenen
Ealten sind gla tt und ungelappt. Dieser letzte beschriebene Zustand g eh t auf
die Diagnose der Tremella lutescens P e rs.'). D e r jüngere noch ('onidicn führende
E ru c h tk ö rp e r dürfte der Diagnose von Tr. elegans von Fries'^) entspre chen, der
seinen A ngaben nach au f Birken Vorkommen soll; ob abe r die jüngsten Stadien
mit ih re r orangenen Eä rb u n g der Tremella au ran tia Schweiniz gleich sind,
mag d ah in gestellt sein. Die frü h e ren Diagnosen sind nach den E ru ch tk ö rp ern
ausschliesslich genommen und bei dem ganz verschiedenen Ansehen, welches
hie r die au f einander folgenden Entwickluiigsstadien e i n e r Form zeigen, ist es
überaus wahrscheinlich, wenn au ch n ic h t siche r erweisbar, dass diese einzelnen
Entwicklungsstadien für besondere Eormen u n d A rten der G attu n g Tremella
angesehen und b eschrieben worden sind. Dagegen ist es sicher, dass die als
Tremella lutescens h ie r n eu beschriebene Eorm n ich t identisch ist mit Tremella
mesenterica, welche neben der Tremella lutescens eine wohl cha rakterisirte A rt
darstellt. —
Zu der Zeit, wo die Tr. lutescens in ausschliesslicher Conidienbildung begriffen
is t. sind die H y p h en des Fruchtlagers wenig g allertig und diclit ver-
iiochten. Die H y p h en en d en gehen in dichtem Gedränge der Obertiäche zu,
indem sie wenig stä rk e r Averden. u n d verzAveigen sieh h ie r reichlicli ohne bestimmte
Regelmässigkeit. Die A'erzweigungen Averden immer k ü rz e r u n d enden
mit k u rz en dicken Aussackungen, die dich t zusammenstehen, aber n ich t in einer
Höhe geb ild et Averden (Fig. 4, i—3). A u f diesen Aussackungen, die ein förmliches
Lager bilden, Averden n u n die sehr k le in en ru n d lich en Conidien ( = 0,001 5—
0.002 mm Durchmesser) gebildet u n d zAvar in ganz enormen Massen. Sie verschleimen
in den äuSvSeren Membranschichten und k leb en zu dicken orangegelben
K rusten zusammen, Avelche jedes Conidienlager bede cken u n d eine k la re Finsicht
in d i e G l i e d e r u n g d e r T r ä g e r u n d d ie B i l d u n g d e r C o n id i e n sehr er-
schAveren. Man muss, Avenn man diese u n te rsu ch en Avill, die Conidienmassen
erst entfernen und dann, Avenn man die F ru c h tk ö rp e r 24 Stunden Avieder feucht
geha lten h at, feine Schnitte machen, Avelche nach der Tinction alle Einzelheiten
zeigen. A u f der Spitze der letzten k u rz en Aussackungem sprossen ohne Sterigmen
die k le in en Conidien aus u n d ordnen sich kö p fch en a rtig (Eig. 4 , i—3).
Man sieht aber selten mehr als ZAvei Conidien an f einer Aussackung zusammen
sitzen, Aveil sie sehr le ich t und unvermeidlich mit der ITäparation bis au f die
') Fersoon, S yn op s., p, 6 2 2 .
2) Fries, Systema II, p. 2 1 4 .
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