und an die Corcmiumbildung der Conidienträger bei den Ascomyceten. An eben
diesen Bildungen fand ich aucli vereinzelte T räg e r, welche ih re sämmtlichen
Conidien einseitsweiidig gestellt h a tten , die sonst um die ganze Axe v ertheilt
sind (anch in K g . 20, 2).
Die grosse Zahl von Culturen, welche ich monatelang u n te rh ie lt, gab mir
Gelegenheit, eine ganze Anzahl von E o rm s c h w a n k u n g e n zu fixiron, welche in
der i o rm a u s b i ld i i i ig d e r C o n id i e n an den Träg ern e in tre ten k ö n n en und
in d e r Fig. 21, i _ n zu einem kle inen The ile veranschaulicht sind. Die Conidien,
welche sonst mir eine eiförmige Gestalt h ab e n , nach dem Sterigma etwas spitz
zu lau fen , u n d in der Grösse ziemlich übercinstimmeii, k önnen zu vielfachen
Dimensionen in Bezug au f Dicke u u d Länge heranwachsen. Bald nehmen sie
h ie rb e i die Gestalt einer Birne an, bald werden sie flaschen-, sogar lang k eu len förmig,
lind im äussersten Lalle haben sie ein krummes wurstartiges Ansehen.
In je d e r Ciiltiir sind Bildungen dieser A rt zu finden, in einzelnen sind sie sogar
häufig. Diese liiesenconidien stehen au f zarten Sterigmen wie sonst, n u r n ich t
so dich t zusammen, auch ist ih re Zahl eine weit g erin g e re , der T räg e r wird
bald steril. Sie wachsen nocli lange nach, was an d e r mangelnden F ä rb u n g und
A erkorkimg le ich t zu e rk en n en ist n n d erwecken oft den E in d ru c k , als oh die
C'onidien au f dem Träg er zu Fäd en auswachsen ivollten. Dies ist ab e r nich t
der Fall, die F äd en sind zn dick fü r Mycelfäden u n d das AVaehsthum h ö rt endlich
a u f Dann färben sich auch die längsten Conidien u n d fallen ab , um in
Nährlösungen ansznkeimen, wie es alle anderen thiin.
Die reifen u n d gelb gefärbten Conidien sitzen n u r lose au f den Sterigmen
nnd fallen le ich t von ih n en ab. Die E e ifu n g geschieht in der Altersfolge, die
un te rsten u n d ältesten reifen zuerst und fallen oft schon a h , wenn die Bildung
n eue r an der Spitze noch fortdauert. Die Conidienträger behalten die einzelnen
Sterigmen der abgefallenen Conidien in d eutlich unterscheidbaren, hald längeren
bald k ürzeren Spitzcheu. D e r v o n C o n i d i e n e n t b l ö s s t e T r ä g e r ist bis
zur Spitz e, die ein Sterigma ein n imm t, cu ticu larisirt, e r wird nach oben etwas
dünner n n d h eller u n d ist liier etwas meh r verbogen als an den u n te ren Stellen,
wo die Conidien ansassen, und wo sich die einzelnen Biegungen mit dem je weiligen
Ueberwachsen der apicalen Conidie offenbar meh r ausgeglichen haben
als oben.
D i e G r ö s s e d e r e i n z e l n e n C o n id i e n ist durch sch n ittlich dieselbe
wie die der Basidiensporcn = U,ü09 mm Länge nnd 0,007 mm B reite, n u r die
F ärb u n g ist h e lle r u n d d i e G e s t a l t eine an d e re , sie h ab en eine Spitze n ach
unten, wo sie dem Sterigma ansassen. Der weniger gefärbten u n d dünnen Membran
en tsp rich t d i e s c h n e l l e r e K e im u n g in A * e rg le ic h z u d e n S p o r e n
der F ru ch tk ö rp e r. Davon abgesehen is t ah e r die Keimung selbst genau dieselbe.
N ich t die geringste Anschwellung ist zu s eh en , wenn der erste Keimschlauch
sich ze ig t, was längstens schon nach einem Tage geschieht (Fig. 22).
Der K eim sch lan eh , immer in der E in z ah l, tritt aus einem feinen Keimporus
aus u n d verzweigt sich fast immer dicht am Ursprünge des ersten Schlanches;
dann beg in n t an diesen beiden F'äden die weitere Verzweigung zum Mycelium.
AVenn n ich t die Keimspore in ih re r F'orm von der frü h eren Basidienspore ah-
wiche, würde man beide K eimungen an sich n ich t unte rscheiden k ö n n en (man
vergleiche Fig. 14 u. 22). Genauer besehen b e steh t ab e r in dor A r t d e r A u s k
e im u n g b ei beiden ein grösser u n d cha rakteristischer Unterschied. Die Co-
nidiensporen keimen a n j e d e r S t e l l e (Fig. 22) aus, die Basidiensporcn keimen
n u r an der u n te ren S e ite , der Ansatzstelle der Spore an der Basidie, also n u r
a n e i n e r S t e l l e (Taf. II, Fig. 14) a u s . G a n z u n u n t e r s c h e i d b a r s in d
d a g e g e n w i e d e r d i e M y c e l i e n , d ie h i e r a u s e i n e r C o n id i e n s p o r e ,
d o r t a u s e i n e r B a s id i e n s p o r e g e w a c h s e n s in d . N ach 6—8 Tagen kamen,
wie früher, mit den Luftfädeii des Mycels die ersten Conidienträger, die sich
wieder mit je d e r vegetativen Ausbre itung der F äd en zu einem grossen Ea sen von
Schimmel v ermehrten, dann in der Mitte gelb u n d b rau n färbten u n d scliliesslicli
einer förmlichen Kru ste gleich das Mycel bed e ck ten (Ta f I I I , F’ig, 23).
Die Conidien der zweiten Generation wurden n u n wieder ausgesäet und
genau dieselben E e sn ltate wie mit der ersten gewonnen. Die Conidien der dritten
erzeugten dann eine v ie rte, diese eine fünfte Generation von Conidien u n d so
weiter fort. D er Erfolg ausscliliessUcher Conidienbüdung blieb immer derselbe,
wie frü h e r b ei Fenic illimn') und b ei anderen Schimmeln (man vergleiche den
T ex t von Pénic illium crnstaceuin in H e ft I I dieses AVerkes). Es gelang n u r in
den le tzten Culturen die Anlage der F ru ch tk ö rp e r an den Locken der P eridien-
fSden zu erkennen u n d endlich in ein er n ic lit einmal üppigen Cultur drei k le in e
F ru ch tk ö rp e r mit reifen Sporen zu erzielen. Sie bildeten sich aus einem dichten
B re fe ld. öchimmelpilze. H e ft II. Pénicillium.