
 
		lager  bei  den  Üredhiccn  besteht,  er  weist  hie r  namentlich  au f  Podisoma  hin. —  
 ln   meinen  ersten  Arbeiten  über  die  Basidiomyceten  im  111.  H e fte   habe  ich  diese  
 von  Tulasne  gegebenen  A n deutungen  vergleichend  morphologisch  weiter  verfolgt  
 und  dann,  soweit  die  damaligen  Un tersuchungen  u n d   Kenntnisse  der  Tremellineen  
 das  Material  gaben,  die  Vergleichstellung  schärfer  d urchgefülirt  zwischen  
 den in Promycelien mit Sporidien austreibenden Te lcutosporenlagern der Aecidioray-  
 cetcn  u n d   den  in Basidicufrücbten  fructificircnden  Basidiomyceten').  Ic h   stellte',  
 nachdem  ich  den  ungeschlechtlichen  Ursprung  der Basidienfruclit  zuerst  erwiesen  
 h a tte ,  die  Fragen  auf,  wie  ist  die  Basidie  morphologisch  zu  deuten,  wie  u n d   aus  
 welchen  einfacheren  Formen  ist  sic  ursprünglich  herzuleiten,  wie  ist  sie  en tstanden? 
 ®).  Ich   führte  für  die Tremellineen,  soweit  sie  getlieilte  Basidien  besitzen,  
 aus,  dass  sich  bei  diesen  die  Bildung  der  Basidie  vollzogen  h ab en   müsste,  dass  
 diese  getlieilte  Basidie  durch  Verschwinden  der  Scheidewände  zur  typischen  einzelligen  
 Basidie  nach  oben,  also  nach  llich tu n g   der  übrigen  Basidiomyceten  fo rtgeschritten, 
   dass  sie  ab e r  nach  u n ten   au f  Conidienbildungen  von  einfacher  A rt  
 zurück fü h rb a r  sei,  die  noch  n ich t  die  bestimmt  differenzüte  E'ormausbildung  einer  
 Basidie  erreich t  h ä tten ,  dass  mitliin  die  Basidien  und  Basidienfrüchte  als  nichts  
 anderes  g elten   könnten,  wie  morjihologisch  besonders,  d.  h.  zur  Basidie  diffe-  
 renzirto  Conidienfructificationen®).  Es  fehlte  n u r  damals  noch  an  solchen  Coni-  
 dicntbrmcn  in   ih re r  wirklichen  Existenz,  aus  welchen  sich  die  Eonn au sb ild u n g   
 der  Basidien  einfach  u n d   natürlieli  h e rle iten   liess.  Ich   nahm  die  E'orin  der  
 Basidiomyceten  mit  ge th e ilten   Ba.sidien,  welche  gewöhnlichen  Conidienträgern  
 ähnlich  sehen,  für  die  einfachsten  Formen  der  Classe,  u n d  le ite te aus  diesen 
 die  übrigen,  d.  h.  die  Formen  ab,  bei  welchen  die  Th e ilu n g  der Basidien  nich t 
 meh r  eintritt.  Indem  ich  diese  A bleitung  zugleich  mit  besonderer  Berücksichtigung  
 der  F'ormgestaltung  der  Basidienfruclit  selbst  für  die  verschiedenen  F a milien  
 resp.  Form typen  der  Basidiomyceten  d u rchzuführen  versuchte,  stiess  ich  
 in  der  B eurtheilung  der  Formen  mit  angiocarpem  oder  hcmiangiocarpem  Bau  
 d e r  F ru ch tk ö rp e r  au f  Schwierigkeiten.  Es  wurde  mir  unmöglich,  diese  Formen,  
 namentlich  die  Gasteromyeeten,  als  die  höchsten  Typen  der  Classe  anzusehen  
 und  sie  rückw’ärts  durch  die  hcmiangiocarpen  zu  den  gymnocarpen  Formen 
 Bre feld,  Schimmelpilze  III,  p.  1 8 3— 190. 
 2.  B re fe ld,  1.  e.  der  Schimmelpilze,  p.  1 8 6— 190. 
 3;  Brefeld,  1.  c.  der  Schimmelpilze,  Schlussbetrachtung,  p.  1 9 0— 2 0 6 . 
 ZU  verfolgen,  u n d   dann  in   d e n   Formen  u n te r  diesen,  welche  neben  dem  einfachsten  
 Bau  der  F ru ch tk ö rp e r  aucli  getlieilte  Basidien  besitzen,  also  in  den  
 Tremellineen,  die  e i n z ig e n   einfachsten  Tyiien,  gleichsam  die  Stammtypen  oder  
 Urtypen  der  ganzen  Classe  zu  e rk en n e n ,  von  welchen  alle  än d e rn ,  auch  die  
 Gasteromyeeten,  sich  natürlich  h e rle itcn   lassen,  Ich   betonte  nachdrücklich  die  
 grössere  Wah rsch e in lich k eit,  dass  die  Gasteromyeeten  ih ren   eigenen  und  besonderen  
 An fangspunkt  h ab en   müssten  in  solchen  einfachen  Formen,  tvelche,  schon  
 geschlossenen  Baue s,  noch  getheilte  Basidien  besitzen,  in  Formen  also,  welche,  
 ebenso  wie  die Tremellineen  mit  getheilten  Basidien  zu  den  gymnocarpen  h'oriiien  
 der  Basidiomyceten  mit  u n g eth eilten   Basidien  natürlieli  h in ü b e rfü h ren ,  in   der  
 gleichen  A rt  eine  n atü rlich e  Verb in d u n g   für  sich  zu  den  angiocarpcn  und  hemi-  
 angiocarpen  Formen  der  Classe  hc rste llen ,  die  wieder  n u r  u n g e th eü te   Basidien  
 h a b e n ').  Es  wollte  mir  geradezu  un g ereimt  und  unwalirschcinlich  erscheinen,  
 wenn  ich  die  verschiedenen  Eormen  der  Basidiomyceten  ü b e rs a h ,  u n d   ihren  
 Entwicklungsgang,  namentlicli  mit  Rücksicht  au f  die  Ausbildung  der  Basidie  in  
 ih n en   phylogenetisch  verfolgte,  dass  diese  eigenartige  Bildung  n u r  allein  in  gymnoca 
 rpen  F o rm en ,  also  b ei  den  Tremellineen  au ig etretcn   und  n ich t  auch  in  
 angiocarpen  F'ormcn,  also  b ei  den  Gasteromyeeten  erfolgt  sein  sollte.  Durch  
 die  Existenz  zweier  Ausgangspunkte,  von  welchen  der  eine  zu  den  angiocarpen  
 u n d   von  da  zu  den  hemiangiocarpcn  Fonnoii  n atü rlich   aufste igt,  der  andere  
 n ach   den  gymnocarpen  F o rmen   liinführt,  war  allein  eine  plausibele  Vorstellung  
 ü b e r  den  Gang  der  morphologischen  DifFerenzirungen  in n e rh alb   der  Classe  der  
 Basidiomyceten  möglich,  während  diese  u n k la r  und  unmöglich  wurde,  wenn man  
 sie  alle  einheitlich  von  den  TTemcllineen,  also  von  den  gymnocarpen  Lrty p en   
 ableitete.  Man  erreichte  n äm lich ,  sobald  man  dies  zu  tliu n   ve rsu ch te ,  in  den  
 Formen  der  Agaricineen  u n d   Folyporcen.  die  b esch leicrt  u n d   angiocarp  sind,  den  
 H ö h ep u n k t  der  Classe,  um  dann  von  da  durch  die  höchsten  Gasteromyeeten.  
 welche  man  doch  allein  m it  ih n en   verbinden  k onnte ,  zu  den  einfachen  Formen  
 n n te r  diesen  zurückzuftthrcn,  die  weit  niedriger  stehen,  wie  es  die  Agaricineen  
 u n d  Polyporeen  th u n ;  was  doch  so  un g ereimt  wie  un n atü rlich   ist.  Nun  h a tte 
 schon  Tulasne''^) ein  P a a r  Gasteromyeeten  u n te rsu c h t,  den Pilacre P ete rsii  und 
 ')  B re fe ld,  1.  c.  der  Schimmelpilze,  p.  1 9 3 ,  191  u.  2 0 1 . 
 2)  Tulasne,  An n .  sc.  nat.  V.  Serie,  Tome  IV,  1 8 6 5 ;  und An n .  sc.  nat. V .  S é r ie , Tome 
 XV ,  1 8 7 2 ,  Tafel  12.