in den Fäd en ab uud von deren Dicke. Dickere Fäden zerfallen in k u rze Glieder,
welche kaum länger als b re it sind, dünne Fäd en zergliedern sich in cylindrische
bis stäbchenförmige Abtheilungen, die n ach h er langsamer zerfallen. Es können
hiernach die Oidien in Dicke u n d Länge um das Vielfache variiren. Bei der
Zergliederung spalten sich unzweifelhaft die Scheidewände in 2 Hälften, u n d der
Zerfall der Glieder kommt durch eine Aufwölbung an den Scheidewänden zu
Stande. Durch diese AVölbung nehmen die einzelnen Oidien allmählich die Gestalt
von Conidien an, von weichen sie nach dem vollständigen Zerfall der Eädcn
äusscrlich') n ich t meh r zu unterscheiden sind (Fig. 8, 2 u. 3 ). AVcnn man die
Cüilturen in den K an in ien i ausführt, k an n man unschwer den ganzen V e rlau f der
Oidicnbildung an den Mycelien verfolgen und namentlich feststellcn, dass die
Zergliederung schnell vor sich geht.
Diese Zergliederungen an den beschriebenen k u rzen , höchstens einfach
verzweigten, büschelförmig gestellten Seitenästchen der Alycelfäden ist nich t
verschieden von den Stäbchenbildungen, die ich frü h e r an den Alycelien ver-
scliicdencr Coprinus-Arten beschrieben habe®). Die K e tten sind n u r reicher an
einzelnen Gliedern als b ei diesen u n d lassen den centripetal verlaufenden Zer-
gliederungsvorgaiig deutlicher unterscheiden.
Es bleibt nun ab e r bei dem blossen Zerfall der letzten Seitenäste an g u t
ern äh rten Alycelien n ic h t stehen. H ie r nehmen g a n z e F a d e n s y s t e m e d e s
A ly c e l s weiterhin das lichtbre chende, iiihaltcrfüllte Ansehen der Eäden an, d ie
s i c h z u r Z e r g l i e d e r u n g a n s c h i c k e n , u n d man k an n mühelos constatiren,
Avio bald nachher, iu c en trip etale r llic h tu n g fortgehend, der totale Zerfall in
Oidieiikctten eintritt. In den Fig u ren 7 und 8 sind n u r bescheidene Alycclabschiiittc,
soweit sic eine Abbildung zuliessen, in dem Zustande des Zerfalles in Oidien
E s muss aber schon hier besonders betont werden, dass die vereinzelten Oidien nur
«iiusserlichtt in der Eorm von beliebigen anderen Conidien nicht zu unterscheiden sind. D ie E n twicklungsgeschichte
der Oidien zeigt, dass sie von Conidien durchaus verschieden sind, wie in der
Schlussbetrachtung über die morphologische Werthbestimmung der verschiedenen Fruehtformen, resp.
dev Sporenformen bei den F ilz en, namentlich auch der Conidien und Oidien, ausführlich dargclegt werden
wird. — Vorliiufig sei auf die Abhandlungen im IV. Hefte d ieses W e r k e s : »Bemerkungen zur
vergleichenden Morphologie der Ascomyceten« und »zur vergleichenden Morphologie der F ilz e« kurz
verwiesen, worin schon vor 10 Jahren der morphologische Werth der Conidien richtig bestimmt ist.
D ie se Abhandlungen sind b is je tz t ganz unbeachtet geb lieb en , w iewoh l sie in den naheliegendsten
Vergleichspunkten bereits die Grundprincipien für ein natürliches System der Filze enthalten.
Brefeld, Schimmelpilze HI, Basidiomyceten I. p. 9 8— 1 1 7 . Taf. VI.
dargcstellt u n d kleine Tlicile von diesen in s tä rk e re r Vergvösscrnng daneben ali-
g cb ild et (Fig. 8, 2 V. 3). Die Ze rgliederung gelit liier bis au f die dicksten lla n p t-
fäden zurück, welclie, zuletzt zcrgliedcTt, aucli zuletzt zerfallen und in unserer
Figur noch grosse Glied er aufweisen, die sich erst nachträgiich weiter spalten.
D i e z e r f a l l e n e n u n d an den Enden abgcTimdetcn O id i e n haben den
dichten In h a lt wie beliebige andere Conidien, sie bilden n u r k eine cuticulari-
sirtcn Mcinbrancn ans. T ritt der Zerfall in Oidionketten in Nährlösungen ein,
so schwellen die einzelnen zerfallenen Glieder von der Mitte ans an nnd treiben
dann nach ein er oder nach beiden Seiten zn Keimschläuclien aus, wie in Eig. 1 0.
D ie s e K c im n n g s e r s e h e i n u n g c n b e i d e n O i d i e n s in d d i e s e l b e n w ie
v o r d em b e i d e n B a s i d i e n s p o r e n , und ebenso sind weiterliin d io a u s d e n
O i d i e n w a c h s e n d e n M y c e l i e n in nichts verschieden von den ersten Bildungen
aus den Basidiensporcn. W ied erum nncli 8 Tagen werden dio Mycclicn
frn ch trc if und vollzielien dann von Neuem die Zergliederung in Oidienkettcn. D a s s
d i e s e O i d i e n a l s e i n e b e s o n d e r e E 'r n c l i t b i l d u n g d e r M y c e l i e n , frcilicli
in sehr einfaclicr F o rm , anznselicn s in d , g eh t ans ilire r regelmässigen W ied e rk
e h r u n d ilire r Keimung nacli A rt der Conidiensporen und namentlich a n d i
ans dem Umstande deutlicli licrv o r, dass sicli die Mycclicn förmlicli zu diesen
Bildungen anscliicken, dass die übrigen Mycelfäden ih ren In h a lt langsam entle
eren in die pcripiic rischen The ile , welclie zur Zergiiederniig bestimmt sind.
Kommen die Oidien n ich t gleicli zur K c im n u g , so k önnen sio scliadlos ciu
monatclanges Anstrocknen e rtrag en ; sic keimen noch nacli einem halb en .laiiro
in Nälirlösungen u nmitte lb a r aus. —
r i i l o b i a r a d i a t a {Fries) b ild et fast kreisförmige F r u c h t k ö r p e r v o n
g r a u - v i o l e t t e r F’a r b e mit einem Stieli ins Kötlilichc, welciie im H e rb st an
B c tn la-llin d e häufig verkommen. Sie h ab en iliren Namen von den ziemlicli
liohon und sclimalen F a l t e n u n d R u n z e l n , d i e in d i c h t e n , s t r a l i l o n -
f ö rm i g c n R e i h e n , bald gerade, bald etwas gebogen, nach der l ’crip h cric verlaufen
und h ie r verscliwinden. Die krustcnföniiigcn Fm c litk ö rp o r sind kalil,
gallertig waelisartig n n d durchscheinend nnd erin n ern an A leru lin s-i ormen.
D i e B a s i d i e n u n d S p o r e n sind denen von Phi. merismoides zum Vcr-
wccliseln äh n lic li, wie Fig. 9, I a. 2 zeigt. Ancli in der Cultur der Sporen
zeigte sicli kaum eine Aiiweichnng gegen die vorige Form. D ie M y c e l ie n
h i l d c t e n iiacli aclittägiger Cultur O i d i e n k e t t c n wie d o rt, n u r weniger lang