nothwcndig machten, dass auch nichts meh r von dieser bestehen bleibt, als die
K eimung der Sporen und die T he ilung der Amoeben. Dazu mag gleich bemerkt
sein, dass die neu gewonnenen Ergebnisse zugleich so durchgreifende u n d so
eigenartige AbAveichungcn von dem bek an n ten EntAvicklungsgangc d e r Schiciin-
pilze in sich schliessen, dass die Eormcn von Dictyostelium u n d roly sp h o n d y limn
und mit ihnen wohl noch manche ande re ' zu einem eigenen 'L'ypus vereint
von den übrig en Schleimpilzcn ab g e tren n t u n d diesen gcgenübcrgestellt werden
müssen.
Ih n genügsames Mate rial für eine versuchsreichc Untersuchung zu ge-
Avinneii, wurden zunächst noch einige Serien A’on Massenculturen au f ausgekochtem
Mist gemacht. D e r P ilz erschien regelmässig in 8 bis 10 T'agcii n ach der
-\ussaat der Sporen a u f dem Substrat, gleichviel ob die C’u ltu ren im Lichte oder
im E in stern gestanden h a tten . A’on dem ide al rein en Alateriale wurden nun
Objec tträg e rcu ltu ren angesetzt u n d bald die grossen Endsporangien der I la u p taxe,
bald ausschliesslicii die Scitensporangien der A\'irtelästc zur Aussaat verw
en d et, Avas, Avie gleich h ie r an g e fü h rt sein mag, einen Unterschied in dem
(Gange der Cultiircn n ic h t ansniachte.
Die k le in en , OA’aUänglichen Sporen Taf. I I , Eig. 24 bis 20, 27 u. 28c'
von O.OOSmm Länge und 0,0()5mm Breite v erb reiteten sich le ich t in dem Cultur-
tropfen von Mistdccoct und zeigten m it denen von Dictyostelium'; vergliclien
kaum eine A’erschiedenheit, auch in der F a rb e nicht, die an den einzelnen Sporen
n ich t zu sehen ist. Sie k eimten zum T h e il schon ü b e r N ach t ans. Am
folgenden Morgen k ro ch en k le in e Amoeben 'l'af. I, Eig. 3) ZAvischen den unwelche
ich in dem ersten Semester meiner botanischen Thiitigkeit g e le iste t habe; sie is t zugleich
die e inz ige meiner Untersuchungen, b e i deren Ausführung de B a r y einen beirathenden A nthe il gehabt
hat. Sowe it dieser A n th e il reicht, ist die Unte r suchung unrichtig. D i e j e t z t v o r l i e g e n d e U n t e r s
u c h u n g ü b e r P o l y s p h o n d y l i u m u n d D i c t y o s t e l i u m , welche sie berichtigt, is t eine Arbeit
ans meinem e ig en en Laboratorium. — Ich muss aber zur natürlichen u nd richtigen Beurtheilung
der Resultate , welche die erste Untersuchung über D ic ty o ste lium vordem ergab, hier nachträglich
andenten, dass es nach dem damaligen Standpunkte der Untersuchungshülfsmittel nich t le ich t möglich
war, weiter zu kommen als ich gekommen h in . D ie Aufklärung in den dunkel gebliebenen
S te llen setzte eine vollkommene Herrschaft in der kün stlich en Cultur der P ilze voraus. D ie se habe
ich aber in D ie tyostelium erst begonnen u nd dann im Laufe der Jahre langsam vervollkommnet,
b is es mir gelu n gen ist, die möglichen Fehlerque llen der Re ih e nach zu be seitigen und alle Hinder n
isse zu überwinden, wofür d ie je tz ig e Untersuchung einen neu en B e leg ahgeben mag.
" 1. C. der Abhandlung über D ic tyoste linm mueoroides, Taf. III, Fig. 2-1— 2 6 .
«rekcimton Sporen um h e r, und hö ch st zarte en tleerte Alembraiicii k o n n ten mit
starken Vcrgrösserungen Iciclit aufgcfiiiiden Averden (Fig. 4 . Die meisten Siiorcn
keimten im Laufe des T'ages aus und d e r K e im u n g s a e t Avurdc genau so, Avie
ich ih n frü h e r bei Dictyostelium gesellen habe, auch h ie r Avieder heohachtet.
Die Sporen scliAvcllen, Avcnn sie auskeimen Avollen, zuerst an, namentlich
in Richtung der Breite. Damit verlieren sic den frü h e ren lich tg la iiz und den
homogenen In h a lt, der n u n m a tt und k örnig ersch ein t Fig. I ;i~ 3 ; . Sobald in
ihm eine k le in e A’aciiole sich zeigt, s teh t der Keimungsact in k u rz e r Ze it bevor;
d ie A tem b r a n d e r S p o r e b e k o m m t e i n e n R is s , a u s Avclchcm e in e
k l e in e A in o e b e a u s k r i e c h t . J e Aveitcr der Riss ist, um so sch n eller tritt die
Amoebe aus d e r AIcmbranhüllc aus. Dabei g eräth die S p o re , zumal in der
ersten H älfte der Auskeimung, durch die BcAvegungen der austre ibenden Amoehe
häufig ins SchAvanken, sie d reh t sich oder s te llt sich au f ein E n d e , dann sieht
man die eine H älfte der Spore le er, u n d bald n a c h h e r h a t die k le in e Amoebe
die hö ch st zarte S p o ren h au t A'crlassen. I n Fig. J u n d 2 sind 2 Serien der
Amocbcnkcimung in aufeinander folgenden Stadien dargcstcllt.
D ie e b e n a u s g e k r o c h e n e A m o c h c is t sehr k le in , mit ein er A-^acuolc
und einem Z e llk e rn versehen. Sie bcAvegt sich m it ih re n Pseudopodien, die sie
nach d e r einen Seite ausstreckt und nach der entgegengesetzten Avieder einzieht,
ziemlich leb h a ft (Fig. 3). Diese BeAvegungcn sicht man besonders deutlich,
Avenn man versucht, das Bild einer Amoebe zu zeichnen, Avio es in den Fig u ren
(Fig. 5« u. A geschehen ist. — D ie A m o e b e n n e h m e n s c h n e l l a n G rö s s e
zu und ZAvar ausschliesslich durch Aufnahme der im C'ulturtropfcn gelösten Näh rstoffe;
feste K ö rp e r drin g en niemals in das In n e re e in , h a ften n u r manchmal
für kurze Zeit äusscrlich an.
M it dem d ritten T'ago is t der ('u ltu rtro p fe n d ich t b e ste llt m it grösseren
und k le in e ren Amoeben, zwischen AVclchen die en tleerten , in verschiedener A rt
aufgerissenen le eren Siiorcnhüllcn (Fig. 4 - in Alcngc umhcrliegcn. Die Amoeben,
Avelchc etAva in d o p p elter bis 3 fach c r Grösse der eben ausgckeiintcn h e ran g e wachsen
sind, schicken sich n u n zur Z A v e ith e ilu iig an. E in e A h rundimg der
Masse der Amoebe d u rch Ein zieh u n g d e r Pseudopodien le ite t den V o r g a n g d e r
T h e i lu n g e in . D a rau f n immt die Amoehe Bisquitform a n , u n d m it ih re r all-
mähligen AArlängerung u n d Ein sch n ü ru n g in der Alittc Avird in je d e r Hälfte
Avieder eine A'acuole und ein Z e llk e rn sichtbar (Fig. ö, l—2). Die T'heilung des