in Fig. 10 gezeichnet, in Fig. 11 eine kleine P artie b ei s tä rk e re r Vergrösserung
von dem Kücdcen des Zitterpilzes. In den jüngsten Stadien sind die F n ic h tkörp
er geschlossen Avie in Fig. 12, mit der zunehmenden A'ergrösserung, Avelche
offenbar im In n e rn stärke r is t Avie im Umfange, öffnen sie sich von oben, indem
das Hyphengeflecht der H ü lle h ie r auseinander Aveicht. Die Oeffnung ist un-
regelmässig ru n d und am Rande rau h (Fig. 11), sie vergrössert sich b ei Regen-
Avettcr. um mit dem Eintrockneii Avieder zu schrumpfen n n d k le in e r zu Averden. Die
H ü l l e b esteht aus besonderen reich verzAveigten. filzartig verflochtenen H y p h en ,
deren Membranen stark faserartig verdickt sind und eine ro th e F arb e besitzen
(Eig. 1-4'!. Erst dem In n e rn zu werden die H y p h en zart und düninvandig nnd
ih re Enden Averden h ie r zu C o n id i e i i t r ä g e r n . Diese tre ib en in qu irlig er A n ordnung
4—6 kurze A este, Avelche die quirlige VerzAveignng noch ein- oder
zAveimal AA-icderholen, bis au f den letzten gradweise kü rzeren Verzweigungen d ie
C o n id i e n aussprossen (Fig. 15 u. 10). Diese Averden nach einander gebildet
und ordnen sich zu dichten Köpfchen an f der Spitze der Aeste an, fallen aber
von den k u rzen , kaum sichtbaren feinen Sterigmen seh r le ich t ab (Fig. 17).
Fig. 15 II. 16 zeigen die (Conidienträger in ih re r A'erzAveigung, in 15 mit dichten
Conidienköpfchen, in 16 mit noch Avenigen Conidien, deren succedane Bildung
n ebeneinande r au f den ersten Blick erhellt. Tulasne''; h a t ein Stückchen vom
Längsschnitte eines F ruclitkörpers mit der H y p h en h ü lle ab g eb ild et, abe r die
Conidienträger in ih re r Gliederung n ic h t rich tig gezeichnet. E r fasst die Conidienfrüchte
als Spermogonien. die Conidien als Spermatien auf. Die F ru ch tk
ö rp e r blieben lange mit den Conidienträgern gefüllt (Fig. 13) und haben daun
im In n e rn ein volles Ansehen. Die Conidienbildung tritt zu rü ck , sobald d i e
m ä c h t i g e n g a l l e r t i g e n B a s i d i e n f r u e h t k ö r p e r an ftreten u n d die Conid
ienfrüchte au f ihrem Rü ck en gleich rotli und sch arf b eran d e ten K ra te rh ö h len
emporheben. Ein Bild dieser A rt b a t Tulasne gezeichnet in seiner Fig. 2. Je
mächtiger das Lager des Zitterpilzes wird, um so Aveiter Averden die einzelnen
Conidienfrüchte aus ih re r frü h eren Form verschoben u n d oft zur U n k en n tlich k
e it verbreitert, bis an f ctAvas stärk e r rötlilicli g efärbte S treifen , die verzerrten
Reste der Hyphenhülle, Es Avird offenbar die EntAvicklung der einen E ru c h tform
von der anderen abgelöst, u n d die Reste der ersten sind n u r im Anfänge
') Tulasne, 1. e. An n . sc . nat. Pl. 11, F ig . 3.
der En twicklung der zAveiten mit dieser gemeinsam anzutreffen, s})äter n ich t mehr,
zumal Avenn sie an Stellen au sb rech en , avo v o rh e r keine Conidienfrüchte angelegt
Avaren, Avie es zu Ende der AVinterzeit fast immer geschieht. Freilich kommt
es auch vor, .dass u n te r den Conidienfrüchten mal keine Basidienfruchtlager ausb
re ch e n . dann ble iben die entleerten H ü lle n . Avelche ja aus stark verdickten
Fäden gebildet s in d , noch lange b e s te h en , Avie ein Kin g ssch n itt in Fig. 14
zeigt. Der Zitterpilz ist im Anfänge seines Erscheinens deutlich blassroth gefärbt,
die F ärb u n g , schon an sich h e lle r Avie bei den Conidienfrüchten. Avird mit
der (Juelkmg noch blasser und die ganze Masse durchscheinend u n d kry-
stallinisch. Die Formgestaltung ist k eine b e stimmte, cs erh eb en sich unregel-
niässige Vorsprünge an beliebigen Stellen, h ie r steigen sie zu bed eu ten d er Höhe
an, do rt verflachen sie sich zu sanfteren AVellcn (Fig. 9). Hymenium und Basidien
sind Avie b ei den letzten G a ttu n g en Ex id ia n n d ITocoUa gegliedert
Fig. 19, 1—4), ebenso auch die nierenförmigen Sporen an den gleichen Stcrig-
men Avie do rt gebildet (Fig. 19, 4 -G, u. Fig. 2 0 ,, die wieder iu dem frei ans
der Gallerte tre ten d en Ende anschwellen, um dann äu f feiner S])itzc die Sporen
zu bilden, deren Abgliederung mit dem Spitzchen des Sterigmas iu der bek an n ten
Art erfolgt (Eig. 19, 5 und 6 ) ‘).
D i e B a s i d i e n s p o r e n v o n 0,012 — 0,0 15 mm L ä n g e u n d 0,005 —
0,007 mm B r e i t e u n d d i e C o n i d i e n s p o r e n , d ie 0,008—0.009 mm in d e r
Län<>-e n n d 0 ,0 0 4—0,005 mm in d e r B r e i t e m e s s e n , k e im e n in N ä h r l
ö s u n g e n ganz gleich an den beiden En d en an s, ohne sich zu theilen. Sie
bilden mächtige septirte A l y c e l i e n , die immer schnallenlos ble iben und keinerlei
Aveitere F ru ch tfo rm en hcrvorbringeii. Die Alycelien b eider Sporen sind vollkommen
gleich, sie haben sich in der Cu ltu r beide bis zur Anlage von Conidienfrüchten
entwickelt, die als d ich te r F ad en k n äu el auftraten und an den verdickten
reich verzAveigten Fäden der Hü lle sicher zu e rk en n en Avareii; aber bis zn einem
Conidienlager in den Früchten ist es n ich t gekommen. Es stellten sich nach
i) E s mag kurz angedentet se in, dass ich nachträglich den Pilz auf dem gefundenen Standorte
noch 2 weitere Jahre hindurch beobachtet habe, und dass sich sein Auftreten an den Kirsch-
bäumcn alljährlich .unter den gleichen Erscheinungen wiederholte, dass also immer im nassen Spätherbst
die Conidienfrüchte zuerst erschienen und diese nachträglich im Winter von dem mächtigen
Basidienlager des Zitterpilzes abgelost wurden. Im le tz ten Winte r konnte ich Massen von 4— 6
Zoll Ausdehnung abtrennen, die Aiberall au f ihrem Rücken die stark verzogenen rothen Streifen der
F adenhülle von den früheren Conidienfrüchten erkennen lie ssen.