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am u n te ren Ende spitz ausgezogone Sporen tru g en von 0,01— 0,012 mm D u rch messer
und 0,005— 0,006 mm Länge (Taf. IU , Fig. 11).
Dio aus den Sporen gezogenen Mycelien erre ich ten , bei viel Luftmycel
mit Sclniallen an den H y phen, in dor Länge dor Zeit seh r grosse Dimensionen.
Nach einigen Wochen zeigten sich a n d e n L n f t f ä d e n s e h r k u r z e S e i t e n ä
s t e , welche nach allen Seiten ah stan d en , bald diclit g ed rän g t, bald einzeln,
und sogar au f den Sclmallen auftraten (Fig. 12, l _ i ) . Sie wurden n ich t lang und
scliwoUeii d an n , als ob sich an der Spitze eine Conidienspore bilden sollte,
kugelig an. Ich glaubte schon, dass es sich hie r um eine neue Conidienform
liaiidele, als die n äh e re Besichtigung erg ab , dass die Anschwellungen s o l i d e ,
i n M’ a s s e r l ö s l i c h e A b s c h e i d u n g e n u u d k e i n e C o n i d i e n waren. Sif)
wurden in einzelnen F ä llen ziemlich gross (Fig. 12, 2), k leb ten auch wohl zu
iiiclirercii bei zufälliger B e rü h ru n g seitiicli zusammen u n d lösten sicli le ich t von
den k u rz en , an ih re r Spitze ganz geschlossenen Trägern a h , die dann in ih re r
anfänglichen Form zurückblieben (Fig. 1 2 ,3 ). Sie sind nach ih re r hostimmten
Gestalt u n d nach dor A rt ihres Vorkommens oifeiibar keine zufälligen Bildungen,
sondern S e c r e t - a h s o i i d e m d e O r g a n e , die diesem Pilze eigenthümlich sein
d ü rften , zumal sie in allen Culturen in derselben A rt ivicderkehrten. Das
Secret ist lichtbrecheiid mul ohne Schicliten, dabei löslich in Wasser und dieser-
halb seiner Substanz nach schwer zu im tersu clien , da es n u r an Luftfaden gebildet
wurde, welche zur U n tersuchung immer erst im te rg e tau ch t werden mussten,
wobei dann seine Berü h ru n g mit der wässerigen Nährlösung unvermeidlich war.
In der langen Cultur der Mycelien tra ten in den dicliten Luftfäden Anlagen
von F ru clitk ö rp ern auf, die sich nachträglich mit haa ra rtig en H yphen um-
hiillten, an welchen die starken Membranverdickungen, Mangel an Verzweigungen
und Sclieidewände mit Sclmallen besonders auffielen u n d auch dio welligen
Biegungen und spiraligen K rümmungen erk en n b a r w aren , ganz wie sie an den
Oberflächenhaaren dor F ru ch tk ö rp e r verkommen.
Die Gattimg Lenzites
s t e h t u n t e r d e n A g a r i c i n e n d e n L ö c h e r p i l z e n am n ä c h s t e n , n a m e n t l
i c h d e r G a t t u n g D a e d a l e a u n t e r d i e s e n . D i e L a m e l l e n d e s H y m e n
i u m s a n a s t o m o s i r e n u n t e r e i n a n d e r u n d l a s s e n s o , g a n z w ie b e i
D a e d a l e a , u n r e g e lm ä s s i g e Z w i s c h e n r ä u m e e n t s t e l l e n ; n u r ist dies nicht
allgemein der F a ll; nach dem llan d e zu enden die Lamellen einzeln, wie abgeb
rochen. D ie h a u m h e w o h n e n d e n F r u c l i t k ö r p e r m i t h a l b i r t - s i t z c n -
d e n H ü t e n sind von holzig-korkiger Beschaffenheit u n d an den Schneiden der
Lamellen scharf. C u l t i v i r t w u r d e n d r e i F o rm e n , zunächst
L e n z i t e s v a r i e g a t a [Fries). I n d e r äusseren Erscheinung erinnern die
Eru ch tk ö rp er des Pilzes, der an Lauh h o lzstrü n k en , namentlich von Fagus und
Populus, überaus häufig vorkommt, an Polyporus versicolor. D ie h u f f ö rm i g
s i t z e n d e n F r u c h t k ö r p e r s in d a u s s e n f l a c h , s a m m e t a r t i g h a a r i g u n d
d e u t l i c h g e z o n t ; s ie s i t z e n o f t d a c h z i c g e l f ö rm i g ü b e r e i n a n d e r . D ie
d i c k e n b r e i t e n L a m e l l e n der Unterseite sind weiss, wie der H u tran d und
h a b e n e i n e s c h a r f e z e r r i s s e n e S c h n e i d e . In Fig. 14 (Taf. II; ist eine
kleine P a rtie des Hymeniums mit sporentragenden Basidien abgebildet. Die
sehr k le in en Sporen b ild en grosse, reich verzweigte Mycelien, die späterhin
ü b erall Schnallen an den F äd en bekommen. An dem Luftmycel tre ten kurze,
oft büschelig verzweigte Aeste au f, welche sich ih re r ganzen Ausdehnung nach
in Oidien z e rg lied e rn , wie in Fig. 15. D i e O i d i e n b i l d u n g nahm im Laufe
der Cultur an dem Luftmycel stetig zu. D i e z e r f a l l e n e n K e t t e n k e im t e n
au f der Nährlösung u nmitte lbar wieder au s, Avobci die einzelnen Oidien wenig
anschwollen u n d dann an einem oder an beiden Enden einen gleich dicken
Keimschlauch austrieben (Fig. 16). D i e IS I y c e l i e n d e r O i d i e n waren nicht
unte rscheidbar von den ersten aus den Basidiensporen, sie wurden auch Avieder
fru ch tb a r an Oidien, sobald die Eäden die L u ft eiTeicht h a tte n u n d sich verzweigten.
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L e n z i t e s a b i e t i n a [BkU.) le b t an Nadelholzstrünken in h u f f ö rm i g e n ,
d u n k e l b r a u n e n , s t a r k f i l z i g e n H ü t e n , die m i t d em A l t e r g r a u -
schA v a rz werden. D i e L a m e l l e n h ab e n h ie r meh r den Charakter der Agaricinen,
sie sind n u r a n d e r B a s is z u s am m e n g eA v a c h s e n , verlaufen sonst mit
Avenigen Ausb u ch tu n g en gerade u n d zeigen zahnartige Vorsprünge an der Schneide.
Im Hymenium befinden sich z w i s c h e n d e n B a s i d i e n z i e m l i c h Aveit h e r v
o r r a g e n d e , k o n i s c h z u g e s p i t z t e , d ic lcA v a n d ig e C y s t id e n (Eig. 17),
Avclche denen von Stereum und llad u lum ähnlich sehen, n u r n ich t so viele
Krystalle an der Oberfläche haben.
Die aus den Sporen gezogenen M y c e l i e n sind feiiifadig, sie bleiben
ohne Schnallen, so lange sie g u t e rn äh rt sind u n d stark AA'achsen; nachträglich