■wenn die Spore an f dem Sterigma angelegt wird. (Mit der (Reife der Spore
wird auch das Sterigma selbst en tle e rt u n d durchsichtig, Avic die Theilzelle der
Basidie. AVas die Spore au K la rh e it der Umrisse mit ihrem GrössenzuAvachs ge-
Avinnt, das A’erlieren allmählich an (Deutlichkeit die d u rch ih re Bildung entleerten
T'heile der Basidie mit dem Sterigma, sie sind in n e rh alb des Fru ch tk ö rp e rs kaum
noch zu unterscheiden. Auch die freie Spitze AA-clkt schnell, Avenn die Spore
abgefallen ist. Ich v e rm u th e , dass die Spitze des Sterigmas aufreisst u n d die
Spore abgeschleudert Avird, Avie ich es b ei Agaricinen z. B. bei Coprinus direct
g esehen und beschrieben liabe 9 ; nach A rt des Alaterials h a t abe r h ie r die Beobachtung
ih re Grenzen.
Die Sterigmen d e r obersten Theilzelle der Basidien ble iben am kürzesten,
AA’eil sie d e r freien Oberfläche am nächsten stehen, die u n te ren Averden um so
lä n g e r, je AA-eiter die Theilzcllen von der Oberfläche en tfern t sind. Es daue rt
also auch län g er, bis sie die Oberfläche e rre ich en , und da schon von vorn
h erein die Anlage der Sterigmen A’on oben nach u n ten erfolgte, so ist kla r, dass
die oberen u n d u n te ren Sterigmen n ic h t gleichzeitig in der EntAvicklung der
Sporenbildung fortgeschritten sein können, u n d dass es unmöglich ist, eine Basidie
in voller Sporenbildung anzutreffen. Das oberste Sterigma trä g t schon
eine Spore. Avenn die Spitze des u n te ren noch gar n ich t die freie Oberfläche
erre ich t hat.
Die Bildung der Sporen im (tlymenium erfolgt schnell und reichlich. Die
Sporen Averden in Avenigen Stunden in dicken weissen Lagen abgeAVorfen und
der A'organg d au e rt in einer feuchten Glocke geAvöhnlich tagelang an , Avenn
die F ru ch tk ö rp e r kein en Schaden erlitten h ab en und n ic h t zu alt sind. AVegen
ih re r massenhaften Bildung sind die Sporen sehr le ich t re in aufzufangen und
für K e im u n g s v e r s u c h e zu verAvenden. Die Sporen sind auffallend gleichartig
in Form u n d Grösse (0,02 ~ 0,025 mm I-änge und 0,007 — 0,009 mm
Breite), sie h ab en eine länglich nierenförmige Gestalt u n d einen dichten feink
örnigen In h a lt, der in der Alitte fast immer von einer h e llen Stelle u n te rbro
ch en ist (Eig. 4). Die Sporen keimen im AA'asser u n d auch iu Nährlösungen
le ich t aus, aber die Keimung erfolgt niemals schnell u n d allgemein. Es vergehen
oft 8 Tage u n d noch längere Z e it, bis in einzelnen Sporen die Keimung
' Bre feld, Schimmelpilze, Basidiomyceten I, p. 6 5 , Anmerkung 2.
anfäniit, um dann n ach träg lich allgemein 7,u werden. Die ersten Keimungsan
Zeichen sind immer die gleichen, mögen die Sporen in Wa sser oder in Nalir-
lösung liegen. Die Sporen verlieren ih r feinkörniges lichtbrecliendes Ansehen
und R e lielle Stelle in ilirer Mitte. D e r In h a lt wird gebrochen u n d ma tte r
nnd es tre ten zahlreiche kleine Vacuolcn in ilim auf. (I’ig. 4, 2 ). Dann zeigt
sicli eine zarte Scheidewand, welche die einzelnen Sporen in ih re r Mitte d u rch setzt.
Du rcli eine abermalige The ilu n g der einen der beiden Tlieilzellen kann
die Spore 3- oder 4 zcllig werden Fig. 4. 4 « .» ; . Die Tlieilzellen schwellen
etwas tonnonförmig im Umfange an n n d lassen die Scheidewände liie rd u rch deutlicher
erkennen, eh e sie auszntreiben anfangen.
Bei den A u s k e im u n g e n in W a s s e r tritt aus je d e r Theilzelle ein
nicht seh r dicker F ad en aus, der verhältnissmässig k u rz bleibt. Die Bilder der
Fig. 4, 4— 5 zeigen, dass die Keimfäden an beliebigen Stellen austreiben können,
und dass sie sicli zumeist n ah e h in te r der Ursprungsstelle unregelmässig verzweigen.
An den Enden dieser Scitenäste bilden sich n u n die äusserst winzigen
C o n i d i e n . Sie sprossen n eb en u n d nach einander herv o r als kurze Auswüchse,
welche sich an ih ren angescliwollenen Th e ilcn hald hakenförmig um-
hiegen oder fast kreisförmig einrollen. Vlaii k an n die Anlage u n d Ausbildung
der ersten Conidien genan sehen u n d v erfolgen, wie die Conidien. an f selir
kurzen u n d feinen Sterigmen angelegt werden. Die Spitze des Sterigmas schwillt
an u n d bieg t sicli mit weiterer Verlän g e ru n g hakenförmig nm . bis die Spitze in
einem k u rz en Bogen sich wieder dem Sterigma zuneigt nnd dieses meist verdeckt.
Die nächsten Conidien entstehen diclit neben den Sterigmen der ersten
und stellen mit diesen köpfchena rtig angeordnete K n äu e l dar Fig. 4, 4 u. ö). die
später in ih re r dichten Anordnung eine sichere Beurtlie ilung über den Gang
ih re r Bildung unmögiicli machen. Jed e TheUzelle einer Spore k an n an ihrem
verzweigten Keimschiauche ein kleines Kö p fch en vou Conidien bilden, durch
welches ih r In lia lt allmählich erscliöpft wird. Die Bildung der Conidien verläu
ft, wenn die Th e ilu n g der Sporen einmal ein g etreten ist, ziemlich schnell,
nnd im Laufe eines Tags ist die Spore leer, n n d die Conidien sind meist schon
abgefallen. Sie sind so k le in , dass man sie h ei scliwäclierer Vergrösserung so
le ich t Übersicht wie die entleerte Spore seihst; vielleicht sind sie aus diesem
Grunde hislier u n b ek a n n t geblieben. Die Conidien werden dich t an dem feinen
Sterigma gerade u n te r der Aiiscliwellnng abgegiiedert n n d fallen sehr le ich t
B r e fo ld . Boliin. Untersncliungen. A'll.
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