von Kromhhob wenig b e a ch te t blieben u n d d a s s a n d e r e M y c o l o g e n , z. B.
C o r d a ') n n d B o n o r d e n ') den Zusammenhang der Chlamydosporen mit der
Nyctalis n ich t fü r erwiesen annahmen u n d vielmehr der A u f f a s s u n g z u n
e i g t e n , d a s s d i e C h l a m y d o s p o r e n B i l d u n g e n v o n S c h m a r o t z e r p i l z e n
a u f d e r N y c t a l i s s e i e n . — Tulasne") spricht dann späte r diese Ansicht bestimmter
aus und s a g t , d a s s d ie C h l a m y d o s p o r e n n ic ld den beiden A rten
von Nyctalis, sondern z w e i e n S c h m a x o t z e r p i l z e n z u g e h ö r e n , welche er
in die S p lia e ria c e en -G a ttu n g H y p o m y c e s aufnimmt n n d sogar schon als Hyp.
a s t e r o p h o r u s ( fü r d ie C h l a m y d o s p o r e n v o n N. a s t e r o p h o r a ) u n d
H y p . B a r y a n u s ( fü r d i e C h l a m y d o s p o r e n v o n N. p a r a s i t i c a ) ganz speciell
benennt. Diese Hypomyces-Arten leben — nach Tulasne’s Ansicht — an f der
Agaricine parasitisch, dio als Nyctalis au f Eussula angctrofien wird, nnd degene-
rire n diese in so verschiedener AVeise, dass sie, von dem Hyp. asterophorus hofallen,
zur Nyctalis asterophora, und von dem Hyp. Baryanus dnrcliwnchort, zu N. parasitica
wird. Tidttsne fand nämlich die Chlamydosporen auch ausserhalb der
F ru ch tk ö rp e r von Nyctalis u n d erkannte ih re Uebereinstimmung mit anderen
Flypomyces-Arten, die ganz unzweifelhaft au f Agaricinen parasitiren. E r geht
dann fü r die Cliiamydosporen von N. asterophora und ih re Beu rth eilu n g als
parasitäre, der genannten Hypomyces-Art zugehörige Bildungen so weit, dass er
sie mit den I’erithecien von Hypomyces n n d mit oidienartigen Conidien in einer
F ig u r zusammen ab b ild e t“), freilich u n te r dem ausdrücklichen Hinweise, dass er
den directen und u nmitte lb aren Zusammenhang der einzelnen Bildungen an denselben
Mycelfäden niclit sicher habe constatiren können. — D a s V o r k o m m e n
d e r C h l a m y d o s p o r e n a u f d e n b e i d e n N y c t a l i s - A r t e n ist d ann, begleitet
von zahlreichen Abbildungen zu Ende der fünfziger J a h re von de B a r g ')
u n t e r s u c h t ivorden. E r fü h rt au s, wie bei Nyctalis aste rophora das lockere,
lufthaltige Geflecht radial divergirender z a rter Flyphen, welclies die ganze obere
*) Corda, Icones IV, p. 8.
”, Bonordm, A llg . Mycol. p. 8 2 .
“) Tulastte, A n n . so. nat. 4 . S er ., Tome X iU , p. 5 ; ferner Selecta Fungorum C lrp o -
lo g k III, p. 5 4 , 5 9 .
*) Tulasne, Seleota Fungornm Carpologla III, Tafe l IX ; hier ist dem vermeinetliclien Hyp o myces
asterophorus eine ganze Tafel mit Abbildungen gewidmet.
de B a r y , Zur K enntniss einiger Agarioinen, Botanische Zeitung, Jahrgang 185 9 .
Seite des Flutes b ild e t, schon frü h allentlialbon die zahlreichen sternförmigen
Clilamydosporon zeigt, u n d wie an ju n g en Fru c litk ö rp e rn zwischen den Hyphen
des Clilamydosporenlagers und denen der H u tu n te rse itc ein continuirlicher Zu-
sammcnhang besteht. Boi der Nyctalis parasitica b ild et er die ganz glatten
Chlamydosporen in den laamellen des Hymeniums a b , allwo sie h ie r allein auftreten.
Die Ch lamydosporen-führenden Lamellen b ild eten keine Basidien ans,
was ab e r Tulasne ‘) vereinzelt gesehen hat. Der Autor stütz t dann seine Ansicht,
dass die beiden Chlamydosporenformen den zwei g enannten Nyctalis-Arten an-
gohören, au f u n d in welclien sie Vorkommen, darau f, dass die F'äden, in welchen
sie erzeugt werden, von denen des übrigen Hiitgcwebes deutlich als Zweige
entspringen, was zumal an jü n g e ren F'ruciitkörpern unzweifelhaft zu sein sciieint.
Zu r AVerthschätziing dieser Ansicliten des Autors ü b e r die Chlamydosporen bei
Nyctalis muss abe r schon h ie r angegeben werden, dass derselbe gleiclizeitig”)
auch das Vorkommen von Ascen in den Lamellen von Agaricus (Armillaria)
inelleiis constatirt h at, u n d diese Schläuche ebenso, wie die Chlamydosporen von
Nyctalis, direct aus den H y p h en des H u tes entspringen sah. Da zufällig die
vorhin ange führten Untcrsuciiiingcn Tuleisne's ü b e r die Cliiamydosporen b ei Nyctalis
etwas später fallen als die Beobachtungen de Barg's, so h a t dieser, weil die
Flesultate Tulasne’s den seinigen entgegenstehen, u n d — wie er selbst s ag t”)
so grosse AValirschciiilichkeit fü r sich hab en , seine U n tersuchungen nachträglich
wiederholt, ohne ah e r in den anatomischen Befunden der Nyctalis-F'ruchtkörper,
au f welclie er seine Ansicht g rü n d e te , einen F'chler finden zu können. E r besp
rich t dann seine Ansicht im Vergleich zu der Hypothese von T ulasm, indem
er lie rv o rh eh t: »Hält man sich einfach an die vorliegenden Tha tsachen, so muss
mau h e i meiner frü lieren Ansicht b le ib en , um so m e h r, als ein Agaricus p a ra siticus
ohne einen der Chlamydosporcn-Apparate meines AA’isscns Niemandem bek
a n n t ist. Aiicli ist dor Bau des F'riiclukörpers von N. parasitica von dem dor
N. asterophora so sehr verscliieden, dass mir die Hypothese Tulasne’s , beide
Nyctalis-F'ormcn seien dcrsclho Agaricus parasiticus, welcher du rch dio beiden
verschiedenen l ’arasiten, Hypomyces astcropliorus u n d Hyp. Baryanus, eine vor-
Tulasne, 1. c. der Unters, über Nyctalis.
2) de Ba ry. 1. c. der Botan. Zeitung, p. 4 0 4 .
3) de B a ry , Morphologie der Pilze , 1S 84, p. 361 u . 6 2 .
o fo ld , Botan. Uiilcrsucliungen. VIII.