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Diese Abnalinie in der Dicke lässt sich nach der Oberfläche zu auch
an allen gewöhnlichen Hyph en elemen ten wahrnehmen. H i e r i s t n u n d i e
S t e l l e , a n w e l c h e r u n t e r d e r v o r h i n b e z e i c h n e t e n g e l a t i n ö s e n
S c h i c h t d e r H u t h a u t d i e e i g e n t h ü m l i c h e n S e i t e n t r i e b e a n d e n
H y p h e n e n t s p r i n g e n , d e r e n k u r z e u n d d i c h t e E n d v e r z w e i g u n g e n
j e m i t e i n e r C h l a m y d o s p o r e a b s c h l i e s s e n (Fig. 37— 40). Es schwillt
die Spitze je d e r Verzweigung etwas a n , n n d die Anschwellung w ird , nachdem
sich der F ad en in h alt in ih r gesammelt h at, durch eine Scheidewand abgegrenzt.
D ie so gebildeten S p o r e n h a b e n e i n e e i f ö r m i g e G e s t a l t u n d dichten
lichtbre chenden In h a lt. Sie nehm en mit der Reife keine dunkle F ä rb u n g an,
ih re (Membran b le ib t dünn, o h n e g e f ä r b t e A u s s e n s c h i c h t , n u r im In h a lte
scheiden sich meist k le in e F etttrö p fch en ans. Die Uebereinstimmung dieser Bildungen
mit den Chlamydosporen von Nyctalis und Oligoporus ist ohne weiteres
e in leu ch ten d , sie wird noch gesteigert durch die vereinzelt vorkommende Ano
rdnung der Sporen in Re ih en , denen n u r die B eg ren zu n g s-W än d e m it den
Schnallen fehlen (Fig. 39 u. 40). D ie R ö h r e n m i t d em H y m e n i u m werden
von gerade verlaufenden dünnen H yp h en g eb ild et, die n u r von fe in e n 'M ilc b -
saftröhren begleitet sind. Von diesen H y p h en gehen als kurze d icke, rech t-
winkelig abstehende, dicht neben einander geordnete Seitenäste die Basidien aus,
welche au f ih re r k eulenförmig angeschwollenen Spitze die vier k le in en ovalen,
etwas gefärbten Sporen an deutlichen Sterigmen (Fig. 36) tragen. W äh re n d die
R ö h ren sich nach unten, also an ih re n Enden, verlängern, werden h ie r die Basidien
fortgebilclet, die nach rückwärts in den ä lteren R ö h ren th e ilen weiterhin
kaum noch sporentragend zu finden sind.
Die ange führten Einzelheiten ü b e r die zweifache Fructification in den
F ru ch tk ö rp e rn von F istu lin a sind schon im J ah re 1864 du rch J . de Segnes)
b ek an n t geworden und dann in der 10 J a h re späte r erschienenen A b h an d lu n g des
Autors®) ausführlich beschrieben. De Segnes bezeichnet die »Conidienschicht«, wie
er sie n en n t, in ih re r Lage u n te r der oberflächlichen H a u t der F ru ch tk ö rp e r
un d g ib t genauer an , wie sie 1— 2 cm vom Rande des Hutes a u fh ö rt u n d sich
durch eine du n k le re Farb e kennz eichne t; zwischen den R ö h ren fand er keine
9 de Seynes, Organisât, des champ, supér. An n . sc. nat. 5. Serie, Tome I, p. 231.
2} de Seynes, Recherch. sur le s veget. infev. I. des F istu lin e s, Paris 1 8 7 4 .
Conidien mehr. Die Gliederung und Verzweigung der Conidien-bildenden Tragfäden
h a t er gesehen u n d ih ren U rsprung an den gewöhnlichen dicken Gewebc-
h y p h en d e r Fistulina genan constatirt. Nach seiner Meinung fallen die Conidien
im H u te ab n n d werden dann durch neue von den Träg ern ersetzt. Die Bezeichnung
»Conidie« für diese Bildungen h ä lt er n ic lit für correct, zumal die
grosse Uebereinstimmung mit den Chlamydosporen von Mucor (Taf. V II, Fig. 3)
diese Bezeichnung meh r reclitfertigt. E r h ä lt es für ausgeschlossen, dass die
Conidien einem fremden, a u f Fistu lin a parasitisch lebenden Pilze angehören, da
d e r Zusammenhang der Träg er mit den gcwehebildenden Hyplien stets gesehen
werden k ann, n n d die Conidien in allen Stadien der En twick lu n g der F ru c h tk
ö rp e r, gleichviel woher diese stammen, immer gefunden werden. Die Fadcn-
k eiraung der Sporen h a t er an vier J a h re altem Material beobachtet.
Unsere Untersuchungen bestä tigen diese Angaben von de Segnes bis au f
die Keim u n g der Sporen, die wir so wenig beobachten k o n n ten wie eine wiederho
lte Bildnng der Sporen an der Spitze derselben Träger. A l t e F r u c h t k ö r p e r
mit völlig entwickelten H ymen ien , welche zunächst au f die Anwesenheit der
Sporen u n te rsu ch t wurden, f ü h r t e n d i e S p o r e n t r ä g c r a u s n a h m s l o s a n d e r
s c h o n b e z e i c h n e t e n S t e l l e u n t e r d e r H u t h a u t , a b e r i n j e d e m F a l l e
in w e c h s e l n d e r M o n g e , in sehr grossen F ru ch tk ö rp c rn vereinzelt u n d oft
mu- mit Mühe anfzufinden, in kle inen meist in grösserer Menge, sogar zu mehr
oder m in d e r dicker Sch ich t angeliänft. D er Zusammenhang der meist kurzen
T räg e r mit den Schnallen-führenden Ila u p tfäd en k o n n te iu jedem Falle gesehen
werden u n d war dann am d eu tlich sten , wenn die Primä rfäd en direct in einen
T räg e r ansgingen.
Ausser den entwickelten, schon Hymenien-tragenden F ru ch tk ö rp c rn von
F istu lin a b ra ch te n u n aber Dr. Ohen eine n ich t geringe Anzahl von anscheinend
j u n g e n F r u c h t k ö r p e r a n l a g c n mit nach H an s e , die noch kein Hymenium
ausgcbildet h atten . Sie besassen eine wechselnde Gestalt u n d ganz verschiedene
Grössen bis zur Dicke einer g eb a llten Faust. Zwei von diesen ju n g en F ru cb t-
anlagen sind in den F ig u ren 34 u. 35 im Längsschnitte von Dr. Istvdnffg gez
e ichnet, ah e r aus Raum rücksichten nachträglich au f nahezu die H älfte der
n a tü rlich en Grösse verkleinert. Dieselben fanden sich w e ite rh in , als besonders
darnach gesuclit wurde, fast ü b erall vor. A u f der frischen Schnittfläche war die
Anlage des Hutes gewöhnlich nach der einen Seite sclion angedeutet u n d hier
B r u f o i a , Botan. Untorsucliungon. VIII. jg