verzweigten Seiteniiidcii ist abe r imr d i e E i n l e i t u n g d e r () i d i c n b i l d u n g . Bald
Averden auch grössere Eadenpartien lich tb re ch en d und zeigen in ihrem Verlaufe
au f Aveite Strecken liin die OidionAväiide, d ie , centripetal fortschreitend, immer
zahlreicher Averdcn und endlich die ganzen Alycelabsclniitte mit allen ih ren Verzweigungen
zum Verfall in Oidienkettcn bringen, ln dem Alaassc, als diese
Oidien in den einzelnen, inhalterfüllton, meist peripherischen Eadenpartien ausgebildet
werden, schreitet die E n tlee rung des Inhaltes aus den central gelegen
en Alyceltheilen fo rt, die hyalin und endlich unun te rsch eid b ar Averden. An
grossen Alycelien sind diese Vorgänge zur Bildung der Oidien besonders deutlich.
H ie r zerfallen Eadcnsystcme von grosscm Umfange in allen ih ren Verzweigungen,
nachdem der In h a lt der Alycelien allmählich in ih n en concon-
trirt ist, in die Oidicnketten. Kaum sind die SchcidcAväiule zur Zergliederung
an den verschiedenen Stellen gleichzeitig sichtbar gcAvordcn, so tritt auch schon,
von den Enden aus in centripetale r Hichtung fortschreitend, der Zerfall der
Eäden ein. Es zeigen sich knieförmige Knick u n g en und Verschiebungen, die
bald nachher k aum noch die Lage und Gestalt des frü h e ren Ladens erkennen
lassen. Die Zergliederung, resp. der Zerfall der Fäd en b eg in n t sclion, wenn die
letzten Theilungen noch n ich t eingetreten sind. Diese fü h ren erst zu den k urz-
gliederigcn K e tten ; sie lassen die Kettenglieder vorübergehend ungleich erscheinen,
Avenii sie n ich t ganz gleichzeitig eintreten. Dio Dicke der einzelnen Oidien
und auch der K e tten is t verschieden nach der Dicke der F äd en , Avelche zerfallen.
Die äussersten Verzweigungen, die dem Zerfalle anheimfallen, sind meistens
dünn, Aveiter nach innen Averdeii die Fäd en und mit ihnen die Oidien dicker,
u n d die Hau])tftiden, Avelche zerfallen, sind in den Oidien oft dreimal so dick,
AA’ie ih re letzten Endigungen. D ie O i d i e n schAvellen n u r wenig an mit ih re r
Ausbildung zur lle ife , sie runden sich n u r an den Enden ab u n d sind, Avcnn
dies geschehen ist, von geAVöhnlichen Conidien oder anderen Sporen äusserlieh
n ic h t mehr zu unterscheiden, n u r von überaus ung le ich er Dicke, sonst von ganz
gleichmäs.sigera, hyalinem, körnchcnfroicm Inlialtc.
Es gelang nich t in allen Fällen, aus den Basidiensporen grosse Alycelien
zu geAvinnen, meist begann die Oidicnbildung schon frü h u n d die Alycelien, die
sich an allen ih ren En d en zergliederten nnd in der Mitte en tle e rten , Avuchsen
n ich t Aveiter. Von solchen Alycelien sind in Fig. 13, l.u . 2 n u r kleine Stückchen
in fortschreitender Zergliederung abgebildet, grössere, mühevoll gezeichnete Bilder
von grossen Mycelien sind Aveggelassen, da ein HinAveis au f die Fig. 7 von
P h leb ia merismoides ausreicht, sich eine Vorstellung von einem noch viel Aveiter
geh en d en Zergliederungsvorgange ganzer Alyceltheile zu bilden. An den Alycelien,
welche schon frü h in Oidicnketten ze rfa llen, sind es zAveifeilos innere
Ursachen, welche den Zerfall der F äd en h e rb eifü h ren . Dieser tritt schon ein,
Avenn die Mycelien noch lange n ic h t die Nährstoffe der Nährlösungen erschöpft
h ab en u n d also aus Alangel an E rn ä h ru n g zu Avachsen aufhören. Im Zusammenhänge
h ie rmit erfolgt in derselben Nährlösung e in s o f o r t i g e s A u s k e im e n
d e r e b e n e r s t g e b i l d e t e n O id i e n . Sie scliAvellen sofort um das Doppelte
(Eig. 12 in a) an u n d tre ib en nach ein er oder nach zAvei Seiten Keimschläuche aus,
die n u n Aviederum, Avenn sie kaum zu kle inen Alycelien gcAvorden sind, in ih re r
ganzen Länge in Oidien zerfallen, Avie in Eig. 12, i—4.
Die Bildung von grossen oder von k le in en Alycelien, deren VerzAveigungen
frü h e r oder späte r in Oidien zerfallen, ist selbst b e i ÄnAvendung derselben N äh rlösung
sporenAveise verschieden, b ei verschiedenen Nährlösungen überaus variabel.
In einzelnen F ä llen b ildeten sich erst zolhveit ausgebreitete Mycelien aus, bis
endlich die Oidicnbildung eintrat. —
I r p e x p a r a d o x u s [Schrad.) h a t Aveiss e r e F r u c h t k ö r p e r Avie Irp. obliquus,
Avelche llad u lum äusserlieh äh n lich sehen. Die einzelnen au f Betula vorkommenden
F ru ch tk ö rp e r b re iten sich k reisrund au s, verlieren dann aber ge-
AVühnlich diese Form d u rch Zusammenfliessen von mehreren. D i e V o r s p r ü n g e
d e s H y m e n i u m s s in d b u c h t i g g e f a l t e t , g e h e n a b e r a n d e n l l ä n d e r n
i n s chA v a ch g eA v im p e r te , g l e i c h s a m f i n g e r i g g e s p a l t e n e Z ä h n e ü b e r .
D ie B a s i d i e n sind der vorigen Form ähnlich, d i e S p o r e n ( = 0,01mm
Länge u n d 0,007 mm Breite) ru n d er, mit einem Fe tttro p fen versehen. Es daue rt
lange, bis die Sporen keimen u n d der F etttropfen u n te r AnschAvellung der Spore
verscliAvindet. D i e A ly c e l i e n sind n ic h t verschieden von den eben beschriebenen
b ei Irp. obliquus. Sie e rreich en eine ziemliche Grössc, bis an den letzten
AiiszAveigungen d i e Z e r g l i e d e r u n g i n O id i e n erfolgt, sodass es fast scheinen
kö n n te , sie fehlten ganz. —
AVeitere F o rmen von Irp e x Avurden ZAvar gefunden, Avarfen aber keine
Sporen, sodass die Cultur u n au sfü h rb ar Avar.
B r e f o H , Botan. UntersucBungen. A’III.