heit, -werden die Keimsclilänche m eh r oder weniger lang, bis sie anfangen Conidien
zn bilden. Ich h ab e dies in den Fig u ren 4 n. 6 dargestellt. Zumeist
sind die ersten Keimschläuche kurz, n u r Avcnig länger -wie die in AVasser gebildeten
u n d erzeugen direct an ih re n Enden dieselben Conidienköpfchen, die nur
re ich e r an Conidien sind. Dann tre ten neben ihnen oder u n te r den Conidien
n eu e Keimschläuche aus, welclie länger werden, bis anch sie Conidienköpfchen
bilden. Die Erzeugung von Conidienköpfchen h in d e rt die weitere A’eriängerung
n ich t, verzögert sie n u r etwas; schliesslich gehen die Eäden immer mit der weite
ren A'eriängerung und A’erzweigung zur Bildung grösserer Mycelien ü h e r, die
a u f das reichste mit Conidienköpfchen bedeckt sind. AVohl ma chten mal hie
und da einzelne Sporen dahin eine Ausnahme, dass die Conidienbildung anfangs
geringer, u n d im A’erhältniss hierzu die Alycelbildung eine schnellere und ü p p igere
war; n ach träg lich war aber die Conidienproduction die gleiche (Eig. 8)
und ein Unterschied an grösseren Alycelien g a r n ich t zu seh en , soweit cs die
Conidien angcht. Im Gegensatz zu den anfänglichen m eh r vegetativen Auskei-
mungeii der Sporen in Nährlösungen kamen auch andere Fä lle vor, wo die Co-
nidienproductioii so überwog, dass die Keimschläuche von der rciclien Conidienbildung
ganz verdeckt wurden, wie b ei Eig. 6. Auch diese Vorkommnisse sind
A’ariationen geringer A rt, die sich in der Länge der Zeit wiederum dahin begle
ichen, dass längere Eäden ausgetrieben werden mit etwas abnehmender Conidienbildung.
Es d au e rt n u r länger, bis dies geschieht u n d man sieht dann, wie
in Eig. 7, die centralen Alassen des anfänglichen Conidienreichthums noch in
d e r Alitte der Eadenverzweigung deutlich. Bei einiger Uebung in der Verwendung
verschiedener u n d verschieden co n c en trü te r Nährlösungen bekommt man es
le ich t in seine Gewalt, die Keimungserscheinungen beliebig bald nach der meh r
vegetativen, bald nach der meh r fructificativen Ausbildung zu steigern. Bei den
Keimungen der Sporen in Nährlösungen werden die Keimsporen n atü rlich an In h
a lt nicht erschöpft. In u n en d lich er F ü lle g eh t die Conidiensprossung fort, die
Köpfchen bekommen bis zwanzig Conidien; meh r als diese k an n man n ic h t zählen
u n d meh r bleiben auch wohl n ic h t gleichzeitig n ebeneinande r stehen (man vergl.
die von Calocera gezeichneten Bilder an f Taf. X I, Fig. 11 u. 12). Die Theilzellen
der Sporen schwellen dabei nachträglich an u n d wölben sich mit der Anschwellu
n g gegeneinander (Fig. 4, 3), so dass man sie schliesslich n ich t mehr u n te rscheiden
k a n n , zumal in Alitte der Alycelverzweigungen, die mit Conidienköpfd
ie n le id i besetzt sind. Die Atycclfädcn e rk en n t man n u r dort in ih re r Gliederung
und Verzweigung d eu tlich , wo sie am Umfange älte re r Mycellcii lang
ausgewachsen u n d spärlicher mit Conidien besetzt sind. In H g . 8 sind Vlycci-
enden dargestellt, aus ziemlich feinen verzweigten F äd en gebildet, welche an
ih ren Sdieidewänden keine Sclinallen zeigen, welche aber noch bis zu den .Spitzen
die Conidien h ild e ii, deren Köpfchen ohne Rege l z e rstreu t in der I.änge der
Fäden Vorkommen. Nach den Spitzen zu , wo sie angelegt werden, k an n man
die succedane Bildung zu Köpfchen v erfolgen, die mit einer Conidie anfangen
und dann rü ckw ärts, wenn sie älte r werden u n d die F'äden weiter ü b e r sie
hinanswachscn, allmählich an Zalil zunchmen.
D i e C o n id i e n , w e lc h e b e i S p o r e n k e im u n g e n in N ä h r l ö s u n g e n
(oder auch an grösseren in Nälirlösungen gezogenen Mycelien) g e b i l d e t w e rd
e n , sind u n e rh eb lich län g er ( = (),0Ü5 — (1,007 mm) wie diejenigen, die man bei
Sporeiikeimungen in AVasser beobachtet. Es s teh t diese Eormveränderung dor
Conidien, die bei den weiteren Formen von Dacryomyces noch grösser ist als
hie r, n ich t vereinzelt da; wir fanden das Gleiche bei den Sporenkeimungen der
Formen von Ulocolla (Taf. X I , Fig. 6— 9) u n d b ei Tremella (die betreffenden
F ig u ren von Taf. V I I u. V III). Dass die FormveTscliiebniig der Conidien nach
der Keimungsart der sie erzeugenden Sporen n ic h t ausreicht, h ie r schon zwei verschiedene
Conidienformen zu unterscheiden, das versteht sich nach deren sonstiger
üeb e remstim mu n g in Form u n d Bildungsart ganz von selbst.
D ie C o n i d i e n , welche in reinem AA’asser n ich t keimen, u n d die von
Tulasm ebendarum als Spcrmatien, gleich denen der F le c h ten , angesehen sind,
k e im e n in N ä h r l ö s u n g e n l e i c h t u n d a u s n a h n i lo s a u s . Sie schwellen
mit der Keimung meh r oder weniger au n n d tre ib en dann zu Fäden aus, die
wiederum schon früh an Conidien fru ch tb ar werden. In Figrrr 5 sind Keimungen
dargestellt, in welclien an k u rz en Keiinschläuohen sclion wieder Conidienköpfchen
auftreten. de re ich e r sie werden, um so langsamer wachsen die Keimsclilänclie
fort, u n d umg ek eh rt, je spärliclier sie auftreten, um so eh e r kommt em Alycelium
zu Stande, welches aber immer wieder im weiteren Verlaufe mit Conidienkopfclien
bede ckt wird. Die Conidien v erh a lten sich also mit der Auskeiinung wie die
Basidiensporen, m ir dass sie einfacli ble iben u n d sicli iiiclit tlieilen wie diese. Es
ist aiicli hie r, wenn man die Nährlösmigen in seiner Gewalt h at. le iclit möglich,
die Keimungsformen in beliebiger A rt variireii zu lassen, ja sie bis zur blossen