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g'cnden G attu n g Calocera m it Clavaria-ähiiliclien F ru ch tk ö rp c rn seh r nahe, ist
aher darin von dieser u nte rschieden, dass d a s H y m e n iu m a u f e in e d e u t l
i c h m a r k i r t e a p i c a l e R e g io n d e s F r u c h t k ö r p e r s b e g r e n z t ist, der
einer Aiitrula oder Typhula ähnlich sieht. Im Uebrigen sind die Basidien tie f
zweisiialtig wie bei allen Gliedern der Familie der Dacryomyceten, nnd die
Sporen th e ilen sich b ei der Keimung in vie r Zellen. Conidien h a t Tulasne bei
seine r Dacryomitra pusilla nicht gefunden, sie besteh en abe r sicher und sind
von uns bei einer anderen F o rm , der D. glossoides, gefunden worden. Diese
un d die von Tulasne beschriebene D. pusilla sind die einzigen zur Zeit bek an n ten
A rten der Gattung. Die letztere war b ei uns n ich t anzutreffen, ist also
anch niclit u n te rsu ch t worden.
D a c r y o m i t r a g lo s s o id e s n o v . sp. ist in Taf. X I, Fig. 1, i—3 von Dr.
Isfvdnßy gezeichnet. Der Pilz fand sich an einem alten dicken Balken von Eichenholz,
der im F re ien zu einem Zaun verwendet war. D ie g e s t i e l t e n E r u c h t k
ö r p e r zeigten eine ganz auffallende A eh n lich k e it mit den Bildern von D. pusilla
von Tulasne. D er H ym en ium -trag e n d e K o p f war n u r viel dicker u n d stark
faltig, ebenso der Stiel meist unregelmässig v e rb o g en ; sonst war die hellgelbe
Farb e des Hymeniums sch arf ausgeprägt gegen den ungefärbten Stiel. Es
scheint mir wahrscheinlich, dass der Pilz identisch ist mit der Calocera glossoides
(Fers.), wenigstens passt die Beschreibung von Fries') genau zu unserem Pilze,
ebenso die Diagnose von Winter'^). AVenn dem so is t, so d a rf der Pilz aber
gleichwohl n ic h t bei der G attu n g Calocera verbleiben, weil einmal das Hymenium
au f einen deutlichen Kopf, also an f eine bestimmt bezeichnete Zone des
F ru ch tk ö rp e rs b e sch rän k t is t, was für Calocera n ich t zutrifft u n d für Dacryomitra
charakteristisch is t, dann au ch weil die Sporen sich b e i der Keimung
viertheilen, was ich b ei k e in e r Calocera, wo n u r eine Zweitheilung e in tritt, gefu
n d en habe. — Das Hymenium mit den Basidien zeigt nichts Benierkens-
w’erthes, es sieht so aus -wie es Tulasne fü r D. pusilla schon gezeichnet hat.
D ie S p o r e n ( = 0,02 mm Länge u n d 0,006 mm Breite) th e ü en sich durch
doppelte Zweitheilung in vier Zellen; n u r ganz vereinzelt b le ib t mal eine Spore
in der Zweitheilung stehen (Fig. 2, 6). Die Auskeimung in Conidienköpfchen
9 Fries, Systema I, p. 48 i.
2 Winter. Pilze, p. 2 7 9 .
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schliesst sich direct der letzten The ilu n g an. Die Conidien v erändern abe r h ie r
in Nährlösung k aum ih re G esta lt, sie hle iben eiförmig wie b ei der Sporeu-
keiinung iu Wasser ( = (),ÜÜ5 mm Länge und U,1)03 mm Breite), fn Fig. 2, l—(i
sind die au f einander folgenden Keimnngsstadien ahgehildet. In Nährlösungen
bedecken sich die Sporen ganz mit Conidienköpfchen u n d wachsen allmählich
zu grösseren, stark fructiticirenden Alycelien h eran. Die sofort auskeimenden
Conidien schwellen mit der Keimung wenig an u n d bilden n ach träg lich dieselben
Mycelien mit Conidienköpfchen wie die Sporen 'Fig. 2, 7).
Die (iattimg Calocera.
Die F o rmen der G attu n g Calocera sind äh n lich zahlreich, wie die von
Dacryomyces. I n d e r G e s t a l t d e r F r u c h t k ö r p e r , welche b ei Dacryomyces
noch Tremella-ähnlich waren, t r i t t b e i C a l o c e r a e i n e a u f f a l l e n d e H i n n
e i g u n g z u d e r n ä c h s t e n F a m i l i e d e r C l a v a r i e e n h e r v o r . Alle
F ru ch tk ö rp e r der G attung Calocera sind lang keulen fö rmig , k n orpelig und
weniger gallertig. Sie steigen von einfachen u n d k le in en Formen, wie C. cornea
(Taf. X I, Fig. 14) zu grossen verzweigten Bildungen au, welche, wie Calocera
viscosa (Fig. 6), durchaus das Ansehen einer Clavaria annehmen. D a s
H y m e n i u m b e d e c k t d ie g a n z e O b e r f l ä c h e d e r F r u c h t k ö r p e r ringsum
bis fast zur Basis; nirgends maclit sich eine Abgrenzung einer fertilen nnd
sterilen Kegion b em e rk b a r, wie sie in den Gattungen Guepinia u n d Dacryomitra
(Fig. 1 und Fig. 3) schön ausgehildet sind. In dieser H in sich t sind die
beiden letzten G attu n g en unzweifelhaft h ö h e r differenzirt und h ä tte n zuletzt angefü
h rt sein sollen. Ich bin h ie r — mit E in sch altu n g dieser Bemerkung — absichtlich
von der n atü rlich en Keihenfolge ahgewichen, weil sich die Formen der
Clavarieen in der äusseren Formgestaltung am nächsten an die G attu n g Calocera
nud auch an Dacryomitra anschliessen lassen. — D i e B a s i d i e n d e s H y m e n
i u m s s i n d h i e r n i c h t m e h r e i n e r G a l l e r tm a s s e b is a u f d i e S p i t z e n
d e r S t e r i g m e n e i n g e b e t t e t (Fig. 7), die ganzen obern 'Ih e ile sind frei u n d
geben den F ru ch tk ö rp e rn ein rauhes Aiiselieii. ivenii man sie mit der L u p e h e -
■sieht; mehrfach sind sie auch k lebrig an den Stellen, wo das Hymenium ausgehildet
ist. Auf Längsscimitten sieht man, dass die H y p h en des F ru ch tk ö rp e rs
in der Mitte ziemlich gerade vérlaufcn und dass das Hymenium von F äd en geb
ild et wird, die sich von diesen gerade verlaufenden abzweigcn n n d im Bogen