au flö st, oder ob sie bloss aufquillt bis zur l.o ck crim g d e r V e rb in d u n g , ist
scliwer zu entselieidcn. H ie r bei Conidiobolus möclito icli fast das letztere
g lauben, weil die abgeworfeiien Cbiiidien meist mit dom spitzen En d e an dem
Ilindernisso etwas an k leb en , w elches sie in ih re r Elnghahii aiifhält, mul die W a n d
vor der Decapitation der Conidie eine dontliche Qnclliing zeigt.
G r o s s i s t d ie K r a f t n i c h t , m i t w e l c h e r d ie C o n id i e n a h g e -
s c h n e l l t w e r d e n . Sie fallen von d e r einen Cultur his in den Cultiirtropfeii
eines angrenzeiidcii Ohjccttriigcrs, ab e r schon n ic h t meh r au f den zweitnächsten.
W e it grösser is t dagegen die K raft, wenn der Schlauch au fp la tz t, wie es bei der
Empusa Muscae geschieht. li ie r ivird abe r das Gesclioss, die Conidie, m it dem
dicken In h a lte des Sclilauches beladen u n d d u rch die zunehmende Masse in ih re r
F lugbahn frü h gelähmt').
V e r g l e i c h e n w ir d ie b e id e n V o r g ä n g e d e r D e c a p i t a t i o n d e r C o n id
i e n t r ä g e r , h i e r b e i C o n id io b o lu s , d o r t h e i d e n E o rm e n v o n E m p u s a ,
a ls o z.B. E m p u s a M u s c a e , m i t e i n a n d e r , so i s t m i t W a h r s c h e i n l i c h k e i t d a s
A b s e h l e u d e r i i d e r C o n id i e n b e i C o n id io h o lu s d e r p r im ä r e e i n f a c h e r e
V o r g a n g , u n d d a s A iifre is ,sc n d e s S c h l a u c h e s , d ie B e g l e i t u n g d e r a b g e s
c h l e u d e r t e n C o n id i e m i t s e in em I n h a l t e , d i e s e c i in d ä r o a b g e l e i t e t e E r s
c h e i n u n g , d ie s ic h h i e r v i e l l e i c h t m i t d e r L e b e n sw e i s e d e r P a r a s i t e n z u r
E ö r d e r i in g d e r I n f e c t i o n b e i d e n l e i c h t h e w e g l i c h e n F l i e g e n u n d M ü c k e n
a u s o 'e h ild e t h a t . Das Protopla sm a des Schlauches um die Conidie d ien t als ein
Klebm itte l, um die grossen fh n id ie n an den Insectenleih zn befestigen und durch
Eoiichtigkeit deren Keim u n g u n d dann das E in d rin g en des Keimschlauches in den
K ö rp e r zu begünstigen. Dies wird beim Fliegenpilze noch dadurch un te rstü tzt, dass
das ausgeworfeno Protopla sma des Schlauches alle E igenschaften dos leb en d en Plasmas
zunächst h eib eh ält und beflihigt ist, von Neuem eine Cclliilosonmemhran ahzusclieiden”'.
Boi ande ren Eormen von Entomophthoroen, welche schwerfällige
'l'hiere, wie z.B. Eintomophthora radicans die K o h lrau p en bewohnen, findet die Decapitation
älmlich wie h ei Coiüdioliolus s ta tt, also n ic lit m it der E jacu latio n des
Inlialtes der C onidienträger. Ich muss dies zur Ergänzung me iner frü h eren A ngaben
*) 1. C. der AHliandl. über Empusa Muscae p. 33— 3C.
2'. Man vergleiche E ig. 27 u. 30 auf Tafel IV meiner citirten Abhandlung und p. 38 u. 45
des T extes.
über den gciiaiintcii Pilz liior anffihrcn. ln meiner ersten Mitthoiluiig liattc icli die
)cn au beobachteten \'o rg än g c b ei dem Ahsclilcudcrii der Conidien von Empusa
Miiscao auch fü r die Entomo p lith o ra radicans, bei welcher cs damals n ich t gc-
lam>- die Eiuzelliciteii des Actes direct zu b eo h a ch tcii, als zutreffend angc-
nomnicn').
D ie v is m o t r i x b e i d e r D e c a p i t a t i o n m i t u n d o h n e A u f r c is s e n
des C o n id i e n t r ä g e r s ist wolil stets dieselbe. Der In lia lt des iSclilaiiches, soweit
er an der Coiiidicnhildung einen A n th e il n ic lit genommen liat, z ieh t Wasser
an und die h ie rm it zunehmende Spaniiiiiig im Schlauche fü h rt schliesslich zur Ah-
schleudcriiiig der Conidie. In dem einen Ea lle bei Conidioholus erre ich t die
Spannung im Schlauche nocli k e in en holien Grad, wenn sie schon durch Umstülp
ung der Membran der Colnmclla aiisgoglicheii wird; h ie r le iste t die Conidie
durch ih re Schwere u n d durch ih re frcilicli n u r meh r lose Verbindung mit der
Coliimcllawand den W id e rs tan d , welclier den Effect zu einem plötzlichen Ausgleiche
der Spannung u n d damit zur Abschleudcrung der Cionidic steigert, ln dem
anderen Falle h ei Eimpiisa Muscae überschreitet die Wa sseraufnahmc im Schlauche
die Elasticitätsgrenze der Memb ran des Schlauclies, e r p la tz t h ie r u n te r der t.o-
iiidie, die n ich t durch eine S p altu n g der Conidienwand in zwei l.amcllcn in ih re r
Verbindung m it dem Schlaiiclic gelockert ist, mit einem stark en Bucke auf, um sogleich
zu collahireii, während die Conidie, mit seinem In h a lte beladen, davonfliegt.
So v e r s c h i e d e n d ie b e i d e n V o r g ä n g e n a c h d em E n d o f f e c t e a u c h
e r s c h e in e n m ö g e n , s ie l i e g e n d o c h , w ie ic li v o r h in s c h o n a i i s f ü i i i t c ,
n i c h t w e i t a u s e i n a n d e r u n d k ö n n e n v i e l l e i c h t j e n a c h U m s tä n d e n b e i
e in n n d d e r s e l b e n E o rm in e i n a n d e r ü b e r g e h e n . W e n n wir uns hloss einmal
denken, dass die Sp altu n g der Membran der Conidioiiwaiid b ei Conidioholus,
nach welcher die Conidie n u r melir lose au f dem Träg er sitzt, späte r e in tritt,
als die S p annung im Schlauche du rch Wasscraufmilimc, so ist die Ih n s tn lp u n g
der Colmnolla n ic lit möglicli, und cs w ird , sobald mit steigender S p annung die
Elasticitätsgrenze der Schlauclimembraii übcrsclirittcii wird, immer ein .Viifplatzcn
dos Schlauches m it der .khsclilciidcriing der Conidie erfolgen müssen. E in paar
iMal sah ich den Schlauch m it dem Ahwcrfcii der Conidie bei Conidiobolus oin-
siiikon Eig. 12); es ist möglicli, dass iiicr ein Aufrcissen cin g e tre ten ist, die ab-
') 1. e. der Abhandlung über limpusa (F.utomophthorai radicans.