von Trägern (Fig. 24— 26). Die Anscliwellung des Sprosses selbst, der sich zum
Conidienträger e rh e b t, schwankt in weiten Grenzen, wie ein Blick a u f die ver-
scliicdencn Figuren 11— 15 zeigt. In seltenen F ä llen wenig dicker wie die
Urspniugsstellc vom Myccl, steigt die Anschwellung bis zur 12faclieii Stärke an,
wie OS b ei Mortie rella und ande ren Formen u n te r den niederen Filzen in gleicher
A rt verkommt (Schimmelpilze H e ft I \ ’, Taf. V, Fig. 4—0). Vielfach tre ten
erst ans der ersten monströs weiten Aussackung, die zu wachsen au fh ö rt, die
wirklichen F ru c litträg e r als Verzweigungen au f, zu mehreren büschelförmig
vereint, wie in F ig u r 13 u n d 14, ohne dass die einzelnen Träg er durch Scheidewände
abgegrenzt sind. J e dicker die Anlage des TTägers ist, um so grösser
b ild et sich auch gewöhnlich der Koi)f mit den Conidien aus, der sich in kle inen
schwachen Trägern wieder bis zur Üniiiiterschcidbarkcit v erliert (Fig. 19— 21).
Die grossen Träger kommen an reich ern äh rten Culturen zuerst, die k le in en folgen
n ach, wenn die Mycelien sich meh r und mehr, in F ru c litträg e rn erschöpft haben,
sie gehen bis au f minutiöse Bildungen zurück mit wenigen Sporen, welche oft zahlreich,
abe r einzeln im Verlaufe k le in e r k u rz e r T räg e r sich vorfinden (Fig. 20 u. 2 1),
vereinzelt sogar zwischen den Sterigmen eines Kopfes hcrauswachsen können
(Fig. 17), wenn die sporenhildcnde Fäh ig k e it mit der Anlage des ersten Köpfchens
im Träg er noch n ic h t erschöpft ist.
D i e S t e r i g m e n t r e t e n n i c h t e h e r a u f , a l s b i s d e r T r ä g e r a u s g
e w a c h s e n u n d d i e k ö p f c h e n f ö r i n i g e A n s c h w e l l u n g v ö ll ig a n s g c -
b i l c l e t i s t . Bei dicken Köpfen wird die ganze angcschwollene P artie mit
den gleichzeitig auftretenden Sterigmen dicht besetzt, bis zu r V e rjüngung in den
T räg e r (Fig. 13). Bei k le in en Köpfen trä g t n u r der Gipfel des Kopfes die
Sterigmen, die an Zahl geringer sind (Fig. 14). Die Sterigmen sind von derselben
F e in h e it u n d Za rtheit wie die Sterigmen der Basidien, u n d genau wie
bei diesen s c h w i l l t d ie S p i t z e , u n d zw a r g l e i c h z e i t i g b e i a l l e n S t e r i g m
e n e in e s K o i^ fe s, z u r S p o r e an. W e n n die Sporen grösser werden, verdecken
sie die Sterigmen ganz (Fig. 15 u. 16), diese kommen aber wieder zum
Vorschein, sobald die Sporen abgefallen sind; sie ble iben dann wie bei den
Basidien noch eine Zeitlang stehen. An dicken Köpfen, welche mehrere H u n d e rt
Conidien bilden, haben die Sterigmen eine mittlere I/änge (Fig. 13— 16), an kle inen
Köp fen werden sie häufig länger, sogar ganz ungleich lang in einem Kopfe, dor
h ie rd u rch ein verändertes Ansehen bekommt.
D i e F o rm d e r C o n id i e n u n d d e r e n D u r c h s c h n i t t s g r ö s s e e n t s
p r i c h t f a s t g e n a u d e n B a s i d i e n s p o r e n ( = 0,007 mm Länge und 0,004 mm
Breite). Sie sind au f jed em Köpfchen von kaum unte rscheidbare r Grössc, abe r
die Grösse u n te rlieg t in den einzelnen Kö p fch en den weitesten Schwankungen,
n amentlich in solchen K ö p fch en , weiche etwas später in den Culturen angelegt
werden. H ie r erreichen die Conidiensporen mitunte r eine Riesengrössc
( = 0,015— 0,025 mm Länge u. 0,012— 0,020 mm Breite) und ihre Zahl nimmt
mit zunehmender Grösse ab. In F ig u r 18, 5—8 sind einzelne Conidienträger mit
verschieden grossen Sporen ausgewählt u n d in F ig u r 19, 4 ist ein ziemlich grösser
T räg e r ab g eb ild et, der au f dem Gipfel n u r vie r, aher dafür ricsengros.se Conidien
trägt.
Bemerkenswerther noch als die h ie r b esch rieb en en , immerhin noch verhältnissmässig
grossen Bildungen von Conidienträgern sind n u n die Befunde von
minutiöser K le in h e it, welche man an O b jec tträg e rcu ltu ren , die re c h t lange gestanden
haben, ziemlich allgemein antrifft. Diese Culturen nehmen ein eigenth
üm lich b ehauchtes Ansehen an, welches bedingt ist durch n achträgliche Ausbild
u n g von sehr zarten u n d meist re ich verzweigten Conidienträgern. . Die
Verzweigungen sind unregelmässige, bald seitliche, bald köpfchena rtig vereinte
(Fig. 19 u. 21). Sie stimmen darin mit einander überein, dass sie alle sehr kurz
sind, die köpfchenartige Anschwellung kaum ausgebildet, und dass die Zahl der
Sporen, welche normale Grösse h ab e n , eine n u r geringe ist. Wahrscheinlich
werden diese verzweigten Zwergträger sehr langsam au sg eb ild e t, da sie immer
n u r an alten C ulturen Vorkommen, und werden die Verzweigungen nach einander
gebildet. Die ersten grösseren h ab en b ei noch unterscheidbaren Köpfchen bis
20 oder 30 Sp o ren , die s^mteren verlieren die Köpfchen fast und nehmen an
Sporciizahl stetig ab. An einzelnen Trägern g eh t die Zahl der Sporen zurück
au f vier, welche den Gipfel einuehmen (Fig. 19 u. 20). I n d i e s e n F ä l l e n i s t
d i e U e b e r e i n s t im m u n g d e s C o n i d i e n t r ä g e r s in d e r F o rm a u s b i l d u n g
m i t d e r B a s id i e e in e v o l l k o m m e n e , beide sind u nunte rscheidbar geworden.
Es würde ab e r zu weit führen u n d h ie r an dieser Stelle b ei der Darstellung der
Entwicklungsgeschichte des Heterobasidion annosum störend sein, die Vergleichstellung
zwischen dem Conidienträger und der Basidie dieses Pilzes eingehend
zu besprechen, sie soll der Gegenstand eines besonderen Abschnittes der Schluss-
h ctra ch tu n g ü b e r alle mitgetheilten Un tersu ch u n g en der Basidiomyceten werden
U rn f c lil, Rotini. UiilRrsuohiiiigoii. VIII. 22