charakteristische Eigen th üm lich k eiten beständen, die man bish er n ic h t g ekannt
und ganz überseh en h a t u n d die anch in den schon mehrfach genannten U n tersuchungen
von Tulasne n ich t zu finden sind.
D e r n e u e u n d d u r c h s c h l a g e n d e C h a r a k t e r , d e r E x i d i a a u s z
e i c h n e t u n d i h r e E x i s t e n z a l s G a t t u n g b e g r ü n d e t , i s t , w i e i c h
s c h o n a n g a b , in d e n C o n i d i e n g e g e b e n , welche sowohl b ei der Keimung
der Sporen, wie auch an den Mycelien überaus re ich lich auftreten, n ich t abe r
au f den E ru ch tk ö rp e rn v erk om men '). Diese Conidien sind denen der Gattung
A u ricu laria u n te r den Au ricu larieen zum Verwechseln äh n lich (man vergleiche
die Bilder von Tafel IV u. V), ja man würde n ic h t im Stande sein die vegetativen
Zustände mit den Conidienträgern n n d Conidien der beiderlei Eormen
zu rinterscheiden, wenn n ic h t die gleich geformten und gleich k eimenden Basidiensporen
der einen Formenre ihe, der Au ricularia, von q u e r getheilten, die der ändern,
der E x i d i a , von transA’ersal g eth eilten Basidien abstammteii. D ie F o rm d e r k l e i n
e n C o n i d i e n in ih re r h ak en - oder bogenförmigen, fast kreisförmigen Krümmung
: au f Tafel V) ist so bestimmt, ih r A u ftreten schon mit der Keim u n g der Sporen
so zuverlässig, dass es möglich Avurde mit ih re r H ü lfe die Grenzen der Gattung
u n d des zu ih r gehörigen Eormenla-eises bestimmt zu ziehen u n d die bisher
u nterschiedenen Eormen kritisch zu sichten und zu scheiden. Wie scliAvankcnd
die seitherigen Merkmale d e r Formbildung der Eru ch tk ö rp e r zur Bestimmung
der Eormen der Tremellineen Avaren, das zeigt sich nirgends d eu tlich er als h ie r
bei der G attu n g Exidia, namentlich im Vergleich zu r G attu n g Tremella. U n ter
den alten bisherigen Eormen der Ex id ia findet sich in Ex id ia saccharina der
A'ertreter einer ände rn u n d n eu en G attu n g mit stäbchenförmigen Conidien, die
Ulocolla b en an n t wurde, u n d u n te r den b e i der Tremella aufgeftthrten Eo rmen
gehören Tremella violacea u n d Tremella albida, Avie ich vorh in schon anfü
h rte , sicher zur Exidia, nach der Eorm der Conidien u n d nach der E o rm d e r
B a s i d i e n s p o r e n , die h ie r b ei Exidia immer n i e r e n f ö rm i g l ä n g l i c h (vgl. die
Bilder au f Tafel V) der A u ricu laria äh n lich sind, Avährend TremeUa durch rundliche
9 Ich habe die verschiedenen E xid ien -F ru ch tk ö rp e r von verschiedenen Standorten und zu
verschiedener Zeit genau gemustert und in Schnitten u n tersucht, aber niemals die Conidien der
Mycelien auf ih n en gefunden; ebenso wenig habe ich die zweifelhaften B ildungen angetroffen, welche
Tulasne in seiner ersten Arbeit über die Tremellineen bei Exidia einmal angetroffen und gezeichnet
hat, 1. c. der Arbeit Tulasne's in den A n n . sc. nat. pl. 11, F ig . 4.
Sporen und rundliche Conidien ausgezeichnet ist (entsprechend den Bildern der
Tafeln Y II u. 4T1I;.
D i e F r u c h t k ö r p e r d e r v e r s c h i e d e n e n F o rm e n v o n E x i d i a
sind s ta rk gallertig zitterig. Bei k le in en Eormen überzieht das Hymenium die
ganze Oberfläclie (z. B. Taf. Y, Fig. 1 u. 12;; grössere weit über das Substrat
ausgebreitete Fo rmen zeigten eine ausgeprägte Bila te ra litä t, die dem Substrat
zugewandte Seite ist steril, selten g la tt, meist papillös bis seliwacli haarig, die
freie Oberfläche trä g t allein das Hymenium (z. B, Taf. V, Fig. 6, iS , 19). N u r
selten stellen sieb che Rän d e r solcher F ru ch tk ö rp e r consolenartig ab, meist sind
sie dem Substrate angedrückt u n d höchstens am Rande etwas eiugesoblagcn.
Die Farbe ist sclunutzig g rau bis schwarz, an der hymenialen Seite meist dunkler
wie an der s te rilen ; die Formen von Ex id ia albida sind weiss bis rötlilich,
übrigens wecliselt che Farb e in etwa n ach dem verschiedenen Älter der F ru ch tkörper.
Diese stellen eine zähe gelatinöse Masse d a r, die halb durchscheinend
ist. — In der F a rb e und in der Gestalt der F ru c litk ö rp e r zeigt eine n eu gefundene
Form einen weiten Abstand gegen die übrigen. Sie ü b erzieh t in rö tb -
lich er F a rb e u n d d ünner Lage weite F lä ch en von Ainusästen (Fig. 20) u n d ist
frülier walirscliemlieli sclion als Corticium uvidum beschrieben worden. Die
papierdiiniie Masse des krustenförmig ausgebreiteten, oft die Axe ganz umfassenden
F ru ch tk ö rp e rs ist n u r wenig gelatinös, zeigt aber trotz des ganz verschiedenen
Ausseliens im H ymenium, in den Basidien, in den Sporen u n d den
Conidien volle Uebereinstimmung mit Exidia. Dr. Olsen, der die Form fand
und mitbrachte, meint, dass es gerechtfertigt s e i, sie als eine U n terg attu n g von
Exidia mit dem Namen »Exidiopsis« zu bezeichnen.
Die F ru c litk ö rp e r kommen bei genügend nassem W e tte r in jed er Jah reszeit
vor, sie verscliwiiiden ab e r im Sommer bald wieder u n d h alten sicli n u r im
IVinter länger, wo sie fast allverbreitet sind. Die Mycehen leb en im Holz, auf
dessen Oberfläche die F ru c litk ö rp e r sich zeigen. Diese h ab en n u r in feuclitcr
A tmosiihäre, nocli reichliclie r b ei Regen ih r normales Ansehen. — M a s hier
ü b e r die F o rmen von E x id ia mitgetlieilt wird, stütz t sieb au f mehr als lOjäbrige
Beobaclituiigcii. Die einzelnen F o rmen sind von Dr. Is trd n fg gezeichnet uud
die Beschreibungen beziehen sieb au f diese Zeiclmuugen, sie stimmen in einzelnen
Formen mit den bislierigen A rten überein, iu ände rn niclit.
E x i d i a e p a p i l l a t a (nov. sp.). In Fig. 1 ist der mit diesem Namen bezeicli