Ränder. An viel kleineren llildungcn, wie in Itigiir 2, stunden die Rände r consol-
artig ab u n d liattcn eine diekc, wulstige, b rau n e Einfassung, die au f stille stellendes
Elächenwachstlium schliessen Hess. Die F ru c litk ö rp e r ivaren aber sonst frisch
und sporenreieh im H ymenium, so dass mau den E in d ru ck b ek am, die Eort-
ciitwickluiig der Rölircii dos Hymeniums dauere noch au, wenn die Vergrösserung
der F ru ch tk ö rp e r am Rande bereits stille stellt.
B e i d e r f o r t d a u e r n d e n B e o b a c h t u n g n n d U n t e r s u c h u n g d e r
F r u c h t k ö r p e r im F’r e i o n im L a u f e e i n e s J a h r e s konnte fostgestellt werden,
dass die F'mchtkörpor in den AVintermonaten im AA’achsthum kaum fort-
schreitcn u n d in der Sporenbildung im Hymenium stark nachlassen, fast bis zmn
Stillstände. In dieser Ze it sind die weissen Rau d p a rticn gering, das Hymenium
h a t eine weniger helle F ä rb u n g u n d einen deu th ch en Sticli ins Röthliche. Mit
dom E in tritt der wärmeren Jah reszeit g eh t das Marginalwachstlium wieder schneller
fo rt, die Randzone wird b re ite r und zeigt überall n eue P o rcn an lag en ; ebenso
wachsen auch die P o ren dos Hymeniums fo rt u n d die iieugcwachsenen, ganz
weissen Theile lassen n u n die Hymenialfläche h e lle r und weisser erscheinen. In
den Monaten Mai u n d J u n i ist daun die Sporenbilduug in den P o ren eine ü b e raus
re ich e , die Sporen werden in förmlichen weissen Lagen abgeworfen. Im
.U'li liess die Sporenhildung nach und war bis in den September h in e in n u r gering,
ohne aher ganz aufzuliörcn. Von da ah nalim sie im H e rb st wieder zu, um
endlich in den k alten AViiitermonaten abermals au f ein Minimum zarilckzusiukcn.
H i e r n a c h d ü r f t e d i e H a u p t wa c h s t h u m s z e i t d e r F r u c h t k ö r p e r v om
F 'r ü h j a h r b is in d e n S o m m e r f a l l e n ; s ie d a u e r t a n b i s z um A V in te r ,
a b e r in d e n H e r b s t m o n a t e n m i t g r ö s s e r e r E n e r g i e a l s im H o c h s
o m m e r . F'ttr die U n tersuchung des Hymeniums u n d für die Gewinnung von
reinem Sporonmaterial zur Cultur ist es durchaus nothwendig, diese Einzelheiten
zu wissen. — AVie s c h n e l l d i e E r u c h t k ö r p e r w a c h s e n k ö n n e n , dafür
h a t Dr. Möller einige Erfah ru n g en gesammelt. E r fand an B irk enwu rz e ln , von
welclien er die F ru ch tk ö rp e r im Mai en tfern t lia tte , schon im October th a le r-
grossc Neubildungen wieder, welche bis zum December zu m eh reren zusammen-
gewachsen waren.
Schon Hartig h a t e rm ittelt, dass m i t d e r V e iT ä n g e r u n g d e r R ö h r e n
d e s H y m e n i u m s n a c h v o r n e i n D u r c h w a c h s e n d e r ä l t e r e n T h e i l e
n a c h h i n t e n erfolgt. Die P o ren sind in den jüngsten Stadien der Entwicklung
selten viel weiter wie V f—2 cm offen, die h in te ren Theile werden durchwachsen
von H y p h en , wenn das Hymenium erschöpft ist. In diesen durchwachsenen
P o ren p artien erh ä lt gleichsam die Masse des F ru ch tk ö rp e rs eine
V erstärk u n g , das Ganze eine grössere Festigkeit, die wohl mit der zunehmenden
Grösse erforderlich sein dürfte. Die P o ren sind abe r auch im durchwachsenen
Zustande le ich t noch erkennba r, au ch nocli in sehr dicken F ru ch tk ö rp e rn sogar
bis zu den Stellen ih re r ersten Anlage.
D i e P o r e n d e s H y m e n i u m s erscheinen mit blossem Auge besehen, dünnwandig,
dio W än d e wabenförmig verbunden. Die einzelnen P o ren sind n ich t von
gleichem und regelmässigem Umfange, sondern bald ru n d , bald eckig oder auch
länglich (Fig. 2, 3), aber in keinem Falle gross. M eh r noch als die F a rb e des Hymeniums
im Laufe des Jah res schwankt je nach den Perioden schnell geförderter
u n d langsamer Entwicklung, wechselt d a s A n s e h e n d e r h y m e n i a l e n F l ä c h e n ,
wenn man sie au f Längs- u n d Qu erschnitten u n te rsu ch t, und wechselt namentlich
der Befund in den sporcnbildenden Basidien. Im Laufe des W in ters war
es kaum möglich von irgend einem The ile der offenen P o ren Schnitte zu bekommen,
welche auch n u r eine Basidie mit Sporen auffinden liessen; die alten waren
abgewelkt und neue wurden kaum gebildet. Im ersten F rü h jah re , zu r Zeit, wo
schon die Verlän g e ru n g der P o ren an ih re r weissen F a rb e sichtbar war, ergaben
die vorsichtigst liergestellteii Schnitte ebenfalls noch ein fast negatives Resultat;
an d en n eu angelegten Th c ilen der P oren waren noch kaum Basidien gebildet.
Diese kommen erst zur A usbildung, wenn die V erlän g e ru n g , also das Spitzcnwaclisthum
an den P o renwänden nachlässt. Die Basidien werden zunächst u nten
angelegt u n d rü ck en dann allmählich nach vorn u n d schliesslich bis zum Rande
vor, wobei sie stetig an Zahl zunelimen. Sie sind demnach anfänglich n u r in
gewissen Tiefen der Röhren anzutreffen. Diese Tiefe der basidialen Zone wird
immer geringer, bis diese endlich sogar au f den Rand übergeht. Die Längs- und
Querschnitte ergeben hie rn ach einen stetig wechselnden Befund. M äh re n d sic
zuerst eine Abnahme der Basidien von u nten nach oben zeigen, ist späte rhin das
U m g ek eh rte der Fall, sie sind nach dem Rande der P oren in (Massen vorhanden,
w ährend sie nach u n ten schon abgeblüht sind. In Taf. X , Fig. 4 ist ein Stückchen
von einem Q u ersch n itt abgcbildct, in welchem die P o ren dicht mit sporenreifen
Basidien besetzt sind. Die Basidien selbst sind zu einer förmlichen hymenialen
Zone verbunden, wie in F ig u r 5 u n d 6 b ei starke r Vergrösserung gezeichnet ist.