den Sporcnkcinningcn von Dacryomyces') lieg t in diesen ange führten Angaben
über das Vorkommen ande re r Fru eh tfo rm en bei Basidiomyceten, nichts Aveiteres
Avie ein blosses Anzeiclien einer möglichen Existenz solcher Fructificationen vor.
W ü h l macht in einzelnen F'ällen, Avie bei Nyctalis, das regelmässige Auftreten der
Fruehtformen an den IVuchtkörpern von Nyctalis-Arten den Zusammenhang mit
diesen Avahrscheinlicher, als sonst; aber es fehlte der BcAveis, der sichere unanfechtbare
NachAvcis, dass es sich h ie r n ich t, Avie in vielen äh n lich en Fällen, um
Parasiten®) also um fremde Pilze h an d e lt, sondern um wirkliche EntAvicklungsglieder
der einzelnen F'ormen. Diesen BcAvcis zu erbringen ist n ic h t gelungen,
Avedcr au f präparativem Wege noch au f dem Weg e der Cultur der einzelnen
Basidiosporen in den geeigneten Nährlösungen. Namentlich ist die Cultur der
-Sporen z. B. bei Nyctali.s-Eorinen. die fast a llv erb rcitet Vorkommen, n ich t du rch g
efü h rt Avorden, es mag dahingestellt b le ib en , ob sie ü b e rh au p t n ich t versucht
oder trotz der au sführlichen Beschreibung meiner Culturmetlioden n ic lit gelungen
ist, jedenfalls liegen auch von de Bary k eine n euen Beobachtungen vor, seitdem
e r vor 25 J a h re n seine unzureichenden Untersuchungen®) veröffenlliclit hat.
Hiermit ist die Lage der Dinge n äh e r b ez eich n e t, Avie sie für eine weite
re Entwicklung der Kenntnisse der Basidiomyceten Vorlagen, als ich die U n tersuchungen
begann. Geringen Hoffnungen au f Kcsultate standen um so grössere
und .sichere Mühen einer weitläufigen A rb e it gegenüber. Wa s mit einzelnen
Untersuchungen zu erreichen Avar, das h a tten die Arb eiten des III. Hefts genugsam
gezeigt. In kleinem Umfange Avar von vornherein Avenig oder g a r nichts von
aiiflvlärenden Ergebnissen zu erwarten. Die Untersu ch u n g en mussten eine möglichst
weite Ausdehnung annehmen, sie mussten über viele, avo n ic lit alle Eormcn-
typen der Classe ausgedehnt werden, Avenn sie ü b e rh au p t n u r zu Resultaten füh ren
sollten, Avclche in ausgiebigem Vergleiche für die Morphologie der Basidiomyceten
u n d für die Mycologie im allgemeinen auch b ei negativem Ausgange einen W e rth
besitzen können. Schon allein in dem grossen E'ormeiircichthiime der Cla.sse
und in der notliAvendigen Kenntniss der einzelnen h'ormen lagen äussere und
') Tulasne, An n . sc. nat. III. Série, Tome X IX , 1 8 5 3 .
2) Tulasne ist der M e in u n g , dass die Chlamydosporen von Nyctalis einem Ascomyceten,
Hypomyces aste rophorus, angehören, welcher als Parasit au f Nyctali.s le b t, und bildet in seiner
Carpologie sogar diesen Zusammenhang ab.
(h B a r y , 1. c. der bot. Zeitung.
auiaugliche .Schwierigkeiten von n ich t geringer A rt vor. Viel .schwieriger und
ze itraubender war es, die Formen in den verschiedenen Jahreszeiten, namentlicli
im W in te r draussen aufzusuclien und immer in dem geeigneten, meistens scbiiell
vorübergehenden Zustande der Sporenreifc für die Dauer der Untersuchung fort-
Avälircnd frisch zu beschaffen, ln der n ächsten Umgebung eines je d en auch noch
so günstig gelegenen Ortes ist immer n u r ein beschränktes Material zu finden,
vieles muss man von Avcitercn, oft fern gelegenen Standorten zu beschaffen suchen,
anderes ist ü b e rh au p t n u r durch freundliche Vermittlung auswärtiger Botaniker
zu erreichen. Dabei spielen noch Avicdcr secimdärc, man möchte fast sagen re in
zufällige Umstände eine Hauptrolle. W e n n es in der betreffenden Jahreszeit,
wo die einzelnen Pilzformen au ftre ten , zu tro ck en is t, so sind die Pilze kaum
zu finden oder doch n ic h t in dem nö th ig en Zustande der Reife u n d des Sporen-
Averfens, ohne Avelchen sie für die Un tersuchung Averthlos sind. Es kommt n u n
öfters v o r, dass meh rere ungünstige P ilz jah re au f einander folgen, u n d dass in
den jeweiligen Zeiten der EntAvicklung der Eormen k ein Material zu gewinnen
i s t , Avelches man brau ch en kann. Und wie selten gelingt es auch u n te r den
d enkba r günstigsten Verhältnissen, in e i n e r Ciüturreihe , mag sie noch so b re it
u n d ausgiebig ange legt sein, die Un tersuchung einer einzelnen F'orm zum völligen
Abschluss zu bringen. Der Rege l nach e rre ich t man mit der ersten Untersuchung
n u r so v ie l, dass man n u n Aveiss, Avie es Aveiterhin kommen muss. Im 1/aufe
der U n tersuchung selbst keimen ja erst ande re und neue F rag ep u n k tc a u f . an
welche man vorher gar n ic h t dachte u n d n ich t denken konnte. Neue Resultate
bei der einen E'orm zeigen erst die Lück en in den Beobachtungen der ändern
E'ormen, u n d wenn man am En d e zu sein g la u b t, muss man AA’ieder von vorn
beginnen. Inzwischen ist aber das frische IMatcrial ausgegangen, es ist unmöglich
neues zu gewinnen u n d von Neuem aus ihm die Sporen re in zu erhalten, A'on
Avelchen man auszugehen h a t; man muss ein ganzes J a h r Avaiden bis neues kommt,
oft melircre J a h r e , Avenii die betreffenden E'ormen ausbleiben. Die iiiigemcin
schnelle Vergänglichkeit des IMatcrials an sich, welches meistens n u r in k u rz
v orübergehenden Elntwicklungsstadicn für das xAuffangen resp. Gewinnen reinen
Siiorcimiaterials A-erAVcndbar, mith in ü b e rh au p t b rau ch b a r is t, giebt schon den
ganzen A rb e iten in der ersten E in leitu n g einen fast ängstlichen Gharakte r. Es
ist n ic h t ü b ertrieb en , wenn ich aussage, dass man sich erst an die E'igcnart der
U ntersuchungen gewöhnen, u u d durch vergebliche und n u r halb gelungene V er-
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