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aus Laibach erhalten. Die sitzenden F r u c l i t k ö r p e r sind h ie r n ic h t g la tt wie
b ei der vorigen Form, sondern runzlig gefaltet Avie in Fig. 20, Avenigstens tritt
dies an etAvas ä lteren Bildungen stets ein. Die F a rb e ist schmutzig g rau -b ra u n ,
anfangs heller, später dunkler. Die gallertige Beschafi'enheit ist stets ausgep
räg t, die Gallerte aher Aveich, n ich t so zäh Avie b ei der letzten Form. Die
B a s id i e n und Sporen sind gleich denen der Tr. globulus (Fig. 21 u. 22). D ie B a s i d
i e n s p o r e n keimen in AVa sser Avie b ei der Tr. frondosa. Es sprossen die Conidien
direct aus bis zur Erschöpfung der Sporen, Avelche dann en tle e rt von den abgefallenen
C o n id i e n umgeben sind (Fig. 22), deren ungleiche Grösse sich so erk
lä rt, dass die ersteren etAvas anscliAvellen u n d AA'ieder aussprossen. In N ä h r lö
s u n g e n g eh t die Sprossung der Conidien aus den Sporen unendlich fort
(Fig. 23). Die ersten Sprosse sind immer grösser u n d dicker als die späteren,
sie fallen aber ab Avie diese und gehen dann zu den k le in en normalen Conidien
üb er. In den ersten Culturen aus den Sporen sind hie rn ach die Hefen etwas
ungle ich in der Eo rm ; in den folgenden Averden sie gleichmässig u n d b eha lten
dann diese Form bis ins Unendliche bei. Die Conidien schAvellen immer auf
die doppelte Grösse an, ehe sie austreiben zu n eu e n , immer Avicder anschAvel-
lenden u n d AA’ied er aussprossenden Conidien. Man k an n in starken Nährlösungen
b ei völliger R u h e der Culturen le ich t grössere S p r o s s v e r b ä n d e herstelien,
Avelche ab e r b e i der geringsten Ersch ü tte ru n g zerfallen (Fig. 24). In monatelang
fortgesetzten Reihencultiu-en konnte n i c h t e in e e in z ig e E a d e n k e im u n g
e rre ich t Averden, die Conidien gingen u n te r allen Umständen ganz Avie b ei Tr.
genistae in den erschöpften Nährlösungen in der Länge der Zeit unter. Dabei
zeigten sich wieder in den einzelnen Cu ltu ren dieselben Erscheinungen, dass die
Hefensprosse mit der Erschöpfung der Nährlösung ungescliAvollen blieben in der
normalen Eorm der Conidien, dass mith in die Culturen im erschöpften Zustande
aus Sprossen von ungle icher Grösse, also von geschAvollenen und ungeschAVollenen
Conidien gemischt Avaren, Avährend sie in voller Sprossung die grösste Gleich-
mässigkeit in der Grösse zeigten, also eine Hefe von ganz bestimmtem Gepräge
darstellten. Entsp re ch en d dem Ch arakter des Pilzes, seine Conidien in unendlich
er Sprossung zu v e rm eh ren , tra t au ch b ei vereinzelten Eadenkeimungen
der Basidiensporen in AVasser b ei Zusatz von Nährlösungen die sofortige Conidiensprossung
an den En d en oder an beliebigen Stellen ein.
T r e m e l l a v i r e s c e n s (nov. sp.), frü h e r Nacmetelia A’irescens Schm, ist
k lriiie r, mein- niederg ed rü ck t als die vorige Form und sclimutzig griinlicli gefiiriit
in den au f Erlenliolz niclit seltenen E r u c l i t k ö r p e r i i , die ausserordciitlicli kleine
Ealten besitzen und ein fast warzenartiges Ansehen h ab e n , wie Eig u r 25 zeigt.
Die Gallerte ist weicli uud n ic h t sein- reichlicli; man k an n kleine Tlicile zerdrücken
u n d dann die viertlieiligcn B a s id i e n leiclit erkennen, welclie die für Tremella
charakteristischen ruiidlichen Sporen an den langen oben angescliwollenen und
dann zur feinen Syiitze aiisgczogeilen Sterigmen trag en (Eig. 20';. D ie B a s i d i e n s
p o r e n keimen in M’asser u n d iu Nälirlösiingen gleich der friilieren Form, mit
der Bildung k le in e r C o n i d i e n , welche ansoliivellend in Nälirlosuiigen n eue Conidien
durcli directe Sprossung erzeugen (Fig. 27';. Die Colonien von Coiiidieii in
liofenartigeii 'Fe rhänden (Fig. 28) sind k aum von den frü h eren zn nntersclieiden.
Die Conidien sprossen direct aus den Basidiensporcn, anfangs in etwas stärk e r aii-
geschwolleneii Gliedern, die ab e r lange n ic h t so aiiffallcnd gross sind wie b ei Tr.
encephala. Dabei sprossen die Conidien in Nälirlösungen an allen Stellen roicli-
lich aus den Sporen au s, die sicli b ei T r. enc ephala n u r au einer oder zwei
Stellen zeigten ;Fig. 27). Die Monate lang in coiitinnirliclier Sprossung fortcr-
zogeiien Conidien gingen iiiciiials zu Fadeiiaussprossiiiigcii über. —
T r e m e l l a a l a b a s t r i n a (nov. sp.) mag eine Form heissen, welche sicli in
grossen, weissen, faltoiilosen, s tark gelatinösen F r u c l i t k ö r p c r i i aiii Kicfernliolz
fand, ivie F ig u r 29 sie darstellt. Die iiiehrfacli angetroffenen, meist einzeln auftre
ten d en u n d ansteigenden F ru clitk ö rp er sind durch ilire Grösse, den Mangel au
Fa lten u n d durcli das alabasterähiiliche Aussehen von den le tz ten Fo rmen aiisge-
zeiclinet. In den B a s id i e n (Fig. 3(1), den Sporen und der Keimung mit ru n d lich
en Conidien (Fig. 31), die sich direct in liefoiiartiger Sprossung rmcndlich ver-
nieliren, olme jemals zu F äd en auszutreihen, sind sie diesen gloioh. Die l i g u r 31
zeigt die Sporenkeimung in Nälirlösung, Fig. 32 die Conidien in dire cter Sprossung
als Hefenvcrbändo losesten Zusammciiliaiigcs u n d die F ig u r 33 eine Sporen-
kcimiing mit Secundärsporen. —
AValirschcinlicli h a t die G attung Tremella iiocli weitere A rte n , die icli
iiiclit in frischem Zustande aiiffindcii und untersuelieii konnte. So dü rften die
Tremella fimhriata Fers., die ich tro ck en in schönen Exciiiplarcii sah, wolil liier-
h e r goliOrcii u n d walirsclieinlich aucli eine weisse Form, die der TremeUa viscosa
(Berkl.) eiitspracli, deren Sporen ah e r niclit keimen wollten. Uebrigens muss liier
allein die Cultur der Sporen u n d die EiitwickcUmgsgcschichtc entscheiden.
B ro foUl, Botan. UntcvsuclHiiigpn. Vit. 1<