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und dazu dienen, den morphologisclien M'e rth der Basidie (und in Verbindung
h ie rmit auch den des Ascus) n ah e r zu bestimmen. N u r die Erk lä ru n g des Namens
»Heterobasidion« mag hier noch angedeutet sein. Dieser ist nämlich gewählt nach
der Basidien-ähnlichen Ausbildung der Conidienträger, durch deren Besitz die
neue G attung vorzugsweise u n te r den Formen des alten Genus Polyporus charakte
risirt ist. Die Zahl der Sterigmen g eh t abe r selbst u n te r die Vierzahl zurück.
In F ig u r 20, i—7 sind Seitenvcrzweigungen mit 2 u n d 3 Sterigmen au f dem
Köpfchen wiedergegeben und mehrere Fä lle g ez eich n e t, wo der ganze Träger
n u r aus einem einzigen, etwas langen Sterigma b e s te h t, welches oben die
Conidie trägt.
Die Ausbildung der Conidien au f den Conidienträgern ist namentlich auch
mit der speciellen Fragestellung enger verfolgt worden, ob aus dem Conidienträg
er mit der Anlage je d e r Conidie au f dem Sterigma ein Zellkern in diese
aus dem Träg er Übertritt. Das Object schien, da keine geförbtc Membranen
die Ansicht hinde rn, für Beobachtungen nach dieser R ich tu n g besonders günstig
zu sein. Die Untersuchungen fü h rten ab e r zu keinem sicheren Resultate. Die
Ze llkerne sind h ie r von solcher K le in h e it, dass dieserhalh die Beobachtungen
k ein en festen Boden h ab e n ; man k an n eben nich t beweisen, ob die fraglichen
Bildungen Zellkerne sind. Zu r Zeit d e r Anlage der Sporen au f dem Köpfchen
sind die Träg er dich t mit In h a lt gefü llt und die K e rn e in dem dichten In h a lte
n ic h t genau zu sehen. Beim U eb e rtritt des In h altes in die Sterigmen sieht man
regelmässig ein Körnchen ü b e rtre te n , welches vie lle icht ein Zellke rn ist. N u r
einem sehr k le in en Kern e k önnen die äusserst fein zugespitzten Sterigmen überh
au p t den Durch g an g gestatten. Es mag dahingestellt sein, ob h ie r der K e rn
gesehen ist; jedenfalls sind charakteristische Formgestaltungen, die au f Theilungs-
zustände schliessen lassen, trotz Anwendung aller möglichen F ix ir- u n d Tinctions-
mittel n ich t sicher gesehen worden. — Nach der vollendeten Ausbildung der
Conidien au f dem Träg er ist der In h a lt im Träg er meist erschöpft, er erscheint
zwar n ich t ganz entleert, aber verwelkt u n d collabirt. D i e M e m b r a n e n d e r
T r ä g e r l a s s e n n u n e in e s e h r s c h w a c h g e l b l i c h e F a r b e e r k e n n e n ,
w e l c h e a u c h d ie S p o r e n a u f d e n K ö p f c h e n b e s i t z e n , w e l c h e a b e r
a n d e r e i n z e l n e n C o n id i e n s p o r e n i c h t s i c h t b a r is t.
D i e G e s t a l t d e r C o n i d i e n i s t t r o t z a l l e r G r ö s s c n s c h w a n -
k u n g e n im m e r d i e k u r z - e i f ö rm i g e m i t e i n e m k l e i n e n S ] ) i t z c h e n
11 a c h 1111 te il, lii ih re r Durchscliiiittsgrü.ssc .sind sie den Basidiensporcn sü völlig
g le ich , dass man beide Sporenformen ilirer Gestalt und ihrem Ansehen nach
n ic lit unte rscheiden kann. Wä liren d aher die Basidiensporcn in der Grösse
ebenso bestimmt sind wie die Basidien, welche sie tragen, in ih re r hormgcstaltung,
sind dagegen die Conidien verände rlich in der Grösse, ganz so wie die Conidienträger,
au f welchen sie en tsteh en ; dies ist dor einzige Untersohied zwisehcn beiden.
D i e K e im u n g d e r C o n i d i e n s p o r e n e r f o l g t i n N ä h r l ö s u n g e n
gleich nach ih re r Bildung. Die Conidien scliwellen an u n d tre ib en einen Kcimschlauch,
der sich wohl etwas frülier verzweigt (Fig. 28, 1—;i), wie der Keimling
aus den Basidiensporen, sonst aber in nichts von diesem abwoicht. Die im
ersten A u streiben etwas dickeren Kcimscliläuche aus dicken Sporen nehmen
bald die normale Fadendicke an u n d wachsen dann zu denselben verzweigten
Mycelien aus, wie sie schon b ei den Auskeimungen der Basidiensporcn hc-
schriebcn sind. Auch h ie r tre ten nach 8 Tagen die dickeren Fäd en au f, die
überall fusioiiircn, darau f tre iben die nocli dickeren Ausläufer aus, und an diesen
werden wieder die wunderscliönon Conidienträger an g e leg t, welche b a ld die
ganze Cultur bedecken, u n d welclie weiterhin b ei erneutem Zusatze an Nälirlösung
in immer grösserer Uep p ig k e it gedeihen, wie es eine in F ig u r 22 von Dr. Istmnß'g
abgozeichneto Cultur erk en n en lässt. E in irgend unterschiedliches V e rh a lten in
der Sp o ren k eimu n g , der Mycelbildung u n d der Anlage der Conidienträger ist
zwischen d en ganz gleich g estalteten Conidien- u n d Basidiensporen mith in nich t
aufzufinden.
A u ch in den E o i h e n g e i i c r a t i o i i e n , a u s d e n j e w e i l s n e u g e b i l d e t e n
C o n i d i e n länger wie ein ganzes J a lir u n te rh a lte n , war, soweit Ohjeotträgcr-
c u ltu ren die En twick lu n g ermöglichen, eine A'ei'scliiedenlieit in dem weiteren
Verlaufe niclit zu erkennen. Dio Cu ltu ren schlossen immer mit dichten Lagern
von Conidienträgern a h , wie in F ig u r 22, ohne dass auch n u r die Andeutung
zur Anlage der Basidienfrucht zu sehen war. Es lag n ah e , an zu n ehmen , dass
die immerliin b esch rän k te E rn ä h ru n g der Culturen au f den Objectträgern n ich t
ausreichend sei, die Entwicklung des Pilzes ü b e r die Conidienträger hinaus zur
Ausbildung der grossen Hymenien-tragenden Basidienfrüchte fortzuführen.
Diesem Mangel ein er imzureiclienden E rn ä liru n g suchte ich n u n durch
M a s s e n c u l t u r e n a u f s t e r i l i s i r t e m , m i t N ä h r lö s u n g g e d ü n g t e m B r o d e
ahzuhclfen. Die Cu ltu ren wurden iu Krystallisirschalen angesetzt, in welclien