früheren F ällen erfolgen'). Die nach träg lich en Mycelien mit den Conidienköpfchen
waren wieder so völlig den übrig en Formen gleich, dass ich n u r einige ju n g e
Stadien in F ig u r 21, 6—8 gezeichnet habe. — W e d e r an den Standorten noch
auch in den lange fo rtge führteu Culturen waren Gemmenfrüchte zu finden,
welche also nach dem Gesammtergebnisse der Culturen von den 7 A rten von
Dacryomyces n u r der einen Art, dem D. deliquescens, eigenthümlich sein dürften.
— Ich bezweifie übrigens nicht, dass noch viele Formen der G a ttu n g Dacryomyces
cx istiren , die n ich t gefunden s in d ; von den seither in den Pilzbü
ch e rn ange führten Formen sind h ie r n u r 3 u n d zwar D. deliquescens, stillatus
u n d chrysocomus u n te rsu c h t, die än d e rn , die b eschrieben sind, habe ich nach
den Beschreibungen n ich t finden können.
Die Oattimg Ouepiiiia.
Die von Fries'^) aufgestellte G attung Guepinia ist nach den z w e i s
p a l t i g e n B a s id i e n unzweifelhaft ein Glied der Familie der Dacryomyceten.
Ih re grosse Verschiedenheit von d e r G attu n g Gyroeephalus (p. 130 u. 131 dieses
Buches), welche frü h e r u n d namentlich von Tulasne^) in die G attu n g Guepinia
als Guepinia helvelloides einbegriffen wurde, h ab e ich bereits frü h e r dargethan.
Gyroeephalus h a t run d lich e, transversal getheilte vierzellige Basidien, gehört h ie rnach
also d e r Familie der Tremellineen an. Tulasne's Beobachtungen b ei diesem
Pilze, nach welchen seine Basidien zweifelhaft sein sollen, sind unrich tig u n d
ebenso u n rich tig ist die hie rn ach getroffene Stellung des Pilzes als A rt der G attu
n g Guepinia. —
D ie F r u c h t k ö r p e r der G attun g Gu ep in ia sind b e c h e r f ö rm i g und
kurz gestielt, sie h ab en das Ansehen einer Peziza u n d trag en das H y m e n i u m
n u r a u f d e r O b e r s e i t e . Die grossen Sporen th e ilen sich bei d e r Keimung
wie die von Dacryomyces, n n d tre ib en dann dieselben Conidienköpfchen wie
9 Bei dieser Form von Dacryomyces wie auch bei allen übrigen findet man au f dem
Hymenium abgefallene und schon getheilte Sporen häufig vor. Dort, wo die Conidienköpfchen
schnell gebildet werden, findet man auch die Conidien an den Sporen, aber meist n u r in der E in zahl,
nicht in Köpfchen. Sporen mit solchen einzelnen Conidien sind von Tulasne in seinen Bildern
von D. deliquescens gezeichnet worden, sie stellen die Bildung der Conidien nur unvollständig und
rudimentär dar.
2) Fries, Elenchus II, p. 30.
Tulasne, Ann. sc. nat. 5. Série, Tome XV, p . 218— 220.
diese es tlnui. — Es sind bis je tz t 2 Arten gefunden, die eine von Tulmne mit
Sporen, welche sich b ei der Keimung vic rtheilen, die zweite von 0 . Olsen mit
vieltliciligen Sporen. Die Guepinia Peziza Tul. ist b ei uns n ich t angetroffen worden
u n d also n ich t u n te rsu c h t, Tulasne'] b ü d e t das Hymenium der scliönen
B ech erfru ch t ab, die Conidien an den Sporen h a t er n ic lit gesehen, es k an n aber
wolil n ich t zweifelhaft sein, dass sie bestellen.
G u e p i n i a ETmsjoniana (Olsen) nov. sp. ist Taf. X I in l'ig . 3, l u. 2 von
Dr. Istvdnffg gezeichnet. Die Becher des n u r einmal an f Eichenholz gefundenen
Pilzes h a tten noch n ic h t die volle Grösse, zeigten abe r die hymeniale Oberseite
deutlich u n d schon fru c h tb a r, die Unterseite etwas b eh a a rt u n d nach u n te n in
den k u rzen Stiel übergehend, die Farbe schmutzig weiss-gelb. D ie C h a r a k t
e r e d e r F 'r u c h t k ö r p e r stimmen so vollkommen m it der Femsjonia inteo-
alba von Fries") ü berein, dass Dr. Oken, der den Pilz u n te rsu ch t h a t, keinen
Zweifel hegt, dass beide Pilze identisch sind. Da das Material zum Vergleiche
fehlte, so ist der Pilz Gu ep in ia Femsjoniana b en an n t worden. — D ie B a s id i e n
u n d d ie S p o r e n sind verhältnissmässig gross u n d lang (Taf. X I , l i g . 5, 3),
zwischen den beiden grossen Sterigmen beffndet sich häufig der frü h ere erloschene
A'egetationspuukt der Basidie. Die Sporen sind noch län g er und
grösser wie die von Dacryomyces longisporus ( = 0 ,0 4— 0,045 mm Länge und
0,015 mm Breite). Sie erfahren mit der Keimung reich e The ilungen in meh r als
20 Zellen (Fig. 5, l u. 2), es tre ten abe r niemals Längstheilungen ein, die hei D.
longisporus regelmässig Vorkommen. In AVasser und in X'ährlösnngen werden dann
die gleichen C o n i d i e n k ö p f c h e n reich lich gebildet, wie b ei den F o rmen von
Dacryomyces, an ch mit d e r kle inen V ariatio n , dass die Conidien, welche in
Nährlösungen wachsen, stäbchenförmig lan g werden ( = 0,01 mm Länge und
0.003 — 0,005 mm Breite) wie in Fig. 5, 3. Die späteren grösseren Mycelien mit
re ich en Conidienköpfchen sind n ic h t zu unte rscheiden von den gleichen fructi-
ficirenden Bildungen b ei Dacryomyces.
Die (fattuiig Dacryomitra
findet sich h ei Tulasne in seiner letzten Arbeit u n te r den Tremellineen n eu aufg
e fü h rt“). Nacli seiner Beschreibung u n d Abh iid u u g s teh t sie der iiächstfol-
I, Tulmte, 1. 0. der .Vnii. se. net. Tat. I-T, Fig. 1— 4.
2] Fries, Hymenomyoetes europaei, p. 695.
'Tulasne, 1. c. der Ann. sc. nat. p. 217 und 2 lS , Taf. IX, big. 5 7.
B r o f o lil, Botan. UiitevsiiolHingen. VII.