ha tte das Fleisch die gewöhnliclie ro th e F a rb e ; an den anderen Stellen war es
h ingegen d u n k le r u n d grau-weiss marmorirt, es fühlte sich liier wie die Substanz
einer Leb er an u n d h a tte n ich t das normale filzig-faserige Gefüge. Die mikroskopische
U n tersuchung k lä rte diese Abweichung in der F arb e u n d in dem
Gefüge dahin au f, dass eben diese P a rtien a u s s c h l i e s s l i c h a u s e i n e r u n g
e h e u r e n M a s s e v o n C h l a m y d o s p o r e n t r ä g e r n zusammengesetzt waren,
in welcher die Anlage des Hutes der Fistulina einseitig wie in F ig u r 34 sich
ausgebreitet u u d h ie r die Chlamydosporenträger bereits au f die b ek an n te Schicht
u n te r der H n th a n t znrückgedrängt batte. Es fehlte au ch n ich t an kleineren
B ild u n g en , in welchen die Hn tan lag e au f Längsschnitten n ic h t zu sehen war,
die dann ausschliesslich aus der Masse der Chlamydosporenträger gebildet wurden,
und die an allen Stellen das gleiche marmorirte Ansehen h atten.
In diesen Befunden an ju n g en n n d älteren E ru c h tk ö rp e rn der Fistulina
wiederholen sich bezüglich des Vorkommens der Chlamydosporcn so ziemlich
alle Einzelheiten, welche schon b ei den Eormen von Oligoporus b eo b a ch tet und
frü h e r beschrieben wurden. M it d e r e r s t e n A n l a g e d e r F r u c h t k ö r p e r
s i n d d ie C h l a m y d o s p o r e n d i e b e v o r z u g t e F r u c h t f o r m , d i e s e b e s
t e h e n im W e s e n t l i c h e n n u r a u s d e r d i c h t e n M a s s e d e r C h l a m y d o s
p o r e n t r ä g e r . Es ist n ich t ausgeschlossen, dass manche dieser Fru ch tan lag en
ü b e rh au p t n ic h t ü b e r die Chlamydosporenbildung hinauskommen, abe r leider
unmöglich, dies festzustellen, da die zerschnittenen F ru ch tk ö rp e r sich nich t
weiter entwickeln u n d ohne Zerschneiden eine Einsicht ü b e r die Bescliaffenlieit
des In n e rn n ich t zu gewinnen ist. Neben der massenhaften Erzeugung von
Chlamydosporenträgern in den ersten Anlagen tre ten n un, wie in F ig u r 34, die
Basidienfrüchte in Hu tfo rm auf. Sie werden soweit im In n e rn d e r ersten Anlage
differenzirt, dass die ausserhalb oder vielmehr oberhalb gelegenen Chlamydosporenträger
mit der Ausbildung des H u tes emporgehoben u n d mit seiner Verb
reiteru n g zn einer oberflächlichen Schicht anscinandergezogen werden müssen.
H ie rd u rch wird die Anwesenheit der T räg e r in der Oberfläche des H u te s, und
n u r hie r, einfach n n d natürlich aufgeklärt, u n d cs b ed a rf kaum einer Andeutung,
um zu v e rsteh en , w a r u m i n d em q u a n t i t a t i v e n B e f u n d e d e r T r ä g e r
a n d e r H n t o b e r f l ä c h e e in e so g r o s s e V e r s c h i e d e n h e i t h e r r s c h e n
k a n n . J e reich er nämlich die Ausbildung der Chlamydosporenträger in der
ersten F ru ch tan lag c war, um so mclir Chlamydosporen werden durch den nachträgUcli
in dieser Anlage diffcreiirirteii H u t mit omporgclioben, und je geringer
die Grössenentfaltnng des H u tes sicli nacliträglicli gestaltet, um so weniger wird
die Clilamydosporcnscliiclit durcli V erb reiteru n g des Hutes verdünnt. In Fällen
dieser A rt finden sich also grössere Mengen von Chlamydosporenträgern, sogar
eine förmliclie Scliiclit von solclien in den oberen P a rtien des Hutes vor. lin d
nmgekelirt, je meh r sclion in der ersten Fruolitanlago die Clilamydosporenträgor
m rü c k trc te n zu Gunsten einer niäclitigeren Plu ten tfa ltim g , um so vereinzelter
worden sioli im Finte die Träger m it Chlamydo-sporen finden, sie werden sogar
do rt zu einer Seltcnlieit w erd en , wo die starke V erb re ite ru n g des Hutes dio
sclion vereinzelten T räg e r weit auseinander g etrieb en liat. .Ob n u n ab e r im
Beginn des Herbstes m it dem Anfänge der Entwicklnngsperiode d e r Fistulina die
Cliiamydosporen in den ersten F ru clitan lag en überwiegen u n d diese sp äte rh in zu
Gunsten der Basidioiifrüchtc meh r ziirücktreteii, darü b er lässt sich ein sicheres
U rth e il schwor g ewin n en , da dio Fm c litan lag e m it re ich ste r Chlamydosporen-
b ilduiig lange fortbcstehen u n d eine genaue Verfolgung der zeitlichen Entwicklu
n g der einzelnen F ru c h tk ö rp e r n ahe zu unmöglich ist.
D i e C h l a m y d o s p o r e n t r ä g e r i n d e n j u n g e n F r u c l i t a n l a g e n ,
w e l c h e n u r a l l o i n n o c h a u s d i e s e r F r u c h t f o rm b e s t e h e n , g e b e n e in
n n v e r h ä l t n i s s m ä s s i g k l a r e r e s B i l d v o n d e r M o r p h o l o g i e d i e s e r B i l d
u n g e n , a ls d ie v e r e i n z e l t g e f i i n d e n e n T r ä g e r a n s d e r O b e r s e i t e d e s
F lu t e s . Zunä chst mag angedeutet sein, dass h ie r ü b e ra ll der direkte Ursprung
der Träg er von den gowölinlicheii Schnalleii-fülircnden Fäd en der Fistulina u n zweifelhaft
sicher nachgewiesen werden k ann. Dio Träg er selbst verzweigen sich
nach oben d u rch ku rze Astbildung aufs reichste, sie nehmen ein dichtes, traulien-
förmiges Anselien an, sobald an je d e r Spitze eine Chlamydospore gebildet wird.
Die üppigsten Bilder k o n n ten n ic h t gezeichnet werden, weil sie einem förinliclien
K n äu e l vou Chlamydosporcn gliclien. N u r eine ß e ilie k le in e r Bilder zeigen in
den F ig u ren 37 n. 38 die fast plötzliche Zuiialime der Verzweignngeii an den
S p itz e if der T räg e r u n d die Umbildung der obersten En d en dieser kurzen, dich t
gedrängten Aeste in Chlamydosporen. Die Sporen waren h ie r niclit immer einzeln
gcstelit, solidem mehrfacli in llc ilien über einander an einem Aste gebildet, wenn
oben ein solcher Ast eine grössere Länge erre ich t h a tte , wie in den F ig u ren 39 u. 40.
Es k o n n ten in dieser A rt bis 6 Chlamydosporcn Iiintor einander an einem Ast-
ciido getrofien werden. Sic folgten einander n u iiiitte lb a r ohne BegrenzniigszeUon