der Gattung’ Polyporus von Trametes beru h en , was aber sehr schwer oder gar
nich t zu sehen ist.
\ 0 11 d e n e i n f a c h g e b a u t e n F o rm e n m i t k r u s t e n f ö rm i g e n
r e s u p i i i a t e i i F r u c h t k ö r p e r n s in d e i n e b e t r ä c h t l i c l i e A n z a h l c u l t i v
i r t worden, zunächst
P o l y p o r u s v a p o r a r i u s [Pers.) D i e w e i s s e n , häufig von flockigem
Aiycel umgehenen F r u c h t k ö r p e r s in d k r u s t e n f ö rm i g a u s g e b r e i t e t , dem
Substrate an allen Stellen fest angeschlossen. Die P o ren des Hymeniums erscheinen
bei ziemlicher Grosse u u d eckiger Form anfangs Aveiss, sp äte rh in strohg
e lb ; sie bilden eine zusammenhängende derbe Schiebt. Der Pilz ist seh r häufig,
besonders an moderndem Kiefernholz.
Die n ich t grossen, länglichen, etAvas gekrümmten Sporen Avachsen in N äh rlösungen
schnell zu feinfädigen Aveissen A l y c e l i e n aus, die mehrere AA'oclien
steril ble iben u n d sieb zu einem förmlichen Filze verflechten, dessen H y p h en
erst n ach träg lich Schnallen zeigen. A u f d i e s e m A l y c e l f i l z e t r e t e n d a n n
n a c h e i n i g e r Z e i t d ie B a s i d i e n d i r e c t a u f . Alan s ieh t nnscliAver, Avie
sie einzeln von den Fäd en des Alyceliums gebildet werden, die in die L u ft wachsen
und zu Basidien anschAvelien. AYeiterhin Averden die le tzten k u rzen Auszweigungen
der dich t vei-flochtenen Alycelfäden, die in die L u ft hineinragen,
allgemein zu Basidien, u n d es entsteht ein förmliches L a g e r v o n B a s i d i e n
a u f d em F i l z e d e s A l y c e l i u m s , Avelches zunächst noch k ein erlei Unebenh
e iten erk en n en lässt. Die in Basidien fructificirenden Fäd en wachsen dann in
Aveiteren VerzAveigungen über die jü n g st angelegten Basidien h inaus u n d erst
h ie rb e i zeigt sich eine Ungleichheit. Es sind einzelne Stellen bevorzugt in der
weiteren EntAvicklung, ändere dagegen n ich t. Diese bilden Vertiefungen, Avelche
i’ingAvallartig von den aufwachsenden Stellen umschlossen und meh r u n d mehr
versenkt Averden. Sobald n u n ein geAvisser P u n k t in diesem Gange der ungleichen
EntAvicklung e rre ich t ist, t r e t e n d i e A’ e r t i e f u n g e n a ls P o r e n d e u t l i c h
h e r v o r u n d d a s G a n z e n im m t d i e F o rm g e s t a l t u n g d e s H y m e n i u m s von
P. v a p o r a r i u s an (Taf. X I , Eig. 23 des vorigen Heftes). Dies geschieht an
den ä lte ren , mittleren Th e ilen zuerst, die dann von allen Uebergangsstadien in
der Anlage des Hymeniums umgeben s in d , Avie in Fig . 2 3 , nach dem llan d e
ab e r in das noch freie Basidienlager ü b e rg eh en , dessen äusserster Umfang von
dem d ich ten , AA’eissen, noch fortAvachsenden u n d sterilen Alycelfilze umgeben
ist. Alit der Anlage der Poren, die von vornlierein eine b eträch tlich e ScliAvan-
k ung in der Grösse zeigen, ist ih re ganze Innenfläche mit Basidien dich t überzogen.
Die Basidien gehen ziemlich hoch zu dem fortAvachsenden Ran d e der
P oren h in a u f; dieser selbst b le ib t aber frei von Basidien, solange er im AVaclisen
begriffen ist, erst Avenn dies naeblässt, sieht man auch h ie r die Basidien in dichtem
Gedränge.
Von den Cu ltu ren mit F ru ch tk ö rp e rn des P. vaporarius, die im Laufe
von 5 Alonaten zu Grösscnverhältnissen heranAvuchsen, Avie sie n u r in der Natur
an Nadelhölzern gefunden werden, ist in Fig. 22 ein kleines Ex emp la r in n a tü rlicher
Grösse dargestellt. Die mittleren, älteren Tlieüe, ganz mit P o ren bedeckt,
h ab en eine strohgelbe F a rb e angenommen u n d h eb en sich gegen den schneeweissen
Umfang des noch sterilen Alycels k en n tlich ab, an dessen inn e ren 'J’heilen
die weitere Anlage der P o ren erfolgt. Die F ru ch tk ö rp e r erreich ten weiterhin
etwa die doppelte Grösse der Fig. 22 u n d eine Dicke von meh r als einem h a lb
en Centimeter, ohne aber Aveitere bemerkensAverthe Einzelheiten zu zeigen. Die
Sporen von diesen C u ltu ren keimten ganz so, wie die ersten Sporen von den
F ru ch tk ö rp e rn , Avelche an K ie fe rn Avachsen. —
P o l y p o r u s f e r r u g i n o s u s [Schrad.^ le b t an alten Baumstämmen in r o s t b
r a u n e n K r u s t e n , die b e trä ch tlich e Dicke eiTeicheii k önnen u n d einen sterilen
R an d h ab en , äh n lich Avie die F ru ch tk ö rp e r von P. vaporarius. Die zimmtbraunen
P o ren sind ru n d lich u n d n ach der Dicke der F ru ch tk ö rp e r entspre chend lang.
Die aus den Sporen gezogenen A l y c e l i e n erreichen mit ih ren dünnen,
reich verzweigten F äd en , die nach k u rz e r Zeit Schnallen bekommen, bedeutende
Dimensionen. A l i t d e r D i c h t i g k e i t d e r V e r z w e i g u n g e n h e b t sich die
ro stb rau n e F a rb e der Alycelien, die sich au ch der Nährlösung mitthe ilt, schärfer
ab, u n d schon n ach einigen AA'ochen w e r d e n B a s i d i e n l a g e r u n d d a n n e in
n o rm a l e s H y m e n i u m in P o r e n a n s g c b i l d e t . Abgesehen von der grossen
A'erschiedcnhcit in der F arb e, v erläuft die weitere Fo rtb ild u n g der F ru ch tk ö rp e r
ganz so, Avic es oben für P. vaporarius b eschrieben ist. Die Culturen Avurden
au ch h ie r monatelang u n te rh a lte n , bis dicke, b ra u n e , etwas glänzende Kru sten
ansgebildet w aren , deren R an d so lange von fortwachsendem Afycel umgeben
blieb, als die C u ltu ren dnrcli Zusatz von n eu e r Nährlösung u n te rh a lten wurden.
Die von den Culturen aufgefaiigenen Sporen k eimten sogleich Avieder zu neuen,
in Basidien fructificirenden Alycelien aus. —