nicht, wie Tulasne beoba chtet h at, als seitliche Ausstülpungen bilden, dass sie
viclraehr »durch Zerfall der spiralig gekrümmten Hyplienzweige in eine Reihe
von Sporen« en tsteh en , dass mit den Sporen die H y p h en gelatinös Averden uud
sich au f lösen u n d die gebildeten Sporen in Haufen verkleben. Cornu vergleicht
den Pilz auch mit Pilacre u n d kommt zu dem Schlüsse, dass Aveder Pilacre noch
Ptyehogaster selbständige Pilze seien, sondern n u r EntAA’icklungsglieder von and
eren , der Ptychoga stcr möglicher We ise eine Fruclitform von Polyporus destructor.
— L u dw ig ) fand dann endlich das Hymenium in Lö ch ern an dem
Ptyehoga ster, Avelclies er einer neuen Eorm von Polyporus zu sch reib t, die er
Polyporus Ptyehogaster n an n te , um h ie rd u rch anzuzeigen, dass sie den Ptycho-
g aster als Eruchtform einschliesst. —
Trotz des eifrigsten Suchens k o n n ten die P ty ch o g a stei-K u g eln in der Umg
ebung von IMünster n ich t anfgefunden Averden. Die U n tersuchungen sind daher
an einem Materiale au sg efü h rt, Avelches uns H c i t Hennings (vom botanischen
Museum zu Berlin) u n d H e rr Ob erleh re r Prof. Dr. Ludwig zu übersenden die
Güte hatten. Das Mate rial von H e rrn Hennings, Avelches ans dem GrnneAvalde
b ei Berlin stammt, zeigte an mehreren E ru ch tk ö rp e rn die Anlagen des Hymeniums,
freilich n ich t so Aveit ausgebildet, als in der Eig n r 3 3 , Avelche nach einem
Spiritu sp räp arate von Hennings gezeichnet ist.
D ie j ü n g s t e n Z u s t ä n d e von dem P tyehoga ster, Avelche Avir erhielten,
h a tten ein Aveisses A n seh en ; aussen Avaren die H y p h en bündehveise v e rk leb t zn
dicken Zo tten , Avie in F ig u r 3 2 , im In n e rn Avar das Gefüge der H y p h en ein
dichtes, die F arb e ebenfalls AveissUch. In diesen wallnussgrossen F ru ch tk ö rp e rn
fanden sich aUe EntAvicklungsstadien vor von der- ersten Anlage der Sporenerzengenden
Seitentriebe bis zu r Sporenbildung in diesen, Avie sie in den
Fig u ren 23— 27 zur Darstellung g eb rach t sind. EtAvas ä l t e r e F r u c h t k ö r p e r
h a tten eine d u n k le re F ä rb u n g angenommen, sie liessen m itu n te r, abe r nich t
immer, schwach ausgeprägte concentrische Zonen erkennen, welche d u rch einen
zoneuAveisen W e ch se l von helleren und gefärbten P a rtien b edingt Avurden. Durch
die Zunahme einer radialen S treifu n g , Avelche in den F ig u ren 3 1 , i u . 2 schon
deutlich u n te rsch eid b ar Avird, u n d in F ig u r 30, i u . 2 in den fortge schrittenen
Stadien dargestellt is t, Avurden diese Zonen m eh r u n d meh r verAvischt. Die
') Liuhcig, Zeitschrift für geg. Naturw. 1 8 8 0 , Band 5 3 , p. 4 3 0 ,
Streifung war von einer Fä rb u n g ins Bräunliche begleitet. Sie zeigte den Beginn
der Sporenreifung n n d der Sporenansammlung in radialen Streifen an. ln
diesen Stadien verloren erst die F ru ch tk ö rp e r ih re Festigkeit, die mit dem Austre
ib en der sporenerzeugenden Fäd en eher noch zugenommen h a tte , sie Avurden
Aveicher u n d dunkler. Allmählich verscliAvanden die helleren Partien
ZAvischen den dunklen Streifen, die sich verbreiteten, bis sie sich fast b erü h rten
u n d zu förmlichen Sporenkammern Avurden. Dann tro ck n eten die F ru ch tk ö rp e r
ein, die zwischen den Kammern noch gebliebenen Hyphenreste, Avelche die abwelkenden
F ruch tk ö rp e r noch lose zusammenhielten, v ergingen, u n d die b rau n
u n d brüchig gewordene Masse zerfiel bei der geringsten B erührung gleich einer
Brandblase in eine b rau n verstäubende Sporenmasse mit u n k en n tlich en Hy p h cn -
resten. — D er ganze V e rlau f der Entwicklung in grossen E ru ch tk ö rp ern liess
eine anfangs kaum u n te rsch eid b are , späte rhin ab e r cen trip etal fortschreitende
R ich tu n g e rk en n en ; die peripherischen Hy p h en p artien blieben von der Sporen-
bild n n g ausgeschlossen, n ach innen ging diese fast bis zur Basis fort.
D i e m i k r o s k o p i s c h e U n t e r s u c h u n g ergab für die jü n g sten Bildungsstadien
k e in Avesentlich anderes Bild, Avie es schon für die Chlamydosporen-Erüchte
von Oligoporus farinosus b eschrieben ist, n u r Avaren h ie r bei den Sporenfrüchten
des Oligoporus ustilaginoides, ih re r b edeutenderen Grösse en tsp re ch en d , alle
Einzelheiten viel k la re r u n d übersiclitlicher zu sehen und zu verfolgen. — D i e
Z u s t ä n d e v o r d e r S p o r e n h i l d u n g zeigen ein Gefüge aus einheitlichen, ziemlich
gleich dicken H y p h en e lem en ten , Avelche von der Ansatzstelle der Eru ch tanlage
am Substrate in deutlich radialer Rich tu n g ausstrahlen. Sie sind ziemlich
d ich t v erbunden, h ie n n d da sogar strangAveise vereint, bis zum Umfange, avo
die F äd en au fh ö ren in die Länge zu Avachsen und als ein loser Filz enden. Da
die sämmtlichen Hyphenmassen des F ru ch tk ö rp e rs ein gleichmässig dichtes Gefüge
h ab e n , aber nach der Basis au f eine eng umgrenzte Ansatzstelle znrück-
gehen, so folgt mit NotliAvendigkeit, dass die ersten Fäd en der Frn ch tan lag e auch
mit zunehmender Länge eine gleichmässig fortschreitende VerzAveigung erfahren
müssen und dass diese VerzAvcignngen, Avelche den Avachsenden Raumumfang
decken, der radialen R ich tu n g der primären Fäd en folgen. Erst an den Stellen,
Avo diese VerzAveigung nachlässt, h ö rt auch das dichtere Gefüge au f, u n d die
F äd en g ehen in die losere Bekleidung des Umfanges resp. der Oberfläche des
F ru ch tk ö rp e rs über. J e nach den L u ftin te rstitien zAvischcn den H y p h en er-
B r e feU l , Botan, Untersuchungen. VIII. 17