sein. \'o ii diesen einfachen Formen n ach den höchsten (ilicd e rn h in würde
sich dann die Formenreilie der >Schleinipilze als eine e%eiiartig'o im (Gange der
morpliolügischcn Differcn/irung ergeben und in diesem Sinne systematisch be-
u rth e ilt werden m ü s s en ' .
F ü r unsere Kenntnisse von der S ex u alitä t b ei den l ’han/.en le istet die
Febensgeschichte der Dictyosteliaceen n u r einen nega tiven, aber immerhin niclit
wcrthloscn Beitrag. Die A'crbindung der Amochen zum A u fb au der F ru ch tk ö rp e r
ohne den A ct der Verschmelzung k an n offenbar als ein Sexualact n ic lit angesehen
werden. — Ab er auch die wirkliche Verschmelzung der Amoeben zum
Plasmodium bei den ech ten Schleimpilzen is t als ein Scxualact n ic h t zu deuten.
Ich h abe sie bei m eh reren Formen beoba chtet und eine Verschmelzung der Zellk
ern e n ic h t sehen können. Die E rscheinung en tsp rich t eh e r den allverbrciteteii
Fadenfusionen bei den verschiedenen Pilzen. — (Gilt die V erschmelzung der Amoeben
zum Plasmodium n u n n ic h t meh r als Scxualact, so komm t in dem Lebensgange
der Schlcimpüze die Bildung von Geschlechtszellen u n d ein Zeugungsact, soweit
unsere Ken n tn isse zur Ze it reichen, n ich t vor. Die Schlcimpilzc gehören h ie rnach
m it den F stila g in e c n ^ , fü r welche ich die von de B a r ^ b egründete sogenannte
('o p u latio n der Sporidien als Geschlcchtsact widerlegt h a b e , u n d m it den
Basidiomyceten^, bei welchen ich von geschlechtlicher Fortpflanzung nichts auf-
iinden k onnte , u n d mit der jMehrzahl der Ascomyceten ' ■ (wenn n ic h t m it allen
Formen dieser (la s s e zu den Pilz formen, welche sich in dem zur Ze it aufgeschlossenen
Entwicklungsgänge ’; n u r ungeschlechtlich fortpflanzen.
' Man vergleiche die Bemerkungen in dem IV. H e fte meiner Bchimmclpilze. letiste Ab handlung.
zur vergleichenden Morphologie des Pilze s.
2) B re fe ld, H e fen p ilz e , V. H e ft der S ch im m e lp ilz e , Untersuchungen über die Brandpilze
Ab h . 1 ^ 2 3 .
3 B re fe ld , Basidiomyceten I, Schimmelpilze III. H e ft.
•*) Bre feld, Schimmelpilze, H e ft IV, Bemerkungen zur vergleichenden Morphologie der
Ascomyceten.
3 E s dürfte zutreffend se in , bei ferneren Unte r suchungen der S chleimpilze au f die Bildung
der Cysten besonders zu achten. E s ist möglich, dass sie gerade den geschlechtlich erzeugten Dauersporen
b e i den Phycomyoeten entsprechen un d dass in ih n en nicht b lo ss der Scblilascl für die Sexu
alität der Myxomyceten, sondern auch für ihre natürliche Verwandtschaft zu den übrigen Pilzen
verborgen Hegt. Ich weise nochmals au f meine in der Anmerkung 1 dieser S e ite citirtcn früheren
Bemerkungen über die Schleimpilze hin.
Conidiobolus utriculosus und minor.
B e i mehieu vor melir als zwei Ja liren begonnenen Untcrfincbmigen der
TTcmclliiicn, ü b e r welche ich eine ku rze vorläufige M itth eilu n g der letzten Abhandlung
des N’. llc fte .s ’' angefügt h ab e , stiess ich ganz zufällig au f eine
bcmcrkcnswcrthe u n d , wie ich g lauben möchte, bis dahin u n b ek an n te Form
von Pilzen. Ich h a tte frisch herb eig ch o lte F ru ch tk ö rp e r von H irn eo la- u n d Exidia-
Formen u n te r eine (Glocke g e leg t, um von ih n en reines Sporcnma tcria l für
Ohjce tträge rcnlturen aufzufangen. Die Objec tträgc r waren so g leich , als sic u n te r
die F ru ch tk ö rp e r gelegt w u rd en , zu einem The ile m it einem Tropfen NVasser,
zn einem ande ren Th e ile m it gee ignete r Nährlösung b esch ick t, damit die von
den (Gallcrtpilzcn abgeworfenen Sporen nnverzüglich die Ilü lfsm itte l zum Auskeimen
linden möcliten. Tn den Cu ltu ren mit Nährlösungen zeigte sich nun
mit ziemlicher Regclmässigkeit am 2. Tage die höchst aufhllligc Vegetation
miseres Pilzes. Zwischen den feinen Kcimfödcn, welche die Exidiasporen aus-
getrieben h a tte n , wucherte m it siegender Uep p ig k e it ein riesenhaftes My-
cclinm, welches in ein e r Nacht oder längstens in einem T'agc den ganzen
('u ltu rtro p fen eingenommen, sogar schon an manchen Stellen, die dann in h a ltsle
er erscheinen, dicke F ru ch tträg e r in die Luft g etrieb en h a tte , welche, stark
dem Lichte zuneigciid, e i n e grosso Spore an ihrem Ende trugen. Kaum war
der nächste Tag v e rgangen, so war das jMycclium wie verschwunden: n u r mit
starken \'orgrös.serimgeii gelang es die liöchst zarten Conturcii der la d e n auf-
Brefeld. Hofonpilzo, der movi>liologiscbe W er th der Hefen p. 19S— '201,