den bena chbarten Fäd en e i n e s Myceliums ebensoschnell an D eu tlich k eit nnd
Ucbcrsichtlichkcit, u n d es genügt schon die geringste E rsch ü tte ru n g der Cultur,
die Mycelien von den Oidien zu befreien u n d die Chlamydosiioren in den Fäden,
wie in Fig. 12 u. 13, allein b estehen zu lassen.
Diese ersten Beobachtungen geben ü b e r das frühe Anftreten der Chlamydosporen
an den Mycelfäden sicheren Aufschluss. Sie zeigen, dass sie nach den
Oidien angelegt werden n n d in schnell vorübergehenden Stadien mit diesen an
demselben Mycelium sich vorfinden. Es würde ab e r unwissenschaftlich sein, in
diesen Beobachtungen schon d i e e n d g ü l t i g e n Be w e is e dafür zu sehen, dass
d i e C h l a m y d o s p o r e n in W i r k l i c h k e i t d i e B i l d u n g e n a n d e n M y c e l i e n
d e r N y c t a l i s s in d . Diese Beweise sind erst dann e rb ra c h t, wenn b e i d e
B i l d u n g e n a u f d i e K e im s p o r e n v o n N y c t a l i s mit unzweifelhafter Sicherh
eit z u r ü c k g e f ü h r t s in d . Bei der grossen W ich tig k e it des Objectes, welches
ü b e r die Existenz der Chlamydosporen bei den Basidiomyceten den endgültigen
Aufschluss geben soll, erschien es mir unerlässlich, die Versuche weiter
zu treiben.
In den bisherigen Fällen, die n ich t gezeichnet sind, waren die Mycelien
zu gross, um noch die Keimsporen als Ausgangspunkte fü r die Oidien- und Clila-
mydosporen-bildenden Fäden sicher unterscheiden zu lassen. Es kam also darauf
an, Z w e r g m y c e l i e n zu zieh en , w e l c h e b e i d e F r u c h t f o rm e n t r a g e n . Ich
erreichte dies durch etwas concentrirtere Nährlösungen ohne zu viel Mühe. Die
Mycelien bildeten h ie r sclion in den ersten Verzweigungen Oidien u n d — dich t
n eben diesen die Chlamydosporen. Aus den h e n lic h e n Culturen sind in den
Fig. 7— 9 die einfachsten Objecte ausgewählt. In Fig. 7 iin d et sich in sp. die
aufgeschwollene Basidienspore, nach u n ten g eh t direct aus der Keimspore ein
k u rz e r Seitenast, welcher an der Spitze in clsp. die wohlausgebildete Chlamydo-
spore träg t, nach oben in dem Bilde g eh t ein Fad en aus der Spore hervor,
welcher oben an zwei kurzen Seitenästen Oidien bildet, während seine Spitze
sich zu einer Chlamydospore umgewandelt hat. In Fig. 8 gehen nach u n ten
von der Keimspore zwei Seitenäste aus, von welchen der eine in Oidien zerfallen
ist, der andere eine ungewöhnlich grosse Chlamydospore ausgebildet h at;
n ach oben g ehen aus derselben Keimspore wieder zwei Fäd en hervor, von welch
en der u n te re noch zwei Oidien im Zusammenhänge zeigt, der obere längere
bereits in zwei k ürzeren secundären Verzweigungen je eine schöne Chlamydo-
Spore gebildet h at. Der interessanteste F a ll ist aber in der F ig u r 9 dargestellt.
H ie r ist der Keimling sehr klein, die im Bilde nach u nten verlaufenden Fäden
sind in den verschiedenen Stadien des Zerfalles in K e tten begriffen, n u r die
Keimspore u n d ein kurzes Fadenende sind hiervon ausgeschlossen geblieben,
u n d d i e K e in i s p o r e s e l b s t h a t s i c h in e i n e C h l a m y d o s p o r e u m g
c b i l d e t .
H i e rm i t i s t d e r e n d g ü l t i g e B ew e i s u n w i d e r l e g l i c h e r b r a c h t ,
d a s s d ie C h l a m y d o s p o r e n , e i n s c h l i e s s l i c h d e r O id i e n , d e r N y c t a l i s
a n g e h ö r e n , s i e s in d d i r e c t a u s i h r e n B p o r e n e r z e u g t w o r d e n . Es
mag n u r noch angedeutet sein, dass es n ich t le ich t is t, u n d viele Culturen erfordert,
die geeigneten Objecte zn bekommen und zu zeichnen. Bald sind die
Oidion schon zerfallen, wenn die Chlamydosporen deutlich ivcrden, bald sind diese
noch n ic h t gebildet, wenn dio Oidien noch im Zusammenhänge bestellen, und
in den meisten F ällen endlich ze rfä llt einem das Bild u n te r den Augen, ehe
man es zeichnen kann. Dadurch sind anch in den gezeichneten Bildern die
Oidienketten meist n u r k u rz ausgefallen, sie tren n ten sich während der Zeichn
u n g a h ; wohingegen die Mycelien mit Chlamydosporen a lle in , direct au f dio
Koimsporen v erfolgbar, wie in Fig. 12 u. 13, in schönen Bildern dauernd er-
h a lten blieben.
Erst mit der Anlage der Chlamydosporen tre ten in d e n M y c e l i e n d e r
N y c t a l i s d ie S o h n a l l e i i auf, die nic lit zu sehen sind, so lange sie die Oidien
allein hervorbringen. Die SchnaBen bilden sich dann an allen Scheidewänden
aus bis zu den fortwachsenden Spitzen der Mycelfäden. Dieselben Sclinallen-
b ildiingcn waren auch schon an den Eäden der E ru c h tk ö rp e r, namentlich an
denen ausnahmslos zu finden, welche au f dem H u t die mächtigen Lag er von
Chlamydosporen ausbildeten.
D i e A n l a g e d e r C h l a m y d o s p o r e n h a t z u d e n S c h n a l l e n an d e n
S c h e i d e w ä n d e n d e r F ä d e n k e i n e B e z i e h u n g . Dies lässt sich dadurch
nacliwciscn, dass die Chlamydosporcn in manchen Fällen, namentlicli bei ihrem
ersten A u ftreten an den Mycelien, sclion angelegt sind, wenn die Sobnallen-
fnsioncn sicli erst b ild en , u n d weiter dadurch, dass die Schnallen ü b e ra ll dort
auftreten, wo k e in e Chlamydosporen gebildet iverden. Ausserdem wissen wir,
dass die Schnallen den meisten Mycelien der h ö h e ren Pilze eigenthümlich sind,
iiaiiieiitlicli auch solchen, die gar k e in e Chlamydosporen besitzen.