Ze llkernes tiabe ich bei der K le in h e it des Objects n ic h t direct sehen können,
sie g eh t Avahrscheinlich Avährcnd der Ahrundimg der Ainoebe vor sich. Im i so
deutlicher Averden ab e r die Pseudopodien an den beiden H älften Avicder sichtbar,
AVcnn die Einselmüruiig in der Afitto cin g ctretcn ist. Sie beschleunigen die
Theilung: in dem Alaasso, als das Protopla sm a der Th e ilh ä lften n ach den Pseudo-
podion, also nach entgegengesetzten Rich tu n g en , sich h in z ieh t, Avird die E h i-
schnürung zwischen ih n en en g e r u n d enger, bis eine vollständige T ren n u n g erfolgt
ist Eig. (),3—5\
WieAvohl cs sich n u n n ic h t sicher verfolgen lässt, dass die eben hcob-
achteteii und g eth eilten Amoeben Aveiter Avachsen und sich dann abermals the i-
le n , da sie ob ih re r BcAvegungon k aum fixirhar u n d also in der Alengc der
Amoeben n u r fü r ku rze Zeit u n te rsch eid b ar sind, so lässt sich doch d ie f o r t g
e s e t z te Z A v e ith c ilu n g mit völliger Sich e rh eit schliessen einmal aus der schnell
zunehmenden Zahl der Amoeben, dann aus d e r F o rtd au e r der T'heilung derselben
in den n ächsten 3 Tagen. Die T h e ilu n g ist dann eine allgemeine, u n d grosse
Amoeben Fig. 7 , die vor der T'heilung steh en , hcAvegen sich zAvischcn den
ande ren in den verschiedensten Grössen, je nachdem diese eben aus einer Ih e i-
lung heiworgcgangen oder AA'ieder Aveiter ausgcAvachsen sind. N atü rlich kann
auch die Frage n ic h t d u rch directc B eoba chtung hcantAvortet Avcrdcn, Avic oft
eine Amoebe sich th c ilen k an n , Avie A'iel Amoeben also aus d e r Zweithcilimg
ein er einzigen sich bilden k ö n n en ; die BeAvegung h in d e rt ja eine sichere Beobachtu
n g dieser Art. Es is t möglich, dass die T'heilung b ei ausgiebiger Ern äh ru n g
län g er fo rtd au e rt als sonst; es ist abe r zugleich n ic h t unAvahrschcinlich, dass eine
unbegi-enzte E rn ä h ru n g den bestimmenden Einfluss fü r die Folge der Theilungen
n ic h t allein ausübt. Hiergegen sp rich t d e r Umstand, dass m it dem (k Tage oder
längstens mit dem 7. die Bildung der F ru ch tk ö rp e r erfolgt u n d dass diese reg elmässig
e in tritt, mag man Avcnige oder viele .Sporen ausgesäet haben.
H e r Bildung der F ru ch tk ö rp e r g eh t das Zusammentreteii d e r Amoeben
A'oraus zu einem G ebilde, Avelches ic h frü h e r ohne AAmitcres im Ein k län g e mit
den b ek an n ten Tha tsachen b ei den übrig en Schleimpilzen, als Plasmodium bezeichnet
habe','. Bis zu diesem P u n k te ble iben die Amoeben frei und indiA'i-
3 p. 5 der Abhandlung über D ictyoste lium mueoroides.
ilmüisii-t, sic verseilmclzeii nie mit einander, mögen sic auch bei zufälliger Begegnung
einmal dich t zusammen oder sogar ülior einander himvogkriechen.
In der / e i t , wo d e r A c t d e s Z u s am m e n f l ic s s e n s d e r A m o c h e n be-
vorstcht, in der Regel mit dem ß. 'l'agc, gcwalirt man zuerst in dem Cultur-
tvopfon Stellen , an welchen die Amoeben in auffallender A rt zahlreicher sich
vorfinden, als an anderen. Die h ie r angcsammolton Amoehcn haben nahezu alle
dieselbe Grösse u n d zeigen, wie es wenigstens scheint, n ic h t mehr das lebhafte
Spiel austrc ihender und wieder einziehender l ’seudopodien, wie frü h e r zur Zeit der
Zweitheilniig. Auel» die Vacuolen werden in den meisten von ih n en undeutlich,
der In h a lt dichter niict damit etwas liellcr u n d mehr liclithrochend Fig. S .
Mustert man den ( 'u ltu rtro p fen eines Oljjectträgers ganz d u rch , so findet man
der Kegel n ach 1(1— 15 solcher Ansammlimgspnnkte von Amoeben. in einzelnen
von ihnen, die am weitesten vorgeschritten sind, lässt die hfasse der Amoc-
hcii in der Form der fortsch reiten d en Ansammlung eine dontlieh coiicentrischc
llich tu n g erkennen. Allmählich kommen sie in der M itte dichter zusammen,
sie b erü h ren sicli u n d vereinigen sich zu einem Haufen. Is t dies geschehen, so
wird die centrale P a rtie u n v e rk en n b a r zum allgemeinen A ttra c tio n sp u n k t, nach
welchem die weit nmh e rlieg en d en Amoeben in der Gesammthoit ih re Bewegungen
richten. .Sie fiiessen n ach dem tlen trum meh r u n d meh r z.usammen und häufen
sich h ie r bald zu einem dichten Klump en an, in welchem die einzelnen Amoeben
so wenig m eh r unte rsch eid b ar sind, als ob sie m it einander versclimolzon wären.
Indem die Amoeben ans weiter ih n g e lnmg die Hichtung n ach gemeinsamem
(.'entrinn einschlagen, k an n es natürlie li n ich t feh len , dass sie h ei massenhafter
Anhäufung schon unterwegs zu stromartigon Massen zusammentreten, welche der
Mitte zufiiessen und dann von ih re r blasse aufgenommen werden.
D ie Z a h l d e r A m o c h e n , w e lc h e z u s am m e n f li e s s e n , i s t e in e g a n z
en o rm e . In wie weiter F n tfe rm m g die attractive M irk u n g der centralen b la s sen
au f die umliegenden Amoeben zur G eltu n g k omm t, dürfte die l i g u r 111,
eins der schönsten Bilder, welelie ieh in ein er Anzahl von Culturen angetroffen
habe, wohl am besten veranschaulichen. In den p e rip h erisch en 'I h e ilen der
Abbildung is t selbst an den noch einzelnen Amoeben die concentrische Richtung
zu e rk en n en , sic vcrcmigen sich weiter nach in n en zu d ü n n en A rm en , welche
mit der b’crcngcruiig des Raumes mehr und meh r zu stromartigen Massen zu-
samnienffiossen, die ih r Bett langsam v erbreiternd in die cen trale blasse ein-
B r o f e ia , UoUn. Uutorsueliungcn. VI. 2