Membranvorsprung erk en n en Fig. 15— 2 0 ', der um so d eu tlich er erscheint, weil
u n te r ihm in der Spitze d e r Conidie die Membran sichtbar d ü n n er is t, als an
den übrigen Stellen. Dieser A'orsprung, der ru n d um die ('o n id ie g re ift, bezeichnet
die frü h ere Verbindungsstelle d e r Conidie mit dem 'Träger, von welchem
sie abgcschleudert w ird ''.
D ie ( 'o n i d i c n s in d z n s o f o r t i g e r K e im u n g b e s t im m t , u n d wenn
die äusseren Bedingungen eine Auskeimung mal n ic h t g esta tten , wie z. B. am
Boden eines AVassertropfens, so tre ten gleich die Anzeichen einer Entmischung
des In h a lte s ein. Dieser wird h e lle r, die Körn clien sammeln sieh zu einem
grossen 'Tropfen und schon in wenigen 'Tagen is t die Conidie abgestorben
Fig. I 5 c \ D i e K e im u n g erfolgt ab e r ansserordcntlicli le ich t u n d unmitte lbar,
nachdem die Conidie vom 'Träger abgeworfen ist. In sehr d ü n n e r AA’asscrschicht
oder an der Oberfläche oder dem Rande eines AA’asscrtropfens -wird, genau so
wie bei den Chnidien von Emiiusa Miiscac, an einem k u rzen Fortsatze eine
S e c u n d ä r c o n i d i e gebildet^'. AVie lan g d e r Keimfortsatz wird, bis seine Sjntze
zur Secundärconidie an schwü lt, h än g t n u r von der Höhe d e r AA'’asserschicht
a b , welche e r, nm die L u ft zu e rre ich en , durch-wachsen muss. D er Kcini-
schlaiich ist am kürzesten, wenn die Conidie au f AVasser lieg t (Fig. KT, e r wird
län g er lind dicker, wenn sic m iterg e tau ch t is t u n d wächst h ie r mitu n te r zu einem
lan g en Fad en au s, ehe die Spitze die L u ft eiToicht u n d eine Conidie bildet
Fig. 2ü'. In den Fig. Hl u. 29 sind eine Reihe d e r gewöhnlich vorkommenden
T'älle der Auskeimung u n d Secundärconidienhildung dargcstellt. E in k u rz e r
Ueherhlick dieser Zeichnungen ergiebt sogleich, dass die Stelle d e r Anskeimimg
an den Conidien k ein e bestimmte is t, dass sie an je d e r Stelle erfolgen k an n
irnd n u r selten an der d ü n n en Spitze e in tritt, die n ach ih re r d ü n n en Membran
hierzu vermuthungsweise wohl am ehesten disponirt sein möchte. G elin g t es
einem Keimschlauche nicht, die Taift zu erreichen, so g eh t er u n te r, das P ro to plasma
wan d ert mit seiner A’e rlängernng in die Spitze, während rückwärts eine,
mitu n te r sogar n ach träg lich eine zweite Scheidewand die en tle e rten 'Theile von
dem E n d e 'ah g re n z cn . E rre ich t ab e r die Spitze die liu ft, so schwillt sic unver-
3 E in en ähnlichen Yovsprung in der Membran der (Jonidie habe ich auch vor 12 Jahren
an der Entomophthora radicans gesehen, u nd abgebildet 1. e. der Untersuchungen der Plmpusa
Muscae und lintomophthora radicans Tafel I, Fig. 4 .
3 Man vergleiche F ig . 30 au f Taf. IV der vorhin citirten Abliandlung über l'lrapusa Muscae.
zü'dich zur Secundärconidie an. D e r körnige In h a lt tritt bis au f geringe Reste in
diese über u n d eine anfangs convexe, späte r concav n ach u nten verschobene Vlem-
b ran tren n t sic vom 'Träger a h ', drig. 2 0 a u. b . Du rch diese Verschiebung der die
Conidie abgrcnzcndon Scheidewand aus der anfangs convexen in die concave Lage,
bekommt erst n a c h träg lich die Secundärconidie eine der u rsprünglichen Conidie
älinlichc Si)itzo. Sie vcrgrösscrt sich also n a c h u n te n , u n d mit dieser Ver-
liTüSserung versclnvindet der körnige In h a lt im Schlauche schliesslich vollständig.
Kurz vor der Abschlcudcrimg, die b ei den Secnndärconidien ebenso erfolgt wie
bei den p rim ären au f den Eru ch tträg e rn gebildeten, zeigen sich wieder Körnclien
in der jMittc der Conidie, dann erfolgt ein Rtrck und sie wird ahgeworfcn. Die
Spitze des Schlauches b le ib t verschlossen u n d zeigt wieder die Aufwölhimg in
der Form der Scheidewand, wie sie anfangs convex zur Abgrenzung der (b n id ie
angelegt is t Fig. 13).
Die Grösse der Secundärconidie fä llt je n ach der Länge des Keimschlauchcs
verschieden aus. J e län g er dieser wachsen musste um an der Luft die (.'onidie
zu bilden, um so meh r Substanz g eh t fü r die Conidie verloren, die in dem \ er-
hältnisse auch k le in e r wird Fig. KT. Die Secundärconidie k a n n eine T e r t i ä r -
c o n i d i e b ild en , wenn sie ahgcworfen ist; dies geschieht mitu n te r auch dann,
wenn die Secundärconidie d u rch einen Zufall im Abschlcudern gestört ist und
mit dem Kcimschlaiicho verbmidün b le ib t .^Fig. 18— 21). Die Tertiärconidicii
sind wieder seh r viel k le in e r wie die Secn n d ä rco n id ien ; ob sic noch einmal denselben
Proccss ein er diroctcn (.'onidienbildung wicderiiolen k ö n n en , weiss ich
nicht sicher. Ich h ab e n u r ein ]iaar Alal ein Bild wie in Fig. 2 I n, c u. e gesehen, wo
die Conidie einer k le in en inuthmasslichen Secundärconidie gestört war und wieder
eine winzig k le in e Conidie aus sich getrieben h atte. In Nährlösungen liaben
aucli die k le in sten (.'onidicn nachträglich dieselbe K e im k ra ft wie die ersten
grossen.
D ie u n m i t t e l b a r e R c c a p i t u l a t i o n d e r C o n id i c n f r u c t i f i c a t i o n i s t
d e r s te t s s ic h w i e d e r h o l e n d e K e im u iig s v o r g a n g d e r C o n id i e n a u f o d e r in
AVasser. AVc itaus a n d e r s g e s t a l t e t s ic h a b e r d ie S a c h e , w e n n d ie C-oni-
d ie n in g e e ig n e t e n N ä h r lö s u n g e n a u s k c i in c n . E rst h ie r wird der normale
'' In der Figur 20 a is t die anfangs convexe AVand in der Lithographie nicht deutlich g e worden.
D ie F ig . S u. 9 auf Tafel III ze igen dieselbe W and deutlicher als F ig . 2 0 .