beseitigt worden, als bis im Ijaufc von vielen Wo ch en keine anderen Veränderungen
meh r nuftratcn, AA’ie die Vermeh ru n g u n d Aushreitung derselben Mycelmassen.
Hydneen.
Bei der Familie der Hydneen zeigt das Hymenium der F ru ch tk ö rp e r eine
von den cha rakteristischen Formen fortge schrittener Differenzirung, Avodurch die
liöhercn Hymenomyceten von den einfacheren Typen der Basidiomyceten ausgezeichnet
sind. In den Formen der Hyd n een tritt diese höhere Differenzirung des
Hvmeninms noch in etAvas scliAvankcnder u n d Avcniger bestimmter Gestaltung auf,
wie sie b ei den nächsten und h ö h e ren Familien der Agaricinen und Polyporeen
ausgehildet ist. D a s H y m e n i u m ü b e r z i e h t d i e U n t e r s e i t e d e r F r u c h t k
ö r p e r in V o r s p r ü n g e n , A v elch e d ie F o rm v o n Z ä h n e n , H ö c k e r n .
W a r z e n , H ip p e n o d e r S t a c h e ln h a h c n .
I n d e r G e s t a l t d e r F r n c h t k ö r p e r z e i g t s i c h e in e e b e n s o g r o s s o
V e r s c h i e d e n h e i t b e i d e n H y d n e e n , Avie in d e r A u s b i l d u n g d e s H y m
e n iu m s . D i e e i n f a c h s t e n F o rm e n d e r F a m i l i e f a n g e n m i t r e s u p i -
n a t e n k r n s t e n f ö rm i g e n B i l d u n g e n a n , d i e h ö h e r e n s t e i g e n h i n a u f z u r
G e s t a l t d e r e n tA v ic k e lte n H u t p i l z e d e r A g a r i c i n e n u n d P o l y p o r e e n .
Die G attungen Odontia und Grandinia erinnern äusserlieh an manche Formen
von Corticien, von Avelchen sie abe r le ich t durcli die h ö h ere Ausbildung des
Hymeniums zu u nte rscheiden sind. Die A rten der G attu n g P h leb ia n äh e rn sich
in etAva dem Mcrulius in ih re r F ormcnansbildung an. Die G attung Irp ex zeigt
unv erk en n b a re Anklänge an Daedalea u n d Lenzites, und noch grösser sind die
A n n äh eru n g en in der äusseren Form der F ru ch tk ö rp e r zwischen den höchsten
huttörmigcn H y d n een und den gleichgestaltcten Polyporeen. GleichAvohl bilden
die Hyd n een eine n atü rlich e Familie und ih re Formen sind in fast allen Fällen
an der charakteristischen Ausbildung des Hymeniums le ich t zu unterscheiden.
Von den drei G attu n g en mit den höchst differenzirten F ru ch tk ö rp c rn ,
Sistotrema, Hcricium und Hydnum, AVurden n u r die Formen der le tzten cultivirt,
ab e r — vorläufig erfolglos, Aveil die Sporen {von mehr als 12 Formen) nich t
keimen Avoilten. Ebenso verhielten sich au ch die Sporen von Tremellodon gc-
la tin o sum'), einer ausgeprägten Hydnce, Avclche allen Koimungshülfsmitteln
') Wie 1 IVomellodon seiner gallovlig erscheinenden Fruchlkürpor wegen nnter die T r e -
Aviderstandcn. vSchliesscii Avir diese Fo rmen als Alaterial für eine sp äte re U n te rsuchung
aus, so ble iben von den einfacheren Formen die G attu n g en Alucronella,
Kneiffia, Odontia, Grandinia, Phlebia, llad u lum u n d Irp c x übrig. U n t e r d i e s e n
s i n d K n e i f f i a , G r a n d i n i a , P h l e b i a , l l a d i i i u m u n d I r p e x e r f o l g r e i c h
c u l t i v i r t ; von Mucronella und Odontia AVurdc k e in sporeiireifcs Mate rial gefunden.
Die Galtimg Kiieiilia
in ih re r einzigen h ei uns b ek an n ten Form, der K n e i f f i a s e t i g e r a Tries, h a t r c s u -
p i n a t e , k n o l l e n a r t i g h e r v o r h r e c h e n d c F r u c h t k ö r p e r v o n f l e i s c h i g e r
B e s c h a f f e n h e i t , Avelchc in ih re r Ausbreitung dem Substrate eng anliegcn und
eine A v e is s -g e lb e F a r b e zeigen. W e n n man d ie F r u c h t k ö r p e r in ih re r
Ausbreitung vom Substrate ab h eb t, findet man in der Mitte u n te r der höchsten
Wö lb u n g die stielartige Ansatzstelle. Bei gi-össercn F ru ch tk ö rp c rn finden sich
meh rere solcher Ansatzstellcn, so dass h ie r AVohl VerAA’achsnngen aus mehreren
F ru ch tk ö rp c rn eingetreten sein düriten. D i e H y m e n i a l f l ä c h e i s t m i t z i t z e n a
r t i g e n V o r s p r ü n g e n versehen, die man schon mit blossem Auge erkennt,
un d die Avie k le in e Borsten aussehen, Avcnii sie ausgewachsen sind.
Die re ich lich abgeAvorfenen, lang-ovalen Sporen erzeugten grosse M y c e l
i e n m i t v i e l L u f tm y c e l u n d reich lich en Schnallenfusionen an den l'äd en ,
die aber trotz ih re r Ansdehnnng von meh r als 5 Zoll d a u e r n d s t e r i l blieben,
liüider Avurdc an den F ru ch tk ö rp e rn , von Avelchen die Sporen aufgefangen Avareii,
die Untersucliung des Hymeniums um einen Tag versäumt, so dass es n ic h t mehr
gelang, die Basidien, die cinsporig sind, sporentragend zu zeichnen. Dr. Olsen,
de r den Pilz späte r n ic h t Aviedei-finden konnte, h a t aber an den Fru ch tk ö rp c rn
alle Charaktere von Kneiffia setigera beobachten können.
mellineen aufnehmen kann, is t mir unbegreiflich. D ie gaUerügen Fruchtkörper charakterisiren nicht
die T r em e llin e en , sondern die transversal ge theilten Basidien (man vergleiche die Tremellineen im
vorigen H e fte ). Tremellodon h a t die e in z ellig en , ungetheilten Basidien der Autobasidiomyceten, wie
man schon b ei einer Hüchtigen Besichtigung des Hymeniums sieht. Das Hymenium tritt in deutlich
en Stacheln aus der Unterseite der hutförmigen Fruchtkörper hervor, ganz w ie b e i den Formen
der Gattung H ydnum. — Aus der ganz nnd gar unmöglichen Stellung von Tremellodon b ei den
Tremellineen geht besonders deutlich hervor, w ie nothwendig e s Avar, die f r ü h e r e Familie der Treme
lline en, die e igentlich gar keine bestimmten Charaktere hatte, monographisch neu zu bearbeiten. Bei
dem je tz t klar und präcise erkannten wirklichen (Öiarakter der Tremellineen und ihrer systematischen
S te llung als Familie der Protobasidiomyeeten muss das Unnatürliche in der Stellung einer A u to -
basidiomycetcn-Form wie Tremellodon b ei den Tremellineen ohne W eite re s einleuchten.