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   um  so  mein-  e rh a lten   wir  liier  äusserlicli  den  E in d ru ck   cmlieitlicli,  d.  h.  
 zu  einer  blasse  verscliinolzeiier  Amocbcii,  gleich  dem  ria siiiodium  anderer  
 Schleimpilze. 
 D ie   B ew e g u n g e n   d e s   G a n z e n   in   c e n t r a l e r   l l i c h t u n g   s in d   z ie n i-   
 l i c l i   s c h n e l l e ;   es  is t  auch  der  gewandtesten  H an d   iiielit  möglich,  ein  fü r  die  
 gleiche  Zeitfrist  allseitig  getreues  Bild  zu  ze ichnen;  u n te r  dem  Stift  verändern  
 sich  die  Forimimrisso  fo rt  u n d   fort.  I n   der  dichten Masse  lassen  sich  abe r  trotz  
 der  vcrhältnissniassig  schnellen  Bewegung  weder  Strömungen  des  l ’rotoplasmas  
 noch  aiiderweito  Einzelheiten  uiiterscheideii.  N u r  ohcrtläclilicli  siclit  man  oigcii-  
 tlittmlichc  l  nebenhciten,  wie  wenn  die  Umrisse  der  einzelnen Amoeben  sich  nach  
 aussen  abhöben.  Diese  Uneboiilicitcn  ble iben  aucli  sp äte rh in   noch  bestehen,  
 wenn  sich  die Masse  ü b e r  die  NährlBsiing  erhebt.  Es  kommen  abe r  dann  noch,  
 ivolil  infolge  d e r  Verschiebung,  schwacli  ausgeprägte  (Ju crfalten   hin zu ,  die  
 sich  fortdauernd  verändern.  Schon  in   dem  Bilde  der Eig.  I (I  e rk en n t  man  diese  
 Fa lten   in   der  b litte ,  sie  h eb en   sich  mit  fortsch reiten d e r  Aufwölbung  wie  kreisförmige  
 Sch atten   ab. 
 Ic h   h ab e  cs  aus  Ea iimrücksichten  iiiitcrlasscii,  die  llc ih e   der Formgestaltu 
 n g en   d e r  zusammengetretcnen  Amoeben  au f  der  Ta fel  wiedcrzugohen,  welche  
 von  dom  in   Fig.  10  gezeichneten  Objecte  bis  zur  Fig.  II  durchlaufen  wurden.  
 Die Vorstellung  re ich t  aus  sich  d a s   a l lm ä h l i c h e   F iin f lie s s e ii  d e r   iiin g e h c n -   
 d c ii  A n io e b e nm a s s e ii  in   d a s   ( 'e n t r u m   zu  denken,  bis  die  Form  in   Fig.  II  
 erreich t  ist,  was  etwa  n ach  V e rlau f  von  4  Stunden  ehigetroten  war.  D e r  d u n k le 
 re  Sch atten   d eu tet  an ,  dass  die  ganze  b la sse,  indem  sie  sich  ziisainmenzieht,  
 sich  auch  zugleich  n ach   oben  aiifzuwolben  beginnt. 
 In   weiteren  2  Stu n d en   waren  auch  die  le tz ten  Arme  cingczogen  u n d   eine  
 vollständige  A h n in d u n g   eingetreten.  Die  Umrisse  wurden  dann  schmä ler,  der  
 Schatten  des  Ganzen  du n k le r,  Erscheinungen,  die  andenteteii,  dass  n u n   die Masse  
 sich  zu  erheben  und  dabei  in  die  1 iinge  zu  ziehen begann.  Die  Elüssigkeitsschicht  
 des  (.'iiltiirtropfens  wurde  b ald   von  d e r  etwas  schmäleren  S])itze  durchbrochen,  
 welche  meh r  u n d   meh r  über  sie  hinausragte. 
 Bis  zum Abend  um  S  Uhr  gelang  es,  die  fortschreitenden  b 'erän d cn in g cn   
 zu  v erfo lg en ;  dann  fiel  der  ju n g e   F ru ch tk ö rp e r  in   dem Maasse,  als  er  sich  verlängerte, 
   plötzlicli  um.  Ich   zeichnete  schnell  seine  Umrisse,  um  ih n   d a rau f nähe r 
 zAi  untersuchen.  Die  Bcohaclituiig  ergab,  dass  die  Bildung  des  l-'ruclitkörpers  
 licrcits  in  den  wosciitliclicn  b lom entcn  aligcscblossen  war.  Der  Stiel  liattc  schon  
 e i n e   b e träch tlich e  Länge  u n d   war  nacli  u n ten   vollkommen  ausgoliilde t;  das  frü-  
 lierc)')  Sporcnplasma,  mit  der  b 'orlängcrung  des  Stieles  an  diesem  liinaufgo-  
 waudert,  zeigte  ebenfalls  dcutlicli  die  cmzelncn,  den  Sporen  cnts]irccliendeii  l ’ar-  
 ticn ,  die  also  aiicli  schon  angelegt  zu  sein  sd iicn en .  Die  F ig u r  12  zeigt  in  
 einem optischen Längssclmitt  die Einzelheiten,  soweit  icli  sic  unte rscheiden  konnte. 
 b ii t  dein  Bildiiiigsstadiimi,  wie  cs  in  dem  le tz ten   Bilde  crreiclit  ist,  sind  
 n u n   die  zweifelhaften  Stellen  in  dem  Gange  der  En twick lu n g   unseres  Sclileim-  
 pilzes,  au f  die  icli  eiiilciteiid  hingewiesen halie,  bereits  übcrsclirittcii.  D e r  Stiel,  
 dessen  erste  Anlage  in   dem  {vermeintlichen'  ITasmodinm  der  zusammcngetretc-  
 iieii  Amochen  iiiitcrsiicht  werden  sollte,  is t  schon  gebildet  u n d   ebenso  ist  die  
 .bnlage  der  Sp o ren ,  wenigstens  dem  Ansclieinc  nach,  bereits  erfolgt,  die  auch  
 noch  der  A u fk lä ru n g   bed ü rftig   gchliclicn  war.  D ie   A n tw o r t   a u f   d ie   I 'r a g o ii  
 n a c h   d e r   B i l d u n g   d e s   S t i e l e s   u n d   d e r   S p o r e n   a u s   d em   P la sm o d iu m   
 iiiu s s tc   d em n a c h   in   f r ü h e r e n   E n tw i c k l i in g s s t a d i e n   g e s u c h t   w e r d e n ,  a ls   
 s ie   in   u n s e r em   O b j e c t e   d e r   E ig .  12  v o r g e f i in d e n   w u r d e n . 
 Um  von  vorn  h e re in   die  Beohachtiiiigsrcilio  zu  einer  lückenlosen  zu machen, 
   die  mit  Nothwcndigke it  den  crwünscliten  Aiifscliluss  gehen  musste,  be-  
 schloss  ich  sogleich  die  Ihitorsiichung  ab  ovo  zu  beg in n en   u n d   d ie   m ö g l i c h e n   
 B i l d u n g s s t a d i e n   v om   e r s t e n   B e g in n   d e s   Z i i s a in m e n t r e t e n s   d e r   A m o o -   
 h o n   zum   P l a sm o d iu m   b is   z u r   A n l a g e   d e s   S t i e l e s   u n d   d e r   S p o r e n   in   
 c o n s c c u t iv c n   l l c i h c n   zu  p r ü f e n . 
 Nach  me iner  frü h e ren   D eu tu n g ,  die  allgcmchi  als  ric h tig   angenommen  
 wurde  u n d   gewiss  oft  von  ande ren  Beobachtern,  welche  die  i   ntersiicimiig  ülier  
 Dictyostcliiiin  nachgcinaoht  h ab e n ,  g ep rü ft  worden  is t,  erfolgt  m it  dem  Ziisain-  
 nientrcteii  der Amoeben  zu  ein er blasse  eine  wirkliche Vcrsclimelzung  derselben,  
 also  die  Bildung  eines  sogonaiintcii  Plasniodiinns^’,  wie  sic  bei  den  übrig en   bc-  
 kaiiiiton  Schleimpilzon  von  Ci/-iikowd-i/^)  zuerst  beobaclitct  ist.  Es  würde  sicli  
 liier  b ei  Polysphondylium  demnacii  zu  allcniäclist  um  d ie   p r ä l im i n a r e   I r a g e   
 handeln,  oh   u n d   w a n n ,  d.  li.  in   w e lc iie n i  / e i t a h s c h i i i t t e   d e r   G e s t a l tu i i g s - 
 ■)  In  meiner  früheren  Untersnchnng  so  bezeichnet  p.  8. 
 2j  p.  ö  meiner  früheren  Abhandlung. 
 Cicnkownki/,  das  l'lasmodiiim,  .Tahrbüchcr  II.  Bd.  p.  131  —136,