identisch ist mit der Onygena faginca F r. E rst 5 J a h r e “) sp äte r liat er in seiner
letzten A h h an d ln n g ü h e r die Tremellineen die zu dieser Untersuchung gehörigen
Abbildungen nachgetragen. In dor ersten Ab h an d lu n g vom J ah re 1865 ü b e r den
Ftychogastcr albus fü h rt Tulasne aus, dass die A’erwandtschaft des Pila cre mit
dem Ptycliogaster eine so enge sei, dass beide Püze denselben Gattungsnamen
trag en sollten, er sagt p. 293 ivörtlich : «Pour nous, examen attentivement fait
du diampignou, dont il est question — Ptyehoga ster albus — nous ne pouvons
mccommitre sa p aren té avec le P ila c re P e te rsii, p aren té te llement étroite, que
les deux champignons p o rte ra ien t ju stem en t le même nom générique. Nachdem
er dann den P ila c re P ete rsii seihst gefunden und n eu u n te rsu ch t h a t, verstärkt
er p. 294 die Uebereinstimmung beider Pilze nach dem inne ren Bau u n d der
Sporenhildung bis zu dem P u n k te , dass Pila cre »stiellos« als ein Mihiaturbild
von Ptyehoga ster gelten könne : »la stru ctu re essentielle de ce p e tit champignon,
la génération e t la dissémination de ses spores sont absolument celles, que nous
avons observées dans le P ty eh o g a ster, et il ifimite pas seulement celui-ci par-
son organisation intérieure , il en est presque u n e miniature s’il lu i arrive d’être
sessile ou privé du court pédicelle su r lequ el il est géné ra lement porté«. Ueber
die Aehnlichkeit der Ihlze mit den Lycoperdaceen u n te r den Gasteromyeeten
äussert sich Tulasne dahin, dass diese n u r fü r fertige sporenreife Zustände, nicht
ab e r für ju n g e F ru ch tk ö rp e r gelten könne, -n-elche eine von den Gasteromyeeten
weit abweichende S tru c tn r zeigten. Die Fructification b eid er Filze e rin n ert ilin
an die Conidien von Poronia, die so ähnlich seien, dass man beinahe vermnthen
möchte, dass Ptychogastcr n n d Pila cre n u r unvollständige Pilze, also F ruchtformen
von anderen Pilzen seien p. 295). — De Ba rt/') v erschärft dann diese An d eu tung
Tulasne's ü b e r P ila c re , ohne den Pilz gesehen n n d u n te rsu c h t zn haben,
d ah in , dass derselbe den einfachen Bau büschelig verzweigter Conidienträger
habe, etwa der Penicillium-Coremium-Form. M it dieser Ansicht de Bart/’s ü b e r
Pila cre wird zugleich meine») frü h ere Beu rth eilu n g des Pilzes ahgewiesen, die
dahin g e lit, dass Pila cre ein einfach geb au ter Gasteromycet sei, -welcher, den
TremeUinecn gleich, noch g eth eilte Basidien besitze.
I Tulasne. An n . sc. nat. 5 . Séi-ie, Tome X V , p. 2 2 8 , Taf. 12.
') de B a ry . Beiträge zur Morphologie, H e ft IV, p. 134.
») B re fe ld. Schimmelpilze, III. H e ft, p . 194.
Die engere K ritik der total falschen Beurtheilung- des Pilzes durch de
Barg will ich erst folgen lassen, wenn ich in dor naclistehendon Darlegung der
geschlossenen u n d hochinteressanten Entwdcklungsgcschichte des Ihlacre meine
früliere Meinung in allen Einzelheiten als die rich tig e erwiesen habe. Ich muss
ab e r schon an dieser Stelle vorau sb em erk en , dass die an g e fü h rten Ansichten
Tulasne's ü b e r Ptychogastcr u n d Pilacre u n d ü b e r die Uebereinstimmung beider
Pilze im Bau und in der Sporenhildung au f üntc rsuchung-en b e ru h e n , welche
fü r P ila c re , gelinde b eu rth e ilt, als ungenaue gelten müssen, welche aber für
P ty ch o g a stcr geradezu als falsche zu bezeichnen sind. Unsere Untersucliung von
P tycliogaster folgt erst im nächsten Bande, sie erweist, dass dieser Pilz die Chlamydosporen
oder Brandsporenform einer Polyporee ist, äh n lich den Chlamydo-
sporeii von Nyctalis asterophora u n d parasitica. W ie weit der systcmatisdie
Abstand dieses Pilzes von P ila cre ist, mit welchem er nach Tulasne (oh der von
ihm gefundenen Uehereinstimmung(!)) zu e i n e r Gattung(!) vereinigt werden sollte,
e rg ieb t der späte re Vergleich der jeweiligen Entwicklungsgeschichte von Ptycho-
g-aster und Pila cre mit einem Blicke; beide Pilze stehen gleichsam an den en tgegengesetzten
E n d en der grossen formenreichen Classe der Basidiomyceten.
W e n n es n u n dem verstorbenen Tulasne wohl verziehen werden k a n n , dass
er an Untersu ch u n g en scheiterte, die ohne moderne P räparationsmcthoden scliwer
zu machen sind, so k an n es dagegen dem ersten wenn auch n ic lit grössten K ritik
e r an der Botanischen Zeitung- n ich t verziehen werden, wenn er in einem seiner
k ritisch en Gän g e') Ttdasne's Arb eiten ü h e r die T remellin een , zu welchen die
mangelhaften u n d unrichtigen Untci-sucliuugen ü b e r Pilacre nnd Ptychogaster
namentlioh g ehören, als »herühmte« b e z e ich n e t”). —
D er P i l a c r e P e t e r s i i ist ein wenig v e rb reiteter äusserst zierlicher Pilz,
d e r scheu in s e i n e r ä u s s e r e n E r s c h e i n u n g den Ein d ru ck eines kleinen
Gasteromyeeten ma ch t (T a f I, Eig. 1). Ich fand den Pilz im J ah re IS Sl nacli
langjährigem vcrgehliclien Suchen an einer tro ck en en H a in b u c h e , von welclier
der jetzige Oberförster Dr. Kienits u n d der Eorstassessor Dr. Möller, die mich
') de B a r y , Aecidium abietinum, Botanische Z e itung, p. S41.
2) E s mag schon hier bemerkt s e in , dass d iese von de B a r y sobenannten »berühmten«
Untersuchungen über die Tremellineen auch au ändern Ste llen vie le Unrichtigkeiten enthalten, ganz
abgesehen davon, dass sie überhaupt über primitive Beobachtungen n ich t hinausgehen, wie dies die
nachfolgenden eigenen Untersuchungen über die Tremellineen darthun werden.
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