D i e K e im u n g tritt schon in AVasser nach 1 bis 3 Tagen sicher ein, Avenn die
Sporen n u r A’orsiclitig aufgefangen sind. Der feinkörnige In h a lt Avird schaumig und
vacuolenreich, dann th e ilt sich die Spore in d e r Alittc durch eine ScheideAvand.
Aleist b le ib t es bei dieser Theilung-, n u r selten th e ilt sich eine der Theilzcllen
abermals und ausnahmsAveisc mal beide, AA’as ich n u r einzeln gesehen habe. Jede
Theilzelle b ild et dann einen k u rzen Keimfortsatz, der meist nnverzAveigt bleibt
u n d sich an seinem Ende zu einem kleinen Köpfchen mit den kreisförmig eingebogenen,
äusserst kleinen Conidien um b ü d e t (Eig. 4, 3 u. -l). Diese entstehen
an f zarten Sterigmen n eb en e in an d e r, ganz eb en so , Avie ich es b ei Auricularia
besclirieben liabe. Alit ih re r Bildung Avird der In h a lt der Spore erschöpft und
diese als leere Alembranhülle scliAver zu seh en , n ic h t'm in d e r schAver Avie d i e
a b g e f a l l e n e n C o n i d i e n , die b ei n ic h t genügend stark e r Vergrösserung ehe r
einer A'erunreinigung des Culturtropfens ähnlich sehen als Avirklichen Sporen.
Nimmt man hinzu, dass die Sporen n ich t g leichzeitig auskeimen, nnd die ausge-
k ciniten u n te r ih n en gleichsam zur U n k en n th c h k e it verschAvinden, so Avird es
erklärlich. Avarum Tulasne die Keimung der Sporen mit den Conidien n ic h t gesehen
oder ü b ersehen h a t, AvicAvohl sie so le ich t im AVasser e in tritt'). — I n
d ü n n e n N ä h r l ö s u n g e n th e ilen sich die Sporen noch ebenso Avie in AVasser,
sie bilden n u r re ich e r Conidien, die sich in dichten Kö p fch en an h ä u fe n , ohne
dass die Sporen in ihrem In h a lte so schnell Avie in AVasser erschöpft Averden;
auch verzAveigen sich die Keimfaden n nd werden etAvas länger, äh n lich Avie au f
Taf. IV in Eig. 4, 5 u. 11. I n c o n c e n t r i r t e r e n N ä h r l ö s u n g e n u n te rble
iben die Theilungen der Sporen, diese keimen direct bald an den beiden Enden,
bald der Alitte zu, zu etAvas dickeren Keimschläuchen aus (Taf. V, Fig. 4, 2). Die
K eimschläuche verzAveigen sich frü h u n d reich zn einem feinfädigen, schnallenlosen
u n d sep tirten Alycehnm (Eig. 10). An diesem zeigen sich nach höchstens
Stägiger EntAvicklung die etAvas dickeren Conidienträger ganz Avie bei Auricularia
(Taf. IV , Fig. 8). Anfangs einzeln steh en d verzAveigen sie sich bald zu mächtigen
Bündeln, deren le tzte Aeste zu Conidien trag en d en Kö p fch en Avcrden
• Taf. IV. Fig. 6). AA'ährend die Alycelien sich in den mittleren und älteren
Th e ilen in Conidienbildung förmlich erschöi>fen, Avachsen sie am Rande Aveiter
n n d rein vegetativ ohne Aveitere Anlage von Conidienträgern fort, bis in grossen
Tulasne. 1. c. der Ann. sc. nat. P l. 11, F ig . 7.
weissen Lnftmycelmassen die En twick lu n g au f dem Objcc tträge r ih ren E n d p u n k t
erreicht. Dab ei sind G allertbildungen an den Eäden n ich t zu sehen, wohl abe r
reich septirte Strangbildungen, jed o ch ohne alle Schnallen. D ie a b g e f a l l e n e n
C o n id i e n k e im e n in n e u e r N ä l i r l ö s u n g g l e i c h w i e d e r z u F ä d e n a u s ,
entweder an den eingekrümmten En d en oder an f dem R ü ck en (Taf. 4 , Fig. 11).
Die Keimfäden sind genau so fein wie die früheren aus den Sporen und verzweigen
sich gleich diesen zu grossen Mycelien, die wiederum nach 3 Tagen reiclilich
Conidienträger bilden. Dies lässt sich Generationen h in d u rch fortsetzen mit immer
g le ich e r, anfänglich starker, dann meh r u n d meh r zu rü ck treten d er Conidien-
hildung. Zu r Anlage von F rn ch tk ö rp e rn kommt es nicht, auch n ich t au f Massenculturen
von gedüngtem Brod.
E x i d i a p l i c a t a (Klotzsch). Diese iu Eig. 5 dargcstellto Form stimmt g u t
mit der Besclireibung dor frü h eren Au to ren überein, ic h h ab e sie im 44Tnter an
Stämmen von Aliius, die zu Zäunen verwendet waren, in riesigen Massen angetroffen,
von welchen unsere F ig u r n u r ein k le ines Stückchen wiedergiebt. Die
F ru ch tk ö rp e r sind schwarz, u n te n heller, glänzend, wenig durchscheinend, mit
sehr k le inen, überaus zahlreichen F alten verseilen. 44Tini man die F ru ch tk ö rp e r
vom Substrate abhebt, so gehen immer einzelne F a rtien mit etwas strahlig verlaufenden
F a lten au f wurzelartig verschmälerte Ansatzstellen zurück u n d man
überzeugt sich, dass sie aus mehreren einzeln entstehenden Bildungen zusammengeschmolzen
sind. P ap illen sind au der Oberfläche kaum zu finden und
auch die Unterfläche ist fast kahl. Die Sporen dieser Form, die an f den gleichen
Basidien u n d Sterigmen geb ild et werden, sind etwas grösser wie die der ersten
beiden Formen ( = 0,02 mm I.änge u u d 0,005 mm Breite) sonst von gleicher
Gestalt. Sie th e ilen sich m it der Keimung meist in 3 oder 4 Tlieilzellen, elie
sie Keimschläuche m it Conidien bilden (Fig. 9, 1—ö). In der Grösse der Sporen,
n ich t ah e r in der Gestalt der F ru ch tk ö rp e r, stimmt Ex id ia plicata überein mit
der mächtigen
E x i d i a r e p a n d a {Fries), vou welclier in Fig. 6 ein kleines Exemplar ah-
gebildet ist. Sie findet sich an denselben Standorten wie die vorige Form. Ih re
F ru ch tk ö rp e r sind weit grösser u n d massiger n n d h ab en niclit eine schwarze,
soiidcrii eine dunkele, mehr b rau n e F arb e, sie sind an manclieii Stellen h eller
und durclisclieinond. F a lten sind k aum v o rh an d en , n u r ganz imregelmässige
zalilreiclie wulstartige Erliebuiigeii nnd Eiiiseiikuugen zwischen diesen. U n te r