bei der n ächsten Form länglicli stäbchenförmig n n d an Alycelien in enormer
Alasse gebildet. Die F ig u r 19 der n ächsten Form kann auch für D. chrysocomus
gelten. Dass die Conidien. wie in allen früheren F ä lle n . wieder keimen und
wieder Conidien an ih ren Keimfäden u n d Alycelien bilden, mag kurz angedeutet
sein. In langen Culturen tre ten Gemmenfrüchte niemals auf, die sich auch au f
dem Substrate der F ru ch tk ö rp e r n ic h t finden. —
D a c r y o m y c e s l o n g i s p o r u s n o v . sp. Diese neuunterscliiedene Form
k om m t g e s e l l i g v o r i n k l e i n e n F r u c h t k ö r p e r n , die kaum die Grösse
eines kle inen Nadelknopfes erreichen. Ich fand sie unte rmischt mit den F ru c h tk
ö rp c rn der folgenden Form, die ru n d e Sporen h a t wie eine Tremella, u n d tra f
mitu n te r an alten Zäunen förmliche Fleerden dieser kle inen schwach gelben
F ru ch tk ö rp e r an. Sie glichen gelben P ü n k tch en au f dem Holze, h atten eine
gewölbte Form n n d waren ohne alle Falten. Da die Abbildungen dieser einfachen
Gebilde die blosse Beschreibung kaum illustriren k ö n n en , sind sie für
beide Formen’ weggelassen. Bei der Kle in h e it der F ru ch tk ö rp e r ist d ie G rö s s e
d e r S p o r e n und namentlich ih re Länge auffällig. D. l o n g i s p o r u s h a t die
längsten Sporen von allen Dacryomyces-Forraen, die icli gefunden h ab e ( = 0,035
- 0.040 mm Länge nnd 0,015 mm). Anch d ie B a s i d i e n , welche die Sporen
erzeugen, sind von entsprechender Gi-Össe, abe r sonst von b ek an n te r Gestalt.
Die Sporen the ilen sich mit der Keimung durch succedane Zweitheilung in
12 15 Zellen; den Q u erth e ilu n g en , die zuerst an ftre ten , folgen dann in der
mittlern Region der Sporen vereinzelte Längswände nach, wie in Fig. 18, 6u. 7.
Nach beendigter The ilung, die auch h ie r mit einer deutlichen Grössenzunahme
der Sporen verb u n d en is t, b ild en sich eine Unzahl k le in er C o n i d i e n k ö p f c
h e n an ihrem Umfange ans. In Nährlösungen werden diese wieder grösser
und re ich e r u n te r stark e r Verlänge rung de r Conidien, u n d es sch reitet die Ans-
keimung u n te r re ich e r Köpfchenbildung allmählich zu r Alycelbildung fo rt, wie
in Fig. 19, -i; auch jed e erzeugte u n d abgefallene Conidie wächst wieder zu
n euen Conidien tragenden Alycelien aus. In der Länge der Zeit tren n en sich oft
die Th eilzellen der langen Sporen von einander, wie in Fig. 17, iu .2 gezeichnet
ist; es geschieht dies n amentlich dann, wenn die Nährlösungen n ich t zusagend
sind und h ie rd u rch die ganze En twick lu n g verzögert wird. —
D a c r y o m y c e s o v i s p o r u s n o v . sp . Ich fand diese interessante Form],
welche in der Sporengestalt so weit von den übrigen A rten abweicht, ganz zuTr
fällig, als ich von den heercleiiweise vorhandenen Fru c litk ö rp e rn der vorigen
Eorm die Sporen auffangen wollte. Es zeigten sich dann an einzelnen Stellen
die ru n d en Sporen (Fig. 21), die ich anfangs für Sporen ein er TTemella hie lt
ohne aber einen F ru ch tk ö rp e r der TTemella finden zu können, -von welchem sie'
kämen. Ich u nte rsuchte daun alle F ru ch tk ö rp e r au f dem Substrate, bis ich
diejenigen fand, an welchen die ru n d en Sporen sassen. Die gabelig getheilten,
lang keulenförmigen Sterigmen, die für Dacryomyces im A'ergleich zur Tremella
charakteristisch sind, tru g en wie in Eig. 2Ü, 3 u. 4 die Sporen u n d b rach ten es
ausser Zweifel, dass h ie r eine n eu e Eorm von Dacryomyces vorliege, die ru n d liche
Sporen hat. Bei vorsichtigem Suchen fand ich später an den Fu n d stellen
auch kleine Eie ck en, welche n u r d ie E r u c h t k ö r p e r m i t r u n d e n S p o r e n
trugen, so dass es gelang reines Sporenmaterial zur Aussaat zu bekommen. Bei
dem Vergleiche der F ru ch tk ö rp e r dieser mit der vorigen Form k o n n te ich einen
nennenswerthen Unterschied n ic h t fin d e n ; n u r die ganz verschiedene Sporenform
liess beide Arten le ich t unterscheiden. An den Basidien fand sich ausserdem
zwischen den Armen eine Aufwölbung (Fig. 20), welclie in gleicher A rt auch
b ei der später zu b e tra ch ten d en Guepinia Femsjoniana b eo b a ch tet wurde. Sie
rü h r t daher, dass die Basidien sich n ich t genau an der Spitze, sondern etwas
u n te r dieser gabeln, wenn sie mit stillstehendeni Spitzenwachsthum die zwei neuen
A'egetationspunkte fü r die beiden Sterigmen bilden. — D ie a b g e w o r f e n e n
S p o r e n { = 0 ,0 2— 0,025 mm Länge und 0,015 mm Breite) b lieben in AVasser
u n d in Nährlösungen viele Tage scheinbar u n v e rän d e rt liegen, wenigstens konnte
ich b ei schwacher Vergrösserung in dein lich tlicllen In h a lte keine A eränderun-
gen sehen. Ich glaubte schon, die Sporen keimten n ich t, als ich an einzelnen
von ih n en endlich die b ek an n te Conidienbildung in Köpfchen vorfand. Bei
Anwendung starke r A'ergrösserungen zeigte sich dan n , dass die Sporen durch
T he ilungen n ach allen R ich tu n g en des Raumes iu einen förmlichen Gewebekörper
umgewandelt w’aren, wie in Fig. 21, 5 — 7. N u n war d ie l a n g e D a u e r d e r
A u s k e im u n g le ich t erk lä rlich : sie war verzögert worden d u rch die lange
Reih e der Theilungsvorgänge, welche der B i l d u n g v o n C o n i d i e n k ö p f c h e n
vorausgehen. Bei einer abermaligen genauen Un tersuchung n eu e r Sporen
k o n n te ich dann die einzelnen Zweitheilungsvorgänge bis zur Bildung des Ge-
webekorpers in Fig. 21, i—5 le ich t und sicher constatiren u n d auch beobachten,
dass h ie r bei dieser Form die The ilungen der Sporen viel langsamer als in den